Interview

‚Bei «PLOT HOUSE» gibt es keine inhaltlichen Grenzen‘

von

Lottie und Konstantin Seidenstücker produzieren den neuen True-Crime-Podcast «Plot House». Im Quotenmeter-Interview sprechen die Beiden von den Unterschieden zu anderen Vertretern des Genres.

Was hat Sie dazu inspiriert, den neuen Podcast «Plot House» zu starten?
Lottie:
All die wahren unglaublichen Geschichten, die noch nicht oder nicht ausführlich genug erzählt wurden. Und die Tatsache, dass ich bislang auf ein Genre – True Crime – beschränkt war und sich jetzt noch ganz viele weitere Türen, mit ganz vielen weiteren Welten geöffnet haben.

Konstantin Seidenstücker: Die deutsche Audience liebt Geschichten! Ob das Hörspiele, Hörbücher oder True Crime ist. Diese Faszination trägt auch das Medium Podcast weiterhin sehr und ist entscheidend für den anhaltenden Erfolg. Als Lottie also in diese Richtung etwas Neues mit uns starten wollte, waren wir natürlich ganz Ohr. Außerdem finden wir den Versuch sehr reizvoll, gemeinsam ein neues Genre zu initiieren.

Wie wählen Sie die Geschichten aus, die in den Episoden erzählt werden?
Lottie:
Einerseits passend zu den Gäst*innen, die im Vorhinein einen Fragebogen ausfüllen und ankreuzen dürfen, was für eine Art von Geschichte sie hören wollen, das gepaart mit ihren Interessen hilft mir dabei, die perfekte Story zu finden, andererseits natürlich danach, was mich bewegt – egal ob im negativen, oder positiven Sinne. Eine Geschichte muss etwas auslösen, wenn man sie hört, sonst würde ich sie nicht erzählen. Und mir ist inhaltliche Abwechslung wichtig. Wenn ich in der letzten Folge über eine Survival-Geschichte geredet habe, dann wird es in der nächsten vielleicht eher um Mystery oder einen Scam gehen.

Was unterscheidet «PLOT HOUSE» von anderen True-Story-Podcasts auf dem Markt?
Lottie:
Ich weiß gar nicht, ob es das Genre „True Story“ in der Ausrichtung überhaupt schon gibt, um wirklich große Vergleichsmöglichkeiten zu haben. Genau deswegen sollte es ja auch True Story und nicht mehr True Crime werden. (lacht) Die meisten Podcasts, die wahre Geschichten erzählen, sind auf ein Genre beschränkt – Verbrechen, historische Begebenheiten, Übernatürliches etc. Bei «PLOT HOUSE» gibt es keine inhaltlichen Grenzen – vielleicht ist das genau der Unterschied.

Welche Herausforderungen gab es bei der Produktion von PLOT HOUSE?
Konstantin Seidenstücker: Lotties Vorbereitung auf die Gäste und die zugeschnittenen Inhalte sind essentiell für das Gelingen der Show. Doch in der Produktion beschränken wir uns nicht nur auf das Erzählen und Hosting von Lottie, dazu kommen auch noch aufwändiges Sounddesign, eigens produzierte Musik – alles, was dazugehört. Wir wollen, dass die Leute ein Hybrid-Erlebnis haben: irgendwo zwischen Storytelling-, Talk-Podcast und fesselndem Hörspiel. Das so zu übersetzen und weiterhin ein Podcast zu bleiben, ist die stetige Challenge in der Produktion.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Lottie fka Visa Vie erlebt?
Konstantin Seidenstücker:
Glücklicherweise sind wir und Lottie schon ein eingespieltes Team. Ich kenne in der Podcast-Welt kaum eine Person, die mit so einem Herzblut, Eifer und Talent an ein Projekt geht. Alleine, dass Lottie in Personalunion recherchiert, schreibt und hostet ist für sich schon einzigartig. Ich kenne sonst keine Podcaster*in, die das mit so gleichbleibend hoher Qualität liefern kann. Bei all ihren Ideen, spontanen Einfällen und Visionen ist sie dabei trotzdem immer offen geblieben für Input, Impulse und hier und da auch mal Leitplanken unsererseits. So entstehen erstklassige Podcasts und das hat in diesem Zusammenspiel bestens funktioniert.

Welche Rolle spielen die Gäste in den Episoden und wie werden sie ausgewählt?
Lottie:
Es gibt ja im Wechsel Solo-Folgen und dann welche, in denen ich Besuch bekomme. Dadurch sind die Gäst*innen natürlich schon immer ein großes Highlight im Podcast. Sie bringen jedes Mal ihre ganz eigene Note, ihre echten Emotionen und meistens viele spannende Fragen und oft natürlich auch mal lustige Kommentare mit und das macht diese Episoden dann neben der Geschichte total aus. Und die Auswahl erfolgt ähnlich wie bei den Geschichten – Abwechslung ist wichtig und es sollten definitiv auch Menschen sein, die eine aufrichtige Neugier für Geschichten haben, empathisch sind und selbst was zu erzählen haben. Die meisten Gäst*innen werden bekannt sein, aus der Musik- und Medien-Branche kommen, aber manchmal besuchen mich auch Menschen aus meinem Umfeld und wie sich jetzt schon von der «PLOT HOUSE» Hörerschaft gewünscht wurde: Vielleicht wird’s irgendwann sogar auch mal ne Wild Card für Fans geben.

Was können die Hörer in Zukunft von «PLOT HOUSE» erwarten?
Lottie: Natürlich weiterhin ganz viele unterschiedliche Geschichten übers Leben, den Tod und alles dazwischen, absurde Plot-Twists, prominente Gäst*innen in Situationen, wie man sie noch nie erlebt hat und irgendwann vielleicht ja sogar auch noch weitere Storytelling-Formate innerhalb des «PLOT HOUSE» Rahmens, die man so jetzt auch noch nicht erwartet, aber mehr kann ich noch nicht verraten. (lacht)

Danke für eure Zeit!

«Plot House» von Studio Bummens ist bei allen Streamingdiensten abrufbar.

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