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Rezo - Der YouTuber, der Gesellschaft und Politik aufrüttelt

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Mit Musikvideos legte der 30-Jährige den Grundstein für seine YouTube-Karriere. Inzwischen ist er für seine bissigen politischen Kritikvideos und seine witzigen Unterhaltungsinhalte bekannt.

Mit seinen blauen Haaren und seiner unverkennbaren Mischung aus scharfer Kritik und unterhaltsamen Beiträgen hat Rezo die deutsche Medienlandschaft nachhaltig geprägt. Der Webvideoproduzent startete 2015 mit humorvollen und musikalischen Inhalten auf YouTube und baute sich schnell eine große Fangemeinde auf. Sein bekanntestes Unterhaltungsformat «Wenn Schulfächer Rapper wären» erreichte Millionenaufrufe und machte ihn als kreativen Kopf bekannt. Doch im Mai 2019 veränderte ein Video seine Karriere und seinen Einfluss in der Öffentlichkeit grundlegend: «Die Zerstörung der CDU».

Mit dem 55-minütigen Beitrag, der kurz vor der Europawahl 2019 veröffentlicht wurde, übte Rezo fundamentale Kritik an der Klimapolitik der Union und zeigte deren Versäumnisse auf. Zusammen mit einem 13-seitigen Quellenverzeichnis erregte das Video große Aufmerksamkeit und löste hitzige Diskussionen aus. Der so genannte „Rezo-Effekt“ setzte ein: Viele junge Wähler orientierten sich neu, das Video wurde heftig diskutiert. Die CDU reagierte zunächst mit scharfer Kritik. Generalsekretär Paul Ziemiak sprach von „Falschbehauptungen“, Rezo differenziere nicht und lasse keine andere Meinung zu. Später veröffentlichte die CDU schließlich einen offenen Brief an Rezo, in dem sie versuchte, dessen Aussagen zu entkräften. Der Wissenschaftler Volker Quaschning untersuchte den Klimateil des Faktenchecks der CDU und fand „keine belastbaren Aussagen“, die Rezos Aussagen im Video „substanziell widerlegen“.

Knapp ein Jahr später veröffentlichte er ein weiteres politisches Video, das vor allem in der Presse für Aufregung sorgte: In «Die Zerstörung der Presse» erhob der YouTuber schwere Vorwürfe gegen die Medien und thematisierte das sinkende Vertrauen der Bevölkerung in die deutsche Presse. Zahlreiche Zeitungen nahmen dazu Stellung. Die „Berliner Zeitung“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ recherchierten, dass viele der von Rezo gegen sie erhobenen Vorwürfe falsch oder zumindest an den Haaren herbeigezogen seien, und die „WELT“ schloss sich dem an. Aber beispielsweise der „SPIEGEL“ meint: „Alles, was er sagt, stimmt, seine Recherchen sind einwandfrei“, und trotz der unterschiedlichen Aussagen bewerteten die Journalisten im Juni 2020 die vorgestellten Thesen und Vorwürfe überwiegend als richtig und wichtig.

Doch neben diesen beiden Aufsehen erregenden Videos übte Rezo weiterhin Kritik in verschiedenen Bereichen. So kritisierte er 2020 in dem Video «Wenn Idioten deine Freiheit und Gesundheit gefährden...» die „Querdenker“-Bewegung, 2021 in dem Video «REZO zerstört Corona-Politik» das Vorgehen der Bundesregierung in der COVID-19-Pandemie und 2022 die Recherchen des funk-Kanals Offen un‘ ehrlich.



Trotz seines Engagements für politische Inhalte ist Rezo seiner Rolle als Unterhaltungskünstler treu geblieben. Neben seinen Hauptkanälen «Rezo» und «Rezo Ja Lol Ey», auf denen er derzeit nichts mehr hochlädt, betreibt er weitere Kanäle wie «Renzo» und «Schlumpf». Während er auf «Renzo» vor allem unterhaltsame Inhalte wie Reaktionen auf Memes oder Videos veröffentlicht, konzentriert er sich auf «Schlumpf» auf ernste Themen und kritische Diskussionen. Dabei achtet Rezo stets auf eine klare Struktur und einen einheitlichen Stil, um seinen Zuschauern eine verständliche Analyse zu bieten. Dass er sich nicht scheut, auch populäre Institutionen zu hinterfragen, zeigen seine Videos zu Themen wie der Recherchearbeit bei „funk“, der FIFA WM in Katar oder der Castingshow „Germany’s Next Topmodel“.

Neben seinen YouTube-Kanälen hat sich Rezo auch in anderen Bereichen einen Namen gemacht. Gemeinsam mit Julien Bam betreibt er den Podcast „Hobbylos“, in dem die beiden wöchentlich über therapeutische, mathematische, politische, sozialmediale und lebhafte Fakten aus ihrem Leben berichten. Der Podcast zählt mit über 430.000 Bewertungen zu den erfolgreichsten Formaten weltweit und wurde 2023 mit dem Deutschen Podcast Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus entwickelte Rezo das Influencer-Analyse-Tool „Nindo“, das Unternehmen und Content-Kreativen detaillierte Einblicke in die Social-Media-Landschaft bietet.

Rezo, der seinen bürgerlichen Namen bewusst geheim hält, wurde am 14. August 1992 in Wuppertal geboren. Bereits in seiner Jugend lebte er seine Leidenschaft für Musik aus und war in einigen Metalbands aktiv. In den ersten Jahren seiner YouTube-Karriere studierte er Informatik und schloss sein Studium mit einer Diplomarbeit im Bereich Graphentheorie ab. Als Musiker, Kolumnist und Unterhaltungskünstler bewegt er sich souverän zwischen verschiedenen Welten und schafft es, seine Inhalte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Seine Fähigkeit, komplexe Themen verständlich und ansprechend aufzubereiten, hat ihn zu einer prägenden Figur der deutschen Online-Welt gemacht.

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