Interview

Jan Hartmann: ‚Es ist einfach schön, wenn aus Kollegen Freunde werden‘

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Mit einem «Inga Lindström»-Spielfilm lassen sich auch Freundschaften pflegen, weiß der Schauspieler. Hartmann war jetzt bereits zum dritten Mal in Schweden und ist inzwischen auch Volvo-Fan.

Hallo Herr Hartmann, worauf können wir uns mit «Sag einfach ja» freuen?
Mit «Sag einfach ja» können sich die Zuschauer auf eine herzliche und berührende Liebesgeschichte freuen, die in der malerischen Landschaft Schwedens spielt. Mein Charakter Tomas steht vor wichtigen Lebensentscheidungen, und der Film nimmt uns mit auf seine Reise voller unerwarteter Wendungen und romantischer Momente. Es geht um Liebe, Selbstfindung und den Mut, im richtigen Moment "Ja" zu sagen. Ich glaube, dass der Film viele Menschen berühren wird und freue mich darauf, ihn mit dem Publikum zu teilen.

Sie spielen Tomas, Lindas Jugendliebe. Was macht diesen Charakter für Sie besonders interessant, und wie würden Sie ihn beschreiben?
Tomas ist sehr Facettenreich. Linda und er teilen eine gemeinsame Vergangenheit, die voller schöner Erinnerungen, aber auch ungeklärter Gefühle ist. Was ihn besonders interessant macht, ist die innere Zerrissenheit zwischen seinen Träumen sowie den Erwartungen anderer. Er ist ein warmherziger und ehrlicher Mensch, der das Wohl seiner Mitmenschen im Blick hat, dabei aber manchmal seine eigenen Bedürfnisse übersieht. Ich würde ihn als loyal, einfühlsam und nachdenklich beschreiben.

Die Geschichte behandelt Themen wie alte Liebe, Familiengeheimnisse und Neuanfänge. Wie hat Tomas’ Beziehung zu Linda und Marie seine Entwicklung im Film beeinflusst?
Tomas' Beziehungen zu Linda und Marie sind zentral für seine Entwicklung im Film. Die Wiederbegegnung mit Linda, seiner Jugendliebe, weckt alte Gefühle und bringt ihn dazu, seine bisherigen Lebensentscheidungen zu hinterfragen. Marie steht für Stabilität und die Erwartungen anderer an ihn. Der innere Konflikt zwischen Vergangenheit und Gegenwart lässt Tomas erkennen, was er wirklich will, und gibt ihm den Mut für sein Glück einzustehen und einen Neuanfang zu wagen.

Die «Inga Lindström»-Reihe ist bekannt für ihre romantischen Geschichten in traumhaften Kulissen. Wie war es, in dieser schwedischen Atmosphäre zu drehen? Gab es einen besonders eindrucksvollen Drehort?
Das Drehen in Schweden war fantastisch. Es war bereits mein dritter Lindström-Film, und als absoluter Schweden-Fan — ich habe gerade meinen vierten Volvo bestellt! — war es ein bisschen wie nach Hause kommen. Die malerischen Landschaften und das entspannte schwedische Lebensgefühl sorgen einfach für eine besondere Atmosphäre bei den Dreharbeiten. Besonders eindrucksvoll waren die Drehorte am Wasser, in der Schärenlandschaft. Da muss man sich richtig konzentrieren, damit man sich von der schieren Schönheit der Natur nicht beim Spielen ablenken lässt. 😉

Wie war die Zusammenarbeit mit Sophie Melbinger und Paulina Rümmelein, die Linda und Marie spielen? Gab es besondere Momente am Set?
Die zwei sind der Hammer. Wir haben nicht nur am Set viel gelacht und uns gut verstanden, sondern auch privat einiges unternommen. Von Ausflügen nach Stockholm bis zu Besuchen im schönsten Tier- und Freizeitparks. Unsere Kids lieben die zwei auch sehr. Es ist einfach schön, wenn aus Kollegen Freunde werden, und wir halten auch nach dem Dreh regelmäßig Kontakt. Die beiden sind echte Herzensmenschen.

Familiengeheimnisse spielen eine zentrale Rolle in der Handlung. Warum, glauben Sie, faszinieren solche Themen das Publikum immer wieder?
Vielleicht, weil das Gros der Menschen lieber in die Gefühlswelten anderer eintauchen möchte, als sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Weil sie etwas Mysteriöses und zugleich Vertrautes haben. Sie schaffen Spannung und lassen uns tiefer in die Charaktere eintauchen. In jeder Familie gibt es unausgesprochene Geschichten. Diese Themen berühren uns persönlich und machen die Handlung noch fesselnder.

Die Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, in schwierigen Momenten auf das Herz zu hören. Was bedeutet dieses Thema für Sie persönlich?
Für mich hat das Thema, in schwierigen Momenten auf das Herz zu hören, eine große persönliche Bedeutung. Ich habe gelernt, dass die wichtigsten Entscheidungen im Leben oft diejenigen sind, die wir mit dem Herzen treffen. Es erfordert Mut und Vertrauen in sich selbst, den inneren Stimmen zu folgen, besonders wenn der Verstand Zweifel hat oder äußere Umstände uns verunsichern. Aber genau diese Entscheidungen führen uns oft auf den richtigen Weg und zu authentischem Glück. Die Geschichte des Films erinnert mich daran, wie wichtig es ist, auf sein Bauchgefühl zu hören, und ich hoffe, dass sie auch das Publikum dazu inspiriert. Ich zog einen Tag nach meinem 18. Geburtstag von zuhause aus. Nur ausgestattet mit einem festen Urvertrauen in das Leben und mich selbst. Ich spürte, dass ich richtig lag und dass ich es machen musste. Diese klaren Haltungen versetzen Berge.


Das «Herzkino»-Format ist seit Jahren bei den Zuschauern beliebt. Was macht den Reiz solcher Filme aus, und warum haben Sie sich für eine Rolle in diesem Projekt entschieden?
Ich bin Überzeugungstäter. Nach drei «Pilcher»- und drei «Lindström»-Produktionen, Hauptrollen in zahlreichen Serien und zuletzt immerhin 17 Folgen in durchgehender Rolle auf dem «Traumschiff» bin ich vielleicht so etwas wie die Wunderwaffe der romantischen Fernseh-Unterhaltung. Ich habe die Formate dabei nie bewertet, sondern mich immer mit aufrichtigem Interesse auf das jeweilige Format, die Inhalte und die Kollegen eingelassen. Es geht um Authentizität. Ich bin der festen Überzeugung, dass Haltung beim Zuschauer ankommt. Irgendetwas scheine ich in der Beziehung richtig zu machen. 😀 Das Herzkino-Format konkret begeistert die Zuschauer seit Jahren, weil es emotionale Geschichten erzählt, die berühren und zum Träumen einladen. Diese Filme bieten eine wunderbare Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu besinnen—Liebe, Freundschaft und Familie.


Wie bereiten Sie sich auf eine Rolle in einem romantischen Film vor? Gibt es eine andere Herangehensweise im Vergleich zu anderen Genres?
Textarbeit. Recherche. Interesse. Authentizität. Wahrhaftigkeit. Und dann alles wieder loslassen und Spaß haben beim Spielen.

Tomas ist Arzt – eine Rolle, die mit viel Verantwortung und Empathie verbunden ist. Haben Sie sich für diese Rolle inspirieren lassen oder etwas Neues gelernt?
Die Verantwortung und Empathie, die dieser Beruf mit sich bringt, haben mich immer schon fasziniert. Als Vater erlebe ich im Alltag mit meinen Kindern selbst, wie wichtig diese Eigenschaften sind. Diese persönlichen Erfahrungen haben mir geholfen, Tomas authentisch darzustellen.

Was nehmen Sie persönlich aus Ihrer Arbeit an «Sag einfach ja» mit, sowohl als Schauspieler als auch für sich selbst?
Aus meiner Arbeit an «Sag einfach ja» nehme ich viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen mit. Als Schauspieler hat mich die Rolle des Tomas bereichert und neue Facetten entdecken lassen. Persönlich hat mich die Geschichte daran erinnert, wie wichtig es ist, auf sein Herz zu hören. Etwas, das ich auch im Alltag mit meinen Kindern immer wieder erlebe. Die Dreharbeiten in Schweden haben meine Liebe zu Land und Leuten noch vertieft. Ich bin dankbar für die tollen Momente und Freundschaften, die daraus entstanden sind.

Danke für Ihre Zeit!

«Sag einfach ja» ist am Sonntag, den 29. Dezember 2024, um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.

Kurz-URL: qmde.de/157254
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