An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Das Quoten-Desaster von Sat.1.
Wäre ja auch zu schön gewesen um wahr zu sein: Eigentlich hätte es am Montag nicht überrascht, wenn eine Meldung über die Einschaltquoten des Vortags mit den Worten „Riesiger Erfolg für Sat.1: ‚Blackout’ schlägt alle“ auf dieser Seite erschienen wäre.
Doch wie so oft, kam es ganz anders: Das von Kritikern hoch gelobte Thriller-Event fiel beim Volk komplett durch und erreichte nicht mal zwei Millionen Menschen. Nun heißt es also „Blackout – Die Quote ist tödlich“ und die Fehlersuche kann beginnen: Woran lag es? Waren möglicherweise die Öffentlich-Rechtlichen schuld, die mit ihren Filmen jeweils über sieben Millionen Zuschauer begeisterten? Wohl eher nicht, denn sowohl ARD als auch ZDF haben Woche für Woche mit ihren Produktionen konstant hohe Quoten.
Lag es an RTL? Auch das kommt wahrscheinlich nicht in Frage, schließlich hat der Marktführer derzeit selbst mit seinen US-Kinofilmen genügend Probleme am Hals. Viel wahrscheinlicher ist da schon die Möglichkeit, dass sich die eigene Senderfamilie das Leben schwer macht – ProSieben zeigte mit „Die Geistervilla“ eine frische Free-TV-Premiere und am nächsten Sonntag dürfte „Blackout“ total baden gehen, weil dann nämlich Bully mit seinem „Traumschiff Surprise“ durch die Quotengalaxie rast.
Ein wenig Feingefühl in der Programmplanung wäre daher durchaus erwünscht – auch wenn das sicherlich nicht erklärt, wieso „Blackout“ am Montag sogar von kabel eins geschlagen wurde. Oder aber man hört ganz einfach nicht mehr auf’s Feuilleton, denn mal wieder war es wie schon häufig: Hoch gelobt, tief gefallen. Die Konsequenz wären reihenweise Trash-Filme im Stil vom „Hai-Alarm auf Mallorca“. Aber das kann doch nun wirklich niemand ernsthaft wollen…
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.