Interview

Sebastian Bezzel: ‚Ein bisschen hat mich Robert an Homer Simpson erinnert‘

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In der Joyn/Sat.1-Serie «Die StiNos» verkörpert der bekannte Schauspieler den männlichen Part eines unauffälligen Ehepaars. Im Gespräch verrät er, wie er zu seinen Eberhofkrimis steht.

Herr Bezzel, wie würden Sie die Serie «Die StiNos» in eigenen Worten beschreiben?
«Die StiNos» drehen sich um den Alltag von Beate und Robert, ein Ehepaar, das völlig unauffällig in einer Berliner Vorstadt vor sich hin lebt. Gestört wird das ruhige Leben der beiden immer durch Verwandte, Freunde und Kollegen. Im Laufe der Serie kommt Beate, die eigentlich total introvertiert und bedarfslos scheint, immer mehr auf den Trichter, dass da im Leben wohl noch mehr sein muss.

Was hat Sie an der Rolle des Robert gereizt, und was macht ihn für Sie interessant?
Ein bisschen hat mich Robert an Homer Simpson erinnert. Ein liebenswerter Phlegmatiker, völlig zufrieden im Hier und Jetzt. Aber trotzdem macht er sich oft seine Gedanken, meist auf ziemlich naive Art und Weise. Das mochte ich sofort. Gereizt hat mich aber auch die Form, dass die Spielszenen immer wieder unterbrochen werden von den Interviews. Dadurch war das Drehen der eigentlichen Szenen oft fast schon dokumentarisch, die Pointen oder Erklärungen kamen durch die Interviews.

Die Serie beschäftigt sich mit dem durchschnittlichen Alltag und dessen Herausforderungen. Gab es Momente beim Dreh, die Ihnen besonders bekannt oder vertraut vorkamen?
Oh ja. Abhängen auf der Couch, auch mal genervt sein von der Familie, nachts arbeiten müssen und das Tageslicht nicht mehr sehen ... hatte und habe ich alles schon zur Genüge.

Was, glauben Sie, wird das Publikum besonders an Robert und Beate schätzen?
Ich glaube, die Naivität und auch Bescheidenheit der beiden ist durchaus sympathisch.

Viele Szenen beleuchten die Beziehungen zu Nachbarn, Kollegen und Freunden. Wie wichtig sind diese Nebenfiguren für die Geschichte und Dynamik der Serie?
Eminent wichtig. Diese Nebenfiguren stellen den Wahnsinn da, dem Beate und Robert ausgesetzt sind. Viel von dem, was Johanna und ich spielen, sind Reaktionen auf den Irrsinn der anderen.

Mit Johanna Christine Gehlen spielen Sie ein Paar. Wie war die Zusammenarbeit, und wie haben Sie die Chemie für das Paar auf die Leinwand gebracht?
Klingt simpel: Wir haben einfach unseren Job gemacht und miteinander gespielt. Dass wir das gerne machen, wussten wir schon davor.

«Die StiNos» behandelt Themen wie das Leben ohne große Erwartungen. Glauben Sie, dass solche Themen heute bei Zuschauern besonders gut ankommen?
Ich glaube, das Thema ist generell der Umgang mit Erwartungen. Wie gestalte ich mein Leben, wie ehrgeizig bin ich, wie entspannt, usw... Lebensentwürfe sind grundsätzlich spannend für das Publikum. Und es ist eine schöne Geschichte, wie Beate ganz langsam erwacht und anfängt darüber nachzudenken, vielleicht einmal ein paar Sachen zu ändern.

Wie schafft es die Serie, den Alltag mit Humor darzustellen, ohne dabei den Bezug zur Realität zu verlieren?
Das liegt an den tollen Büchern. Und wie die genau funktionieren, müssen sie die Autoren fragen.

Gibt es eine bestimmte Szene oder einen Moment in der Serie, auf den Sie besonders stolz sind oder der Ihnen in Erinnerung geblieben ist? Was ist Ihre Lieblingsszene mit Ihrer Serien-Familie, und warum?
In Folge 6 spielen Johanna und ich eine sehr lange Streitszene. Das war sehr anspruchsvoll mit viel Text und vielen Wendungen. Ich hatte ein bisschen Schiss vor dem Drehtag, aber wir haben das zusammen mit unserem Regisseur Iván Sáinz-Pardo sehr konzentriert erarbeitet und die Szene ist richtig schön geworden ... also finde ich.

Die Eberhoferkrimis haben einen Kultstatus erreicht. Was macht das Format für Sie als Schauspieler so besonders?
Das Format lebt, ähnlich wie «Die StiNos» auch, durch die tollen Figuren und die sehr präzisen Bücher. Bei den Eberhofer-Dreharbeiten kann ich mit vielen tollen und sehr unterschiedlichen Kollegen arbeiten, die meisten sind ja auch schon von Anfang dabei und deshalb ist es sehr vertraut und oft freundschaftlich.

In «Bezzel & Schwarz - Die Grenzgänger» zeigen Sie eine ganz andere Seite von sich. Was gefällt Ihnen an dieser Herausforderung, mit einem Freund zusammen Deutschland zu bereisen?
Ja, stimmt, Simon ist mein Freund. Wir sind beide ziemlich neugierig und interessieren uns für die verschiedensten Menschen und deren Lebensentwürfe. Und es ist im Gegensatz zu unseren anderen Projekten keine Fiction, wir müssen keinen Text lernen, sondern einfach Fragen stellen und zuhören. Die Dreharbeiten für «Grenzgänger» sind einfach immer eine sehr schöne, interessante und lustige Zeit.

Danke für Ihre Zeit!


«Die StiNos - Ganz besonders stinknormal» startet im Anschluss an «The Voice» am Freitag, den 6. Dezember 2024. Alle Folgen sind bereits bei Joyn verfügbar.

Kurz-URL: qmde.de/156869
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