Story
In der Nacht nach seiner Ankunft auf Schloss Burgeck setzt sich Ritter Balduin mit ein paar anderen Rittern zum Spiel zusammen. Er betrügt, der Schwindel fliegt auf – und ihn trifft erst der Fluch seines Furcht erregenden Gegenspielers Ritter Adolar, dann trifft ihn der Blitz und schließlich macht er eine fürchterliche Entdeckung: Er ist nicht mehr der, der er mal war. Ritter Balduin ist auf einmal ein Gespenst und als Gespenst Hui Buh muss er fortan durch Schloss Burgeck spuken.
500 Jahre später: Als einziges behördlich zugelassenes Gespenst hat Hui Buh mittlerweile ein herrliches Geisterleben auf Schloss Burgeck. Friedlich und völlig ungestört spukt er durch das märchenhafte Gemäuer. Der einzige Sterbliche weit und breit ist der alte Kastellan, der das Schloss verwaltet.
Diese Idylle wird gestört, als plötzlich König Julius, der 111. auftaucht, um sein Erbe auf Schloss Burgeck anzutreten. Bei einem prächtigen Empfang will er seine Verlobung mit der liebreizenden Leonora Gräfin zu Etepetete bekannt geben. Doch er hat die Rechnung ohne Hui Buh gemacht, der die störenden Sterblichen so schnell wie möglich wieder loswerden will. Er macht König Julius einen Strich durch die Rechnung und bringt den Empfang mit turbulenten Einfällen ganz schön durcheinander. Lachen kann darüber nur Tommy, der kleine Sohn von Leonoras Zofe Konstanzia.
Wütend verbrennt König Julius Hui Buhs Spuklizenz. Er ahnt nicht, was er damit anrichtet, denn kurz darauf taucht der unheimliche Daalor auf, ein Beamter der Geisterbehörde. Er nimmt Hui Buh die rostige Rasselkette nebst Geisterschlüsselbund ab. Und Hui Buh hat zwei Tage Zeit, seine Gespensterprüfung zu wiederholen. Wenn er durchfällt, wird er in die gefürchtete „Seelensuppe“ gesteckt…
Darsteller
Michael Herbig («Der Schuh des Manitu») ist Hui Buh/Ritter Balduin
Christoph Maria Herbst («Stromberg») ist König Julius
Heike Makatsch («Tatsächlich Liebe») ist Leonora, Gräfin zu Etepetete
Rick Kavanian («Bully & Rick») ist Charles
Hans Clarin («Zwei am großen See») ist Kastellan
Ellenie Salvo González («Zwischen den Stunden») ist Konstanzia
Nick Brimble («Submerged») ist Ritter Adolar/Daalor
Martin Kurz («Das Gespenst von Canterville») ist Tommy
Wolfgang Völz («Der Wixxer») ist Major Servatius Sebaldus
Kritik
Wer einen Bullyfilm a la «Der Schuh des Manitu» erwartet, sei vorgewarnt: Bei «Hui Buh – Das Schlossgespenst» handelt es sich um einen Film für die Kleineren. Basierend auf den Hörspielkassetten aus den 70ern treibt Hui Buh in den Kulissen vier Prager Studiohallen viel Unfug. Die Gags dürften vor allem bei Zuschauern unter 12 Jahren sehr gut ankommen; alle Älteren werden zumeist den Kopf schütteln. Der Humor gleicht dabei den typisch infantilen Pups- und Rülpswitzen.
Zu bedauern ist auch, dass Michael „Bully“ Herbig nur lediglich in den ersten fünf Minuten des Streifens als Ritter Balduin zu sehen ist. So sind die ersten Gags dementsprechend mit früheren Bullyfilmen zu vergleichen. Als Ritter Balduin jedoch zum animierten Gespenst Hui Buh wird, driftet auch der Humor augenblicklich in die kindliche Ecke.
Die Story selbst hingegen ist amüsant. Abgesehen von dem klischeehaften Happy-End mit überspitzten Moralansätzen ist die Geschichte um Hui Buhs Gespensterprüfung nett konstruiert. Nennenswert sind auch die Spezialeffekte, mit denen der Film arbeitet. Diese können locker mit denen einer Hollywoodproduktion mithalten.
Die Schauspieler glänzen in ihren Rollen: Besonders König Julius (Christioph Maria Herbst) und dessen Diener Charles (Rick Kavanian) stechen hervor, die ihre Rolle einzigartig verkörpern. Allein die Mimik und Gestik von Herbst sowie dessen schräge Verkleidungen sind sehenswert. Auch der einmalige Hans Clarin, der Hui Buh in den Hörspielen seine markante Stimme lieh, glänzt hier nochmals in der letzten Kinorolle vor seinem Tod. Dies dürfte selbst die härtesten Kritiker mit Wehmut erfüllen.
«Hui Buh – Das Schlossgespenst» kommt am Donnerstag, den 20. Juli, in die deutschen Kinos.