Primetime-Check

Mittwoch, 8. November 2006

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Amerika hat gewählt – und zwar nicht ganz so, wie es sich Präsident Bush gewünscht hat. Da nun die Demokraten im Senat und im Abgeordnetenhaus haben, wird es für ihn wesentlich schwieriger, seine Ideen durchzusetzen. Mit diesem Thema beschäftigte sich am Mittwochabend ein zehnminütiger ARD-«Brennpunkt», der mit 4,63 Millionen Zuschauern auch die meistgesehene Sendung war. Bei der politikverdroschenen Zielgruppe kam die Sendung nicht gut an, mit weniger als einer Millionen Zuschauer belegte sie Position 13.

Auch der im Anschluss gesendete 90-minüter «Bloch – Der Mann im Smoking» konnte überzeugen und kam mit 4,38 Millionen Zuschauern auf Rang zwei (13,6 %). Mit exakt einer Millionen Zuschauer und 7,6 Prozent Marktanteil legte sich der Film im Zielgruppenranking genau vor den «Brennpunkt». Sehr gut lief auch der ZDF-Krimi «Der Ermittler», der ab 20.22 Uhr 4,3 Millionen Menschen interessierte. Ein Marktanteil von gut 13 Prozent wurde gemessen. Aber auch hier zeigt sich das Problem des überalterten Publikums sehr schön: Nur 0,82 Millionen Menschen (6,2 %) waren zwischen 14 und 49 Jahren alt, «Der Ermittler» landete in dieser Gruppe nur auf Rang 17.

Auf dem vierten Platz lag am Mittwochabend das erfolgreichste Programm eines Privatsenders. Mit einem weinendem und noch einem weinendem Auge wird VOX sich heute von «C.S.I.» verabschieden. Da helfen selbst die tollen Quoten vom Mittwochabend nicht. Die vorerst letzte Folge der Serie, die bei VOX ausgestrahlt wurde, kam auf 3,90 Millionen Zuschauer und erreichte einen Marktanteil von zwölf Prozent. In der Zielgruppe gewann man mit 2,34 Millionen Zuschauern (18,2 %) die Silbermedaille. Auf Rang fünf und sechs im Ranking am Mittwochabend folgen die «ZDF.Reporter» mit 3,86 Millionen Zuschauern und das «heute-journal» mit 3,61 Millionen.

Der Marktführer RTL musste am Mittwoch beim Gesamtpublikum kleinere Brötchen backen. Mit genau 3,5 Millionen Zuschauern (10,8 %) landete das Servicetainment-Format mit Katharina Saalfrank auf dem siebten Rang. In der Zielgruppe konnte sich die «Super-Nanny» knapp gegen «CSI» durchsetzen und erreichte mit 2,35 Millionen Zuschauern 0,01 Millionen mehr. Nicht wirklich gut lief am Mittwochabend Tine Wittlers «Einsatz in vier Wänden – spezial»: 3,23 Millionen Menschen sahen zu – das waren schon einmal mehr und auch der Marktanteil von 10,5 Prozent bei den Zuschauern ab drei ist kein Grund zu Freudensprüngen. Auch in der Zielgruppe scheint der Renovierungsboom abzuebben. Mit genau zwei Millionen Zuschauern kam RTL auf 15,4 Prozent Marktanteil – ein Wert, der in etwa auf Senderschnitt liegt.

Bei VOX startete am Mittwoch die neue US-Serie «The Closer» - und das mit großem Erfolg. Mit knapp 3,4 Millionen Zuschauern landete das Format auf Rang acht. Der erzielte Marktanteil von elf Prozent bei allen 15,8 Prozent in der Zielgruppe dürfte die Programm-Verantwortlichen sehr glücklich machen. Bei den werberelevanten war die Krimiserie das drittmeistgesehene Programm am Mittwochabend. Besser als in den vergangenen Wochen lief es zudem für «Boston Legal». Mit 1,41 Millionen Zuschauern verlor man zwar weit über die Hälfte der Zuschauer des Vorprogramms – auch der Marktanteil beim Gesamtpublikum war mit 6,4 Prozent nicht berauschend – aber in der Zielgruppe kam man mit 9,4 Prozent zumindest annähernd an zweistellige Werte heran und lag deutlich über dem VOX-Schnitt im Oktober.

Und dann wurde auch noch Fußball gespielt am Mittwoch. Während die Schalker gewannen, blamierte sich der FC Bayern München in der Allianz Arena und ließ sich von Hannover 96 drei Punkte wegnehmen. Die «Sportschau» berichtete ab 22.45 Uhr von den fünf Mittwochsspielen – dabei lagen die Reichweiten und Quoten aber unter den üblichen Werten der Samstagssendungen. 3,27 Millionen Menschen (19,2 %) sahen die einstündige Sportsendung, die von Monica Lierhaus moderiert wurde. Gerade in der Zielgruppe lag man mit 1,02 Millionen zusehenden 14- bis 49-Jährigen und 14,1 Prozent Marktanteil deutlich unter sonst üblichen Werten.

Klar bessere Werte als in den Vorwochen fuhr Kati Witt mit ihrer ProSieben-Eis-Show «Stars auf Eis» ein. Insgesamt sahen 2,82 Millionen zu, in der Zielgruppe stiegen die Marktanteile aber auf gute 13,7 Prozent. Schlecht lief es allerdings für «TV Total»: Mit 4,4 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren und 8,2 Prozent in der Zielgruppe ist Stefan Raab wohl nicht zufrieden. Einen unspektakulären Abschied lieferte am Mittwochabend die Sat.1-Krimiserie «Stadt, Land, Mord», die mit 2,66 Millionen Zuschauern (10,4 Prozent Marktanteil ab drei, 11,6 Prozent in der Zielgruppe) vorerst zu Ende ging.

RTL II landete mit seinen Science-Fiction-Formaten im hinteren Mittelfeld. Mit der Ausstrahlung von «Stargate» um 21.15 Uhr wird der Sender wohl zufrieden sein, denn die eingefahrenen Marktanteile von über neun Prozent sind für RTL II sehr gut. Die niedrigsten Quoten fuhr der Münchner Sender kabel eins am Mittwochabend ein. Sowohl «Taken» als auch «Blackout» interessierte kaum jemanden. Die Sendung «Steven Spielberg präsentiert Taken» lockte insgesamt 710.000 Zuschauer ab drei Jahren vor die Fernsehgeräte, ein Marktanteil von 2,2 Prozent wurde ermittelt. 400.000 14- bis 49-Jährige waren dabei, hier lag der Marktanteil bei 3,1 Prozent. Auch die Leidensgeschichte von «Blackout» ging weiter. Mit 0,37 Millionen Zuschauern (2 %) ab drei Jahren und 0,22 Millionen Werberelevanten (2,7 %) belegte das Format in beiden Gruppen den letzten Platz im Primetimeranking.

Tagesmarktanteile:
Bei allen Zuschauern schnappte sich das Erste Deutsche Fernsehen den ersten Platz 13,9 Prozent Marktanteil. Der zweite Platz ging an RTL mit 12,8 Prozent – Rang drei sicherte sich das ZDF mit 12,4 Prozent. Erfolgreichster Sender der ProSiebenSat.1-Gruppe war Sat.1 mit 10,6 Prozent. Erst nach VOX (7,1 %) kommt ProSieben mit 6,6 Prozent. Abgeschlagen: RTL II mit 3,3 Prozent und kabel eins mit 2,7 Prozent.

Bei den 14- bis 49-Jährigen gewann RTL klar: Mit 16,1 Prozent Marktanteil lag man deutlich vor dem zweitplatzierten ProSieben, das auf 11,3 Prozent kam. Sat.1 lag minimal dahinter und freut sich über 11,2 Prozent. Rang vier geht an VOX: Der Sender erreichte erneut zweistellige Marktanteile (10,5 %). Auf dem fünften Rang befindet sich die ARD mit genau acht Prozent. Gleichstand auf Rang sechs: RTL II und ZDF kommen auf jeweils 5,9 Prozent Marktanteil. kabel eins muss sich mit 4,5 Prozent zufrieden geben.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/17353
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