"Politiker, die sich sonst gern als penible Advokaten des Jugendschutzes darstellen, fordern uns auf, es diesmal nicht so genau zu nehmen und Bedenken der Jugendschützer einfach beiseite zu wischen, ohne den Film selbst überhaupt gesehen zu haben." Dass die gefallene Entscheidung in einen Zusammenhang mit der Absetzung der Oper "Idomeneo" in Berlin gerückt wird, wo es seiner Meinung nach um eine "vorauseilende Selbstzensur wegen angeblicher terroristischer Drohungen" ging, hält er für "unangemessen", betonte Voß.
Desweiteren hoffe er, dass die "ganze Aufregung dazu beitrage, dass dieser wichtige und notwendige Film auf seinem neuen Sendeplatz viele Zuschauer finden werde". Zudem wünscht sich der Intendant des SWR eine "intensive Diskussion über Jugendgewalt und Ausländerintegration."
Das Erste zeigt «Wut» am heutigen Freitag um 22:00 Uhr, nachdem bei einer Sitzung der ARD-Jugendschutzbeauftragten Ende August alle Anwesenden übereinstimmend der Ansicht, dass der Film nach FSK-Gesichtspunkten nicht für eine Ausstrahlung um 20:15 Uhr geeignet sei. Am Freitag betonte jedoch der stellvertretende WDR-Intendant Lutz Marmor, dass es eine einheitliche Beschlussfassung der Jugendschützer für eine Platzierung des Films um 22:00 Uhr nicht gegeben habe.
Bleibt abzuwarten, ob die im Vorfeld geführten Diskussionen doch noch zum Erfolg führten: Am Samstag wird Quotenmeter.de über die Einschaltquoten des umstrittenen Films berichten.