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Neuer Sender, neue Designs, neue Teams

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Am Freitag, den 11. August 2006, startet die 44. Fußball-Bundesligasaison. Als Eröffnungspartie ist die Begegnung zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund angesetzt. Diese 44. Saison ist zugleich die erste, die unter neuem Vorzeichen steht. Denn im Bereich der übertragenden TV-Sender hat sich eine Menge geändert. Über 15 Jahre lang sendete der Sender Premiere die Live-Bilder der Spieler über Satellit und Kabel an seine Kunden. Bei der Rechtevergabe im vergangenen Dezember ging das Unternehmen leer aus. Hintergrund: Premiere wollte mehr Exklusivität, die «Sportschau» sollte am Samstag erst nach 22 Uhr laufen – für die DFL unvorstellbar. Für das jetzt kommende Szenario (mit der Sportschau um 18.30 Uhr und einem Freitagsspiel) wollte Premiere angeblich nur 15.000 Euro pro Spielzeit zahlen. Branchenneuling arena, ein Tochterunternehmen des Kabelnetzbetreibers Unity Media, bot über 200 Millionen Euro pro Saison an und erhielt den Zuschlag.



Trotz guten Konzepten blieb der Verkauf von Abos vorerst hinter den Erwartungen zurück. Das dürfte vor allem an der lange Zeit ungeklärten Vermarktung im KDG-Gebiet gelegen haben. Eine genaue Kundenzahl wollte arena nie kommunizieren, dennoch dürfte sich der Abo-Sender nun auf einem gutem Weg befinden. Seitdem der Fußballsender im KDG-Gebiet mit Premiere zusammenarbeitet und von allen Kunden, die bislang Fußball bei Premiere gesehen haben und deren Vertrag noch nicht ausgelaufen ist, empfangen werden muss, dürfte die Kundenzahl aber beachtlich gestiegen sein.



Was ändert sich in der kommenden Saison? Zunächst muss sich der Fußballfan mit neuen Anstoßzeiten anfreunden: Das von vielen gewünschte Freitagabend-Flutlichtspiel der ersten Liga beginnt um 20.30 Uhr. Am Samstag starten sechs Partien um 15.30 Uhr. Eine halbe Stunde früher als bisher, um 17.00 Uhr, beginnen die zwei Sonntagspartien. Durch die Zeitverschiebungen in Liga 1 ergeben sich auch Änderungen im Spielplan der zweiten Bundesliga. Am Freitagabend beginnen drei Zweitligaspiele bereits um 18 Uhr. Am Sonntagnachmittag beginnen die Begegnungen eine Stunde früher als bisher – um 14 Uhr. Das Topspiel am Montagabend startet unverändert um 20.15 Uhr. Ein Modell, das Dejan Jocic von arena gut gefällt, wie er Quotenmeter.de verriet: „Das Spieltagsmodell mit z.B. dem Flutlicht-Freitagabend in der 1. Liga und dem Start der 2. Liga am Sonntag eine Stunde früher ist im Sinne der Fans und kommt deshalb auch arena entgegen.“ (Bild: ProSiebenSat.1-Produktion)



„Fußball für alle, hautnah mit allen Emotionen“

Die größte Änderung überhaupt steht im Bereich des Pay-TV an. Über Kabel und Satellit wird der neue Sender arena die TV-Bilder liefern. „Unsere Kunden können erstmals erleben, wofür arena steht: Fußball für alle, hautnah mit allen Emotionen, kompetent präsentiert von anerkannten Experten. Wir teilen mit unseren Zuschauern vor all allem eines und wollen dies auch vermitteln: die Liebe zum Spiel“, sagt Dejan Jocic, Geschäftsführer von arena, voller Vorfreude auf den anstehenden Bundesligastart. „Was wir am 11. August geleistet haben, wenn wir mit dem Auftaktspiel Bayern München vs. Borussia Dortmund in die erste arena Bundesliga-Saison starten, ist rekordverdächtig. Innerhalb von nur acht Monaten wurde ein neuer Fernsehsender aufgebaut, ein Moderatoren- und Kommentatoren-Team zusammengestellt, ein Vertriebskonzept umgesetzt, Werbekampagnen kreiert, Verträge verhandelt und eine technische Infrastruktur geschaffen,“ so Jocic weiter. Es sei nicht immer einfach gewesen, dennoch sei es gelungen, das Versprechen einzuhalten: „Fußball für alle – die Bundesliga nahe am Fan - und darauf sind wir ziemlich stolz.“



Der Sender arena sah sich anfangs ziemlichen Problemen gegenüber stehen: Die Erwartung der Fans, aber auch der Medien war hoch. Wesentlich einfacher hatte es in den vergangenen Jahren das Team von Premiere: Es genoss den Luxus, sich die großen großen Namen der bisherigen Berichterstattung selbst aufgebaut zu haben: So wurde ein Sebastian Hellmann bei Premiere groß, auch die anderen Moderatoren wie Dieter Nickles und Patrick Wasserziehr machte der Sender selbst zu Stars. Natürlich hat Premiere sich über die Jahre hinweg, zum Beispiel mit Marcel Reif oder Tom Bartels, auch erstklassig verstärkt. arena hingegen musste auf bekannte Gesichter setzen, zu groß wäre die Verwirrung gewesen, wenn ein vollkommen unbekannter Sportjournalist Aushängeschild des Senders geworden wäre. So präsentierte man Oliver Welke (Foto) als Moderator der Konferenz und verpflichtete Kommentatoren wie Werner Hansch und Günther Koch. Die Leute holte arena-Redaktionsleiter Schmitt-Fleckenstein (ehemals Sat.1) vor allem aus seinem alten Sat.1-Champions League-Team. So werden auch Jörg Seveneick, Erich Laaser, Uwe Bornemeier, Uli Köhler, Tom Scheunemann usw. für arena arbeiten. Die Moderation der Konferenz übernimmt neben Oliver Welke auch Steven Gätjen in der ersten Bundesliga. Für die zweite Bundesliga sind Tom Scheunemann, Norbert Dobeleit und Isabella Müller-Reinhardt zuständig.



Ein Motto hat sich arena auf die Brust geschrieben: Näher dran am Fan, mehr Emotionen. Dazu arena-Geschäftsführer Dejan Jocic: „Premiere hat ganz klar Maßstäbe gesetzt. Aber wir werden neue Akzente setzen und vielleicht auch einiges besser machen. Zum Beispiel die Konferenzschaltung. Und bei uns wird es samstags schon um 17.30 Uhr die Highlights des Spieltages in einer neuen Zusammenfassung geben.“ Bei Premiere sei es beispielsweise so gewesen, dass 40 Prozent der Premiere-Zuschauer später zur «Sportschau» umgeschaltet haben. Laut Jocic hätten sie wohl eine kompakte Zusammenfassung mit Analysen vermisst. Das soll nun – natürlich – anders werden, arena will genau diese Zuschauer halten. Dazu wird nicht nur die Stimmung im neuen mobilen Studio (Foto), welches wie eine kleine arena aufgebaut ist, dienen. „Auch mit unseren Moderatoren und Kommentatoren werden wir punkten. Die Fans sollen sich mehr mit dem Sender und unseren Köpfen und Stimmen identifizieren können“, erklärt Jocic.



Euphoriebremse in Deutschland?

Zudem will der Sender das Positive in der Vordergrund heben: Ein Punkt, für den gerade Premiere-Chefkommentator Marcel Reif nicht selten kritisiert wurde. „Nach dem Motto: Wir haben zwar gewonnen, aber in der 23. Minute hat der Schweinsteiger mal kurz gepennt. Furchtbar“, sagt Jocic – und umschreibt diese Phänomen mit den Worten: Euphoriebremse in Deutschland. Man wolle den Fußball feiern und nicht kaputt quatschen. Bei ganz besonderen Partien wolle man sogar Fans der spielenden Mannschaften kommentieren lassen und das als zusätzliche Tonoption anbieten. Nicht nur zusätzliche Tonoptionen kommen auf den Fan zu – auch zusätzliche Kameras will arena im Stadion anbringen. So werden mehr Kameras denn je die Bilder aus dem Stadion anfangen. Wo diese stehen werden, wollte Jocic allerdings noch nicht verraten. Eine weitere kleine Änderungen ist schon beim Testspiel Bayern – 1860 München aufgefallen: Die Außenmikrofone wurden besser justiert – Fangesänge usw. waren deutlicher und lauter denn je zu hören.



Gesendet werden die Livespiele der Bundesliga, wie auch Vor- und Nachberichte im neuen 16:9 Format. Das Hauptspiel des jeweiligen Tages soll, so arena, in Dolby Digital/AC3 übertragen werden.



Lange Gesichter wegen des Verlusts der Bundesligarechte sind bei Premiere inzwischen nicht mehr zu sehen. Zusammen mit der Deutschen Telekom zeigt Premiere die Bundesliga auch in den kommenden drei Spielzeiten – über IPTV. Derzeit ist der neue Fernsehstandard in zehn Großstädten zu sehen, weitere sollen folgen. Außerdem sicherte der Sender sich die Rechte an sieben europäischen Topligen, den entscheidenden Spielen des Uefa Cups, dem Uefa Super Cup und der Champions League. Die Topspiele der Champions League sind künftig nur noch bei Premiere zu sehen. Im Free TV wird das DSF in «Champions TV» jeweils ein Spiel pro Spieltag zeigen.



Gewohnte Qualität mit einigen neuen Gesichtern bei Premiere

Viel ändert sich also nicht bei Premiere, eigentlich nur der Verbreitungsweg, wie auch Benno Neumüller im Gespräch mit Quotenmeter.de bestätigt. „An der gewohnten Premiere-Qualität der Bundesliga-Übertragungen wird sich nichts ändern. Außer der Tatsache, dass wir zukünftig alle Spiele der 2. Liga - und das bedeutet zusätzlich 204 Spiele pro Saison - live und in Konferenz produzieren werden.“ Neben Sebastian Hellmann (Foto), Dieter Nickles und Patrick Wasserziehr, die weiterhin die Moderation der Spiele übernehmen, werden hochkarätige Experten zu Wort kommen. Premiere hat Verträge mit dem DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, mit Ex-Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld, Ex-Bayern-Spieler Stefan Effenberg, Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenige und Kaiser Franz Beckenbauer abgeschlossen. Sie analysieren künftig exklusiv für den Pay-TV-Sender. „Wir präsentieren unsere Sendungen an den ersten sechs Spieltagen aus jeweils einem ausgewählten Stadion direkt vom Spielfeldrand, so wie in der Vergangenheit auch“, erklärt Benno Neumüller den genauen Ablauf. Ab dem siebten Spieltag ändere sich das dann ein bisschen. „Ab Spieltag 7 wird ein neues, zeitgeistiges Hochleistungs-Fernsehstudio die Premiere-Heimat werden! Allerdings werden wir dann auch weiterhin die Pitch-Positionen (am Spielfeldrand) zur Verfügung haben, um wie gewohnt immer nah dran am Geschehen zu sein“, so Benno Neumüller zu Quotenmeter.de.



Wenngleich das Premiere-Team in fast unveränderter Aufstellung an den Start gehen kann, ein paar Abgänge muss der Sender dennoch vermelden. Diese werden nun – in guter, alter „kicker“-Manier aufgeführt: Tom Bartels (ARD), Hansi Küpper, Marco Wiefel, Martin Groß, Michael Born, Oliver Forster, Carsten Fuß, Holger Pfandt (alle arena). Diese Schreibtische bleiben natürlich nicht leer – da Premiere 204 Spiele mehr als bisher zeigen wird, braucht die Sportredaktion Nachschub. „Zunächst einmal freuen wir uns, dass der Großteil unserer hochkarätigen und preisgekrönten Fußball-Redaktion weiter für Premiere die Bundesliga produziert, moderiert und kommentiert“, beginnt Neumüller die Aufzählung seiner neuen Truppe. Zum Premiere-Team hinzustoßen: Markus Jestaedt (Ex-Sat.1), Karsten Petrzika (DSF-Handball Reporter), Guido Huesgen (antenne Bayern), Gerhard Willmann (Radiokommentator), Stefan Galler, Stefan Hempel (Radio Gong FM) , Bernd von Geldern, Sascha Roos (antenne Bayern) und Tim Niedernolte (u.a. RTL), und Ulli Potofski. Potofski ist den Fernsehzuschauern als Sportmoderator von «RTL aktuell» bekannt. Diesen Posten wird er nun aufgeben und sich hauptsächlich auf seine Arbeit bei Premiere konzentrieren. Mit RTL habe er einen Berater-Vertrag abgeschlossen, der vereinzelte Einsätze bei großen Events ermöglicht, verriet eine RTL-Sprecherin.



Nur in einem Punkt muss Premiere ab der kommenden Saison wohl zurück stecken. In Sachen Trainerinterviews geht Chefredakteur Benno Neumüller davon aus, dass zunächst arena bedient wird. Erst danach werden die Fußballlehrer den Premiere-Moderatoren Rede und Antwort stehen. Premiere wird seine Sendung «Alle Spiele, alle Tore», in der ausführliche Analysen und Interviews zu sehen sind, wie bisher von 17.30 Uhr bis 18.30 Uhr ausstrahlen.



Die «Sportschau» mit Regionalliga und in 16:9

Wenig inhaltliche Veränderungen gibt es bei der „guten, alten“ «Sportschau», wie sie gerne genannt wird. Monica Lierhaus, Reinhold Beckmann und Gerhard Delling präsentierten das Format auch in der kommenden Saison immer samstags ab 18.10 Uhr. Nur das Bildformat ist für Bundesliga-Gucker ungewohnt. Wie schon bei der Fußball-Weltmeisterschaft sendet die ARD die «Sportschau» nun in 16:9. Prominentester Neuzuganz im Reporterteam der ARD ist Thomas Bartels, der in den vergangenen Spielzeiten für Premiere moderierte. Auch bei RTL war der Sportjournalist im Einsatz – als Kommentator während der Fußball-Weltmeisterschaft und beim Skispringen. „Am Erfolgskonzept der Sportschau hat sich nichts geändert, der Fußball steht im Mittelpunkt, der Schwerpunkt der Sendung ist die Berichterstattung aus den Bundesligastadien“, erklärt Bundesliga-«Sportschau» Redaktionsleiter Steffen Simon im Gespräch mit Quotenmeter.de. Künftig endet die Sendung allerdings nicht wie bisher um 19.45 Uhr, sondern geht zehn Minuten länger. Die Zeihung der Lottozahlen wird auf fünf Minuten zusammengekürzt. Der Grund hierfür ist das neue Spieltagsmodell, welches eine Erstverwertung im Free-TV am Samstag erst ab 18.30 Uhr zulässt.



Dennoch hat man sich bei der ARD entschieden, nicht vom bisher gewohnten Starttermin um 18.10 Uhr abzuweichen. Die ersten 20 Minuten will man mit anderen Inhalten füllen: „Zwischen 18.10 Uhr und 18.30 Uhr gibt es Spielberichte von den zwei Highlight-Spielen der Regionalliga sowie das „Tor der Woche“, erklärt Steffen Simon. „Ab 18.30 Uhr erwarten die Zuschauerinnen und Zuschauer wie gewohnt alle wichtigen Informationen über die Teams, die Spiele, die Tore und die Ergebnisse der 1. Fußball-Bundesliga.“



Fakt ist also, dass Fußballbegeisterte, die nicht bereit sind, für die Berichterstattung zu bezahlen, künftig länger warten müssen, bis sie ihre Lieblinge im TV sehen können. Das Freitagsspiel, welches exklusiv bei arena (bzw. Premiere über IPTV) zu sehen ist, wird erst am Samstagabend im Free-TV zu sehen sein. Auch am Sonntag gibt es nicht wie bisher die Zusammenfassung ab 19 Uhr, sondern erst ab 22 Uhr. Dazu Steffen Simon: „Eventuellen Unmut über die eingeschränkte Free TV-Information von den Freitagsspielen könnte ich verstehen. Es war Wunsch der DFL, hier dem Pay TV deutlich mehr Exklusivität als bisher zuzugestehen“, erklärt er im Interview mit unserer Redaktion.



DSF: Sonntagsspiele erst um 22 Uhr im Free-TV

Das DSF wirbt kurz vor Beginn der neuen Bundesliga-Saison mit Kontinuität. Der Slogan „Zeiten ändern sich – Fußball bleibt DSF“ soll dies unterstützen. Doch komplett ohne Veränderungen kommt man auch in München nicht aus. Zwar bleibt der Sportsender, der täglich auch gerne Ausflüge ins Call-TV- oder Erotik-Geschäft unternimmt, auch weiterhin exklusiver Erstverwerter der beiden Sonntagsspiele, doch anders als bisher kommt die Sendung «Bundesliga – Der Sonntag» bald später.



Anstelle des gewohnten Sendestarts um 19:00 Uhr, müssen sich Fußballfans nun satte drei Stunden länger gedulden, bis der Ball am Sonntag erstmals im Free-TV rollt. Präsentiert wird die Berichterstattung von Frank Buschmann , Klaus Gronewald (Bild) und Thomas Helmer im Wechsel. Um 19:30 Uhr zeigt das DSF im Gegenzug nun in «Hattrick – Die 2. Bundesliga» die ausführlichen Zusammenfassungen von den Sonntagsspielen der 2. Liga. Hierfür konnte der Sender Daniela Fuß, Markus Götz und Klaus Gronewald als Moderatoren gewinnen. Auch freitags berichtet das DSF fortan von den Spielen der 2. Liga – um 22:30 Uhr ist ab sofort Anpfiff. Das Spitzen-Spiel aus Liga 2 wird auch weiterhin am Montagabend live übertragen. Als einziger Sender wird der Sportsender die Bundesligabilder im Übrigen nicht im neuen 16:9-Format, sondern im alten 4:3-Format zeigen. (Bilder: DSF)



Ihre festen Plätze behalten «Bundesliga aktuell» (Mo-Fr, 18:30 Uhr) und der DSF-Talk «Doppelpass» mit Jörg Wontorra, der zur gewohnten Sendezeit am Sonntagmorgen um 11:00 Uhr startet und die Fußball-Themen der Woche aufbereitet. Doch ein neues Talk-Format stößt ab dieser Saison hinzu: «Bundesliga – Die Spieltaganalyse». Nach dem Live-Spiel der 2. Liga stehen jeweils montags inhaltliche und taktische Analysen des gesamten Bundesliga-Spieltags auf dem Programm. Zwei Teams präsentieren die Sendung im Wechsel: Zum einen das bewährte Duo Thomas Helmer und Berti Vogts, zum anderen die neue Paarung mit DSF-Moderator Frank Buschmann und dem neu hinzugewonnen Experten Ralf Rangnick, der momentan Trainer des TSG Hoffenheim ist. Mittels modernen Analyse-Tools sollen wichtigen Szenen des Spieltags künftig aufbereitet werden.



DSF-Chefredakteur Axel Balkausky über die neue Sendung: „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, dafür zwei absolute Fußballfachmänner ins Team zu holen: Ralf Rangnick und Berti Vogts werden unseren Moderatoren Frank Buschmann und Thomas Helmer zur Seite stehen. Eine derart analytische Fußball-Sendung gibt es in Deutschland noch bei keinem anderen Sender.“



Mit der Bundesliga konnte das DSF in den vergangenen Jahren große Erfolge feiern. So erreichte die tägliche Sendung «Bundesliga aktuell» im Schnitt rund 2,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen Männern. Das entspricht einer Steigerung um 33 Prozent gegenüber der Vorsaison. Zudem konnte die Talkshow «Doppelpass» innerhalb eines Jahres um rund 40 Prozent zulegen und erreichte in der zurückliegenden Saison im Schnitt 10,6 Prozent Marktanteil in der Gruppe der jungen Männer. Im Schnitt verfolgten 0,78 Millionen Menschen die von Jörg Wontorra moderierte Sendung.



Reichweitenstärkstes Format war jedoch «Bundesliga – Der Sonntag» mit durchschnittlich 2,56 Millionen Zuschauern. Ob das in der neuen Saison – bedingt durch die deutlich spätere Anfangszeit – erneut zu schaffen ist, bleibt abzuwarten. Dennoch dürfte die Sendung dem DSF auch weiterhin ordentliche Quoten einbringen.



ZDF: «Sportstudio» bald in 16:9

Neues mit Altbewährtem will auch das ZDF in der kommenden Saison miteinander verknüpfen. «Das aktuelle Sportstudio» vom 12. August wird die erste Sendung im künftigen neuen Sport-Design des ZDF sein. „Mit Beginn der Bundesligarunde werden alle Sportsendungen einen neuen visuellen Auftritt haben. Dies betrifft Titelvorspänne, Informations- und Erklärgrafiken ebenso wie die Studiogestaltung“, so ein ZDF-Sprecher gegenüber Quotenmeter.de. Zugleich wird das ZDF das «Sportstudio» auf das Breitbildformat 16:9 umstellen, das bereits im vergangenen Herbst erprobt wurde und bei der Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Jahr den Durchbruch bei den Zuschauern erlebte. Charakteristisch für das ZDF-Sport-Design wird auch künftig das sogenannte "Lightpainting" sein, daneben wird ein neuer Farbcode die Anpassung der Optik an die verschiedenen Sommer- und Wintersportarten in der Grafik, aber auch in der Studiodekoration erleichtern, verspricht der Mainzer Sender.



Durch die durchaus komplizierte Abo-Situation des Bezahlfernsehens erhofft man sich beim ZDF durchaus Zuschauergewinne. Dennoch bleibt man zurückhaltend, wie ein ZDF-Sprecher bestätigte: „Was die Situation im Abo-Fernsehen angeht, rechnen tatsächlich viele Branchenbeobachter angesichts der teils unübersichtlichen Situation und des knapp gewordenen zeitlichen Vorlaufs mit einer möglicherweise stärker werdenden Hinwendung zum Free-TV. Dies dürfte vor allem für die ARD-«Sportschau» gelten. Inwieweit auch «Das aktuelle Sportstudio» des ZDF von einer solchen Entwicklung profitieren kann, bleibt abzuwarten.“



Leichte Veränderungen des Erscheinungsbilds

Nicht nur bei den Fernsehsendern sondern auch beim Design an sich wird es fortan zu Veränderungen kommen. So sollen die Ergebnisanzeigen leicht verändert und gegenüber des jeweiligen Senderlogos platziert werden. Ist das Logo – wie bei arena – links, so gibt es die Informationen zur Spielzeit auf der rechten Seite. Die Live-Spielzeit wurde dann in diesem konkreten Beispiel rechts zu sehen sein, weil es aufgrund des 16:9-Formats bei Fernsehern mit 4:3-Format sonst zu Problemen käme.



Das Logo der Bundesliga ist weiterhin an der gleichen Seite zu sehen wie in der letzten Saison, rückt jedoch ein wenig mehr in die Mitte, damit auch 4:3-Zuschauer in den Genuss des DFL-Wasserzeichens kommen können.



Die wichtigsten Änderungen im Design werden bei den Bauchbinden vorgenommen. Sie sollen sich aus dem Wasserzeichen entwickeln und dann zu einer roten Fläche werden, auf der schließlich unter anderem Informationen über die Spieler zu finden ist. Zusatzinformationen wie Anzahl der Karten werden allerdings auf einem separaten weißen Hintergrund erscheinen. (Im Bild: Erste Bilder aus dem neuen Bundesliga-Vorspann, Quelle: ProSieben Sat.1-Produktion).



Insgesamt halten die Fernsehsender wohl genau das, was seit der Vergabe der Bundesliga-Rechte im vergangenen Jahr zu erwarten war: Viele – wenn auch nicht immer positive - Veränderungen und eine gehörige Portion Spannung. Denn vor allem beim DSF wird man gespannt sein, wie das Publikum die späteren Sendezeiten in Kauf nimmt. Und auch die Frage, ob die «Sportschau» durch den neuen Pay-TV-Anbieter profitieren kann. Bleibt zu hoffen, dass die Fans durch die Neuerungen nicht die gute Stimmung nach der WM verlieren und auch weiterhin dem rollenden Ball die Treue halten.


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