Als im März 2021 die ARD-Serie «Die Toten von Marnow» im Ersten ausgestrahlt wurde, durfte sich der öffentlich-rechtliche Sender bei der Premiere über fast sechs Millionen lineare Zuschauer freuen. Das ist vor allem deshalb ein beeindruckendes Ergebnis, da die ersten vier Folgen am Samstagabend bis nach 23:00 Uhr andauerten. Mit den restlichen Folgen verzeichneten jeweils rund 4,5 Millionen Zuschauer bei der linearen Verwertung. In den vergangenen Tagen setzte Das Erste die Serie mit Petra Schmidt-Schaller und Sascha Gersak fort.
Unter dem Titel «Finsteres Herz - Die Toten von Marnow 2» zeigte man erneut am Samstagabend vier Folgen am Stück. Die Reichweite konnte allerdings nicht mit den Werten von vor fast vier Jahren mithalten. Zwar erreichte die erste Folge um 20:15 Uhr 4,11 Millionen Menschen, bis 23:15 Uhr ging die Sehbeteiligung jedoch auf 3,62, 3,43 und 2,93 Millionen Zuschauer zurück, sodass die Ausstrahlung im Schnitt auf 3,52 Millionen Zuschauer kam. Die beiden abschließenden Episoden der zweiten Staffel verbuchten am Mittwoch, 11. Dezember, nur noch 3,07 und 2,94 Millionen.
Dennoch sprach die ARD am Sonntagmorgen nach der Ausstrahlung der ersten vier Folgen von einem „starken Auftakt“ – zu Recht? Kein anderes lineares Programm verzeichnete am 7. Dezember mehr Zuschauer. Außerdem war die Pressemitteilung nicht nur auf die linearen Werte bezogen, sondern berücksichtigte auch die Abrufe in der ARD Mediathek, wo die zweite Staffel am 29. November erschien. Auf der Streamingplattform wurden die sechs Folgen der zweiten Staffel innerhalb von zehn Tagen bereits mehr als 4,2 Millionen Mal abgerufen, teilte die ARD mit.
Verglichen mit der ersten Staffel gibt es auch hier einen starken Rückgang zu verkraften. Wie die ARD mitteilte, habe die erste «Die Toten von Marnow»-Runde zwischen dem 6. und 17. März mehr als 9,1 Millionen Videoabrufe registriert. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die erste Staffel zwei Folgen mehr umfasste, als die sechs der nun gezeigten «Finsteres Herz»-Season und in der Hochphase der Corona-Pandemie erschein, was zu einem allgemein höheren TV-Konsum führte. Weniger als die Hälfte an Abrufzahlen erklärt das aber nicht zwangsläufig. Bemerkenswert ist zudem der Fakt, dass die achtteilige erste Staffel seit Freitag, 15. November 2024, wieder in der ARD Mediathek abrufbar ist. Der Pressemitteilung vom 8. Dezember zufolge generierte die alten Episoden seit Wiedereinstellung 2,5 Millionen Nutzeraufrufe. Es lässt sich also festhalten, dass die zweite Staffel im Vergleich zur ersten deutlich weniger Schlagkraft entwickeln konnte.
Möglicherweise lag die ausgebliebene Euphorie auch an der hart umkämpften Weihnachtszeit, während der zahlreiche Programmhighlights im Fernsehen und Streaming laufen. So sprach die ARD in dieser Woche auch vom erfolgreichsten Doku-Start des Jahres in der Mediathek. Konkret ging es dabei um den 90-minütigen Dokumentarfilm «Hape Kerkeling – Total Normal», der am Montagabend, 9. Dezember, im Ersten lief und seit 5. Dezember auf der Plattform freigeschaltet ist. Angaben der Rundfunkanstalt zufolge wurde der Film innerhalb von einer Woche 1,1 Millionen Mal abgerufen. Auch das eigenes für den Jubilar Hape Kerkeling angelegte Premium Widget habe sich großer Beliebtheit erfreut. Insgesamt seien nach einer Woche 500.000 Abrufe für die dort versammelten Filme und Sketche von und mit Hape Kerkeling registriert worden. Die Doku sahen im Ersten übrigens 5,32 Millionen Zuschauer.
Und auch der Kultursender arte hatte eine durchaus beeindruckende On-Demand-Leistung zu vermelden. Die satirische Tragikomödie «Triangle of Sadness» hat in der arte Mediathek die magische Grenze von 1,5 Millionen Abrufen geknackt. Der Film von Ruben Östlund aus dem Jahr 2022, der unter anderem für drei Oscars nominiert war, eröffnete am 17. November 2024 das „arte FilmFestival“, bei dem eine Woche lang die stärksten Kino-Koproduktionen des Senders im linearen TV präsentiert wurden. Seither sind die Filme des Festivals auch online abrufbar. «Triangle of Sadness» ist noch bis 17. Dezember in der arte Mediathek abrufbar.
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