Auch wenn die «Spreewaldklinik» um 19.00 Uhr am Vorabend von Sat.1 aktuell mehr schlecht als recht vor sich herumdümpelt, hat sich der Sender bekanntlicher Weise schon vor längerer Zeit dazu entschieden, die Soap-Schiene auszubauen, also auch den 18.00 Uhr-Slot mit dieser Programmfarbe zu belegen. Seit dieser Woche lässt sich nun das erste Ergebnis dieser Planungen begutachten: Es schimpft sich «Für alle Fälle Familie» und ist eine tägliche Telenovela, die mit viel routiniertem Soap-Personal besetzt ist. So zählen unter anderem Isabel Varell («Rote Rosen») sowie Anna Angelina Wolfers und Arne Löber («Sturm der Liebe») zum Cast der neuen Serie.
All diese für Telenovela-Fans wohl bekannten Gesichter nutzten zum Start allerdings recht wenig: Direkt am Montag wurde deutlich, dass es «Für alle Fälle Familie» auf jeden Fall schwer haben wird, sich zum Erfolg zu mausern. Denn bloß mickrige 3,0 Prozent aus der wichtigen Zielgruppe bei einer Reichweite von 0,07 Millionen hatten Interesse am Einstieg in die Produktion. Besser sah es beim Gesamtpublikum nicht aus: Nur 2,5 Prozent bei 0,39 Millionen Zuschauenden wurden gemessen. Annähernd auf exakt demselben Niveau verharrte der Neustart folglich am zweiten Tag. Mit 0,07 Millionen wurde die Sehbeteiligung bei den 14-49-Jährigen reproduziert, der Marktanteil verringerte sich aber nochmals ein wenig auf unterirdische 2,8 Prozent. Insgesamt sah es nahezu gleich aus, wie am Vortag.
Und das Trauerspiel nahm weiter seinen Lauf: Zur Wochenmitte waren lediglich weiter ganz üble Resultate drin. Während die Zuschauerzahl der Umworbenen bei äußerst niedrigen 0,06 Millionen hängen blieb, gings in Sachen Quotenwert noch weiter runter: Nur noch richtig schlechte 2,7 Prozent standen zu Papier. Noch stärker der weitere Sturzflug bei den Zuschauenden ab drei Jahren: Blamable 1,8 Prozent, die aus 0,28 Millionen Einschaltenden erfolgten, lassen eigentlich bereits zu diesem Zeitpunkt kaum noch Luft zum Atmen.
Zumindest gelang es am Donnerstag, sich auf kläglichem Niveau wieder etwas mehr Sauerstoff zu verschaffen. Wenngleich man mit 3,1 Prozent bei erneut 0,07 Millionen aus der Zielgruppe weiter vor sich hin japste. Die älteren ließen die Zahlen immerhin ein wenig auf 0,36 Millionen und 2,3 Prozent steigen. In beiden Zuschauergruppen natürlich alles weiter Jenseits von Gut und Böse. Die absolute Hölle tat sich dann aber erst am Freitag zum Wochenabschluss auf. Einen bemitleidenswerten Tiefschlag von 0,04 Millionen Interessenten setzte es bei den Werberelevanten, sie mündeten in desolat alarmierende 2,1 Prozent. Am Gesamtmarkt brannte es auch weiter lichterloh: Ebenfalls tiefrote 2,1 Prozent schrieben hier die Daten aus.
Vorläufiges Fazit: Ganz heißer Absetzungskandidat.
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