Primetime-Check

Mittwoch, 1. November 2006

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Die Gewinner des Feiertags hießen eindeutig ARD und ZDF: Die Ränge eins bis drei belegten die beiden öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Ganz vorne platzierte sich der zweite Teil des ZDF-Films «Afrika – Wohin mein Herz mich trägt». Mit 7,39 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 20,9 Prozent ließ er sämtliche Konkurrenz weit hinter sich. 1,29 Millionen 14- bis 49-Jährige reichten zum einen zu 8,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und zum anderen zum achten Rang der Primetimesendungen bei den Werberelevanten.

Ebenfalls nicht von schlechten Eltern – aber hier außer Konkurrenz – waren die Quoten von «Champions TV» im DSF: Wolff Fuß kommentierte das Spiel HSV – Porto, Sebastian Hellmann (Foto) und Premiere-Experte analysierten die erneute Niederlage und 2,40 Millionen (1. Halbzeit) und 3,22 Millionen (2. Halbzeit) sahen zu. Damit liegen diese Werte doch deutlich unter den Reichweiten, die Werder Bremen am zweiten und dritten Spieltag holte. In der Zielgruppe wurde während der zweiten Hälfte ein durchschnittlicher Marktanteil von 9,6 Prozent gemessen – sensationell, wenn man betrachtet, dass das DSF im vergangenen Fernsehjahr 1,2 Prozent bei den Werberelevanten holte.

Den zweiten Platz am Mittwoch belegte Michael Degens Film «Nicht alle waren Mörder», der 5,33 Millionen Menschen vor die Bildschirme lockte (15 %). In der Zielgruppe waren sogar wesentlich mehr Bundesbürger dabei als zeitgleich beim ZDF (1,90 Millionen). Auch das «heute-journal» lief einmal mehr sehr stark. Mit 4,47 Millionen Zuschauern landete die Nachrichtensendung auf dem dritten Rang, holte 14,2 Prozent Marktanteil für das ZDF. Ein Erfolg – auch wenn es bei den Werberelevanten nur einen 15. Platz schaffte.

Das erfolgreichste Programm der Primetime am Mittwoch, welches bei einem Privatsender lief, war der RTL-Film «…und dann kam Polly», den 3,69 Millionen Bürger ansahen. 10,5 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern sind aber ein unterdurchschnittlicher Wert. In der Zielgruppe setzte sich der Film aber dank starken 2,81 Millionen Werberelevanten zielsicher auf die Pole Position: 18,8 Prozent Marktanteil bescherten den Kölnern die Führung. Auf Rang zwei bei den jungen lag die Serie «C.S.I.», die sich derzeit auf einer Art Abschiedstour für den Sender VOX befindet. Diese Woche konnte sich der kleine Kölner Sender noch einmal über 3,64 Millionen Zuschauer freuen (Platz fünf) – 10,2 Prozent Marktanteil sind weiterhin weit überdurchschnittliche Werte. Noch besser sah es in der Zielgruppe aus: Über zwei Millionen 14- bis 49-Jährige sahen zu, wie Grissom ermittelte (13,9 Prozent) – damit landete das Format auf Rang zwei.



Den dritten Platz bei den jungen belegte «Criminal Intent», welches ab kurz nach 21 Uhr 3,36 Millionen Menschen begeisterte. Der Marktanteil lag bei guten 9,7 Prozent. In der Zielgruppe fiel die Reichweite auf knapp unter zwei Millionen, der Marktanteil von 13,1 Prozent dürfte die VOX-Chefs aber dennoch sehr glücklich machen. Nicht ganz so erfolgreich lief die neue Anwalts-Serie «Boston Legal», die doch deutlich abgeschlagen auf Rang 17 landete. 1,53 Millionen Zuschauer entsprachen ab 22 Uhr einem Marktanteil von 6,1 Prozent. In der Zielgruppe wurden mit 8,1 Prozent aber überdurchschnittliche Werte erzielt. Bleibt aber die Frage, ob andere Formate nach dem starken «Criminal Intent» nicht noch höhere Quoten holen könnten? «Crossing Jordan» am Montag macht es ja bereits vor… Den Abschluss des Line-Ups bei VOX bildete «Profiler», welches mit 1,05 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Marktanteil von neun Prozent recht zufrieden sein dürfte.

Einen schweren Stand am Mittwoch hatte der Sender Sat.1. Die Wissenschaftsshow «Clever!» holt schon seit längerem nicht mehr die Werte, wie man sie aus früheren Staffeln gewohnt war, aber 7,4 Prozent bei den Zuschauern ab drei sind noch eine Ecke schlechter als sonst. Auch in der Zielgruppe lief es an diesem Mittwoch nicht gut: Einstellig war zwar die Platzierung (Rang 7), aber einstellig war eben auch der Marktanteil mit 9,3 Prozent (1,40 Millionen Werberelevante). Deutlich unter den sonst üblichen Werten landete auch die Krimireihe «Stadt, Land, Mord»: Mit 2,13 Millionen Zuschauern und 7,9 Prozent Marktanteil leidete das Format sicherlich ebenso unter der Champions League-Übertragung des Senders Premiere im DSF. Mit 8,7 Prozent Marktanteil bei den Menschen zwischen 14 und 49 Jahren sind auch hier wohl keine Freudensprünge möglich.

Nach wie vor unterdurchschnittlich läuft auch Kati Witt’s Eisshow «Stars auf Eis»: Mit 2,42 Millionen Zusehern und 7,3 Prozent Marktanteil dürfte ProSieben nicht zufrieden sein – die Blockbuster am Mittwoch holten in der Regel höhere Quoten. In der Zielgruppe wurden 8,7 Prozent Marktanteil gemessen. Erst nach dem Ende der Show, ab halb elf, gingen die Werte nach oben – und zwar steil nach oben: Der kultige Film «Final Destination» begeisterte 1,56 Millionen Bundesbürger (10,9 %). In der Zielgruppe wurde eine Quote von tollen 17,9 Prozent gemessen.

RTL II tat sich mit seinen Science-Fiction-Formaten schwer: «Stargate» landete nur auf Platz 15, die beiden «Andromeda» Folgen sogar nur auf Rang 20 und auf dem letzten Platz. Mit 7,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe lag nur «Stargate» über dem aktuellen Senderschnitt, «Andromeda» holte nur fünf bzw. knapp über fünf Prozent und liegt damit doch deutlich im Soll.

kabel eins zeigte am Mittwoch zunächst die Steven Spielberg-Miniserie «Taken», welche im vergangenen Sommer mit mäßigem Erfolg bei ProSieben zu sehen war: 1,9 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern ab drei Jahren sind ein Indiz dafür, dass diese Programmierung nicht ganz clever war. Insgesamt sahen 0,67 Millionen Menschen zu. Auch in der Zielgruppe beliefen sich die Werte auf sehr schwache 2,6 Prozent. In beiden Gruppen landete die Mini-Serie damit auf Platz 21. Rang 22 war für «Blackout» (Foto) reserviert. Auch die Wiederholung des ersten Teils bei kabel eins lockte nicht wirklich viele Zuschauer vor die TV-Geräte. Mit 0,44 Millionen Zuschauern war der Film nur minimal erfolgreicher als die 23-Uhr-Folge von «Andromeda» bei RTL II: Der Marktanteil von 2,4 Prozent ließ aber deutlich zu wünschen übrig. In der Zielgruppe sahen nur 0,19 Millionen zu, was eine Quote von miserablen 1,9 Prozent ergab.

Die Tagesmarktanteile:
Der Sieger des Tages in der Gruppe ab drei Jahren hieß ZDF: Mit 13,7 Prozent Marktanteil setzten sich der Mainzer deutlich vor die ARD, die mit durchschnittlich 12,5 Prozent auf dem zweiten Platz landeten. RTL belegte Rang drei mit 11,7 Prozent. Dahinter: Sat.1 mit 8,6 Prozent und ProSieben mit 7,8 Prozent. VOX kam auf 6,7 Prozent und kabel eins überholte RTL II erneut mit 3,6 zu 3,4 Prozent.

Bei den 14- bis 49-Jährigen entschied RTL das Rennen für sich (15,2 %). Dicht dahinter folgte ProSieben mit 13,5Prozent Marktanteil. Überraschend dritter wurde VOX mit tollen 9,5 Prozent Marktanteil. Damit landete der kleine Sender sogar vor Sat.1, die nur auf 9,1 Prozent kamen. Dahinter: ARD (8,3 %), ZDF (6,3 %), RTL II (5,5 %) und kabel eins (4,4 %).

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/17260
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