Eigentlich hätte man es ahnen müssen: Mit einer Daily Soap, deren Hauptrolle mit einer ehemaligen Eis-Fee besetzt ist, kann man einfach keine vernünftigen Einschaltquoten einfahren. Auch nicht, weil in „Alles was zählt“ vollkommen neue Themen angesprochen werden: „Mut! Liebe! Erfolg“ – damit wirbt RTL noch immer. Vergeblich?
„In unserer Serie ist es nicht wichtig, woher man kommt, sondern wohin man geht“, sagte Tanja Szewczenko vor dem Start ihrer Serie. Der Weg scheint nach dem ersten Sendetag schon vorgezeichnet zu sein, denn die Zuschauerzahlen der televisionären Eis-Saga sind alles andere ein Ausdruck von „Mut!“ und „Liebe!“ – und schon gar nicht von „Erfolg!“.
Der Clou an der Sache: Um gegen die endlose Sat.1-Schnulze „Verliebt in Berlin“ anzukommen, startete RTL ausgerechnet auf dem Sendeplatz nach den Nachrichten mit der neuen Soap. Das journalistisch hochwertige First-Class-Magazin „Explosiv“ wurde dafür kaltherzig um eine Stunde vorgezogen – der Dank für mehr als ein Jahrzehnt lang tolle Quoten.
Doch der Witz des Tages folgte prompt, denn schon am ersten Tag erreichte „Explosiv“ auf dem neuen Platz fast so viele Zuschauer wie die neue Soap um 19:05 Uhr. Und „Verliebt in Berlin“ schnulzt weiter vor sich hin. Sollte das so bleiben, muss sich Tanja Szewczenko für ihr Soap-Dilemma wahrscheinlich einen neuen Spruch ausdenken. Schon bald könnte sie dann sagen: „Unsere Serie geht dahin, woher sie kam.“ Oder um beim Slogan zu bleiben: „Erfolg!“ – für die Zuschauer.
Das war die 50. Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“. Die nächste Ausgabe erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.