Interview

Moritz von der Groeben: ‚Désirée Nosbusch ist eine (zu Recht!) sehr gefragte Darstellerin‘

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Der Produzent der good friends Filmproduktion hat die zwei neuen Spielfilme «Der Irland-Krimi» mit Hauptdarstellerin Désirée Nosbusch produziert.

Hallo Herr von der Groeben. Das Erste strahlt am 19. und 26. September zwei neue Kriminalfälle von «Der Irland-Krimi» aus. Wann haben Sie das erste Mal über die zwei neuen Geschichten diskutiert?
Wir tauschen intern und auch mit Katja Kirchen, unserer Degeto-Redakteurin, permanent neue Ideen für unsere «Irland»-Krimis aus. Die Drehbuchautorin Katrin Bühlig wiederum hat z.B. das erste Exposé für „Gnadentod“ im April 22 vorgelegt, welches uns alle gleich begeistert hat. Gedreht haben wir dann 1,5 Jahre später.

Die Reihe startete im Jahr 2019 im Ersten und schon damals war Hauptdarstellerin Désirée Nosbusch mit «Bad Banks» und der luxemburgischen Serie «Capitani» stark eingebunden. Inzwischen dreht Frau Nosbusch auch «Sisi» und hat mit «Poison» ihre erste Kinoregie vorgelegt. Wie eng sind die Drehtermine getaktet und sind Nachdrehs überhaupt möglich?
Désirée Nosbusch ist eine (zu Recht!) sehr gefragte Darstellerin und ihr Jahr entsprechend voll. Allerdings haben wir mit einer laufenden Reihe - die ihr sehr ans Herz gewachsen ist - eine gewisse Priorität bei der Bestimmung des Drehzeitraums. Nachdrehs kommen glücklicherweise nur sehr selten vor. Zuletzt in der Corona-Zeit.

«Der Irland-Krimi» ist äußerst beliebt, das zeigen die hohen Zuschauerzahlen. Im Gegensatz zu anderen Reihen verbuchten Sie mit „Blackout“ die höchste Reichweite nach der Pandemie. Ein besonderer Ritterschlag?
Natürlich sind wir froh und auch ein bisschen stolz, dass sich «Der Irland-Krimi» inzwischen fest auf den vorderen Quotenplätzen etabliert hat – und zudem auch für immer wieder sehr positive Resonanz bei Zuschauern und Kritikern sorgt. Was neben unseren grandiosen Hauptdarstellern sicherlich auch mit dem authentischen Bild von Irland zu tun hat, das die Filme vermitteln.

Im Mittelpunkt der Krimireihe steht Kriminalpsychologin Cathrin Blake, die selbst alkohol- und medikamentensüchtig war. Wird dieses Thema in den neueren Folgen noch behandelt?
Es schwingt immer in ihrer Figur mit, wird aber aktuell nicht zu stark in den Vordergrund gestellt. Aber das kann sich in zukünftigen Folgen natürlich auch wieder ändern.

Gibt es für die Drehs an der irischen Küste besondere Herausforderungen oder Jahreszeiten?
Oh ja, so einige. Das Küstenwetter ist schon sehr „eigenwillig“ und wir mussten schon Drehtage wegen aufkommender Orkane unterbrechen. Wir meiden den sehr touristischen Sommer in Irland, so dass mit jedem Wetter zu rechnen ist. Aber diese raue Irische Küste macht auch das Besondere der Filme aus und passt zu unseren Geschichten.

Sie wählten Matthias Tiefenbacher als Regisseur aus. Hat das spezielle Gründe?
Matthias bringt zunächst eine große Erfahrung als Regisseur mit, was bei einem komplizierten Auslandsdreh wie in Irland immer von Vorteil ist. Wir haben mit ihm bereits zuvor einen Irland-Krimi gedreht, so dass er mit den Gegebenheiten und Mentalitäten vor Ort vertraut ist. Und nicht zuletzt sind er und sein Kameramann Hanno Lentz in der Lage, in einem eng gesteckten Zeitrahmen auf sehr hohem künstlerischem Niveau zu arbeiten. Das Ergebnis spricht einfach für ihn.

Im neunten Fall „Gnadentod“ sterben gleich drei ältere Menschen binnen kurzer Zeit. Ein leichter Fall für Cathrin Blake?
Der erste Tote ist Cathrins Nachbar und die Verbindung zu den weiteren Toten lässt sich zunächst nicht erkennen. Der Fall ist insofern eine Herausforderung für Cathrin Blake, da sie es mit einer Psychopathin zu tun bekommt, die ein perfektes Lügenkonstrukt aufbaut, das es zu durchdringen gilt.

Im zehnten Fall „Zerrissene Seelen“ geht es um Sean Kellys Neffen Eoin, der von seinen Eltern aus Australien nach Galway geschickt wird, um in einer psychischen Klinik behandelt zu werden. Als seine Mitpatientin tot aufgefunden wird, gerät der Junge unter Mordverdacht. Hat das Drehbuch von Katrin Bühlig noch ein paar Wendungen?
Ja, selbstverständlich. Der Fall ist zunächst besonders, weil wir diesmal tief in die Familiengeschichte unserer zweiten Hauptfigur, Sean Kelly, eintauchen und wir hinter seine souveräne Fassade schauen dürfen. Thematisch geht es um das Weiterreichen von toxischen Mustern in Familien über mehrere Generationen.

Sie drehen mit einem deutsch-irischen Cast. Ist das eine Art jährliches Zusammentreffen um Galway?
Ja, inzwischen haben wir die irischen Kollegen alle sehr lieben gelernt und es hat sich auch bei der Crew ein Kernteam etabliert, das nach Möglichkeit jedes Jahr wieder zusammenfindet. Beim Cast haben wir über die Jahre die Anzahl der irischen SchauspielerInnen immer weiter ausgebaut – die Qualität und Spielfreude der Kollegen vor Ort ist wirklich eine große Freude.

Wann starten die Dreharbeiten für Folgen elf und zwölf?
Im Frühjahr 2025 geht es wieder nach Irland und dann starten die Dreharbeiten für Folgen elf und zwölf.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

«Der Irland-Krimi» am 19. und 26. September 2024 um 20.15 Uhr im Ersten & vorab in der ARD Mediathek.

Kurz-URL: qmde.de/154714
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