Primetime-Check

Sonntag, 19. November 2006

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Den ersten Platz am Sonntagabend hat die ARD seit längerem abonniert. Und auch heute können wir dem offentlich-rechtlichen Programm die Goldmedaille überbringen. Der «Tatort» mit dem Titel „Liebe macht Blind“ interessierte 8,66 Millionen. So sah fast jeder vierte Fernsehende ab drei Jahren zu (23,1 %). In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährige erreichte die Produktion des rbb ebenfalls gute Quoten: Mit genau 17 Prozent Marktanteil und knapp 2,8 Millionen Zuschauern dürfte das Erste sehr zufrieden sein. In der Zielgruppe war der Krimi das zweit beliebteste Programm des Abends.

Bei den Zuschauern ab drei Jahren kam die ZDF-Sendung «Melodien für Millionen» auf den zweiten Rang: 6,13 Millionen Menschen sahen die Show (16,7 %). Nur ein Problem hatte der Sender: Viel zu viele Zuseher waren zu alt. Gerade mal 0,53 Millionen – also ein Bruchteil von den Gesamtzuschauern – war zwischen 14 und 49 Jahren alt. Demensprechend schlecht sah es bei den Werberelevanten aus: Mit 3,3 Prozent Marktanteil liegt das ZDF zwar sehr weit, aber nicht ganz hinten…

Platz drei ergatterte sich «Harry Potter», er lockte starke 5,94 Millionen Menschen vor die Bildschirme. Der Marktanteil stieg auf tolle 18,1 Prozent an. In der Zielgruppe war der Film sogar glasklarer Marktführer mit 4,46 Millionen Zuschauern. Damit hatte die Sendung über 1,5 Millionen Zuschauer mehr als der «Tatort». Der gemessene Marktanteil von 30,6 Prozent dürfte bei ProSieben heute für knallende Korken sorgen.

Die Plätze vier und fünf gingen an das «heute-journal» und an «Sabine Christiansen». Zwei Sendungen, ein Problem: Zwar lief es in der Gesamtgruppe gut, doch die Werberelevanten waren größtenteils nicht dabei. So kam die ARD-Talkerin auf knapp vier Millionen Zuschauer, aber nur 0,69 Millionen waren davon zwischen 14 und 49 Jahren alt. Noch extremer sah es bei der Nachrichtensendung des ZDF aus: Hier sahen 4,23 Millionen Menschen ab drei Jahren zu, in der Zielgruppe waren es nur 0,58 Millionen.

Für Sat.1 lief es am Sonntagabend gut. Die Erstaustrahlungen der US-Krimis «Navy CIS» und «Criminal Minds» liefen wie gewohnt stark. Lagen die Krimis bisher aber in etwa auf gleichem Zuschauerniveau, hatte «Navy CIS» am gestrigen Sonntag deutlich mehr Zuseher als «Criminal Minds». 3,74 Millionen Menschen sahen, wie Kinder Leichen in einem zugefrorenem Teich fanden – der Marktanteil lag bei genau zehn Prozent. Vor allem in der Zielgruppe sah es richtig stark aus: Mit 2,61 Millionen Zuschauern und 16,1 Prozent Marktanteil belegte das Format den dritten Platz des Primetimerankings. Ab 21.19 Uhr, also ab dem Zeitpunkt, als der Vorspann der Serie «Criminal Minds» lief, wurde die Serie von durchschnittlich 2,99 Millionen Menschen gesehen. Rund eine dreiviertel Million Menschen hatten also keine Lust auf weitere Krimikost. Der Marktanteil betrug 8,3 Prozent bei allen und 12,6 Prozent in der Zielgruppe.

Damit lag der Berliner Bällchensender am Sonntagabend sogar vor dem Marktführer. RTL hatte mit der Wiederholung des Movies «The Fast and the Furios» keine Chance: Mit gerade einmal 2,79 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 7,6 Prozent kommt der Film nur auf den neunten Rang. Damit ist man in Köln sicherlich nicht zufrieden. In der Zielgruppe sieht es etwas besser aus: 2,20 Millionen Zuschauer (13,6 %) sorgten dafür, dass der Film hier Position vier belegt. Nach «Navy CIS» und vor «Criminal Minds».

Das erfolgreichste Programm der kleineren Sender hieß am Sonntag «Das perfekte Promi Dinner» und lief bei VOX (Platz elf): 2,19 Millionen Zuschauer bescherten VOX genau sechs Prozent Marktanteil, in der Zielgruppe kam die Doku-Koch-Reihe auf 8,8 Prozent Marktanteil und belegte einen guten sechsten Rang bei den 14- bis 49-Jährigen. Ebenfalls gut lief der auf RTL II ausgestrahlte Thriller «Das Leben des David Gale», der 1,33 Millionen Zuschauer (3,8 %) vor die Bildschirme lockte. In der Zielgruppe lag der Film mit genau sechs Prozent Marktanteil in etwa auf Senderschnitt.

Übel sah es hingegen für den spannenden Film «J.F.K – Tatort Dallas» aus. kabel eins zeigte den Film rund um die Ermordung von John F. Kennedy bereits zum wiederholten Male – und begeisterte damit nur 570.000 Zuschauer. Der Marktanteil lag bei desaströsen 1,9 Prozent. Mit 350.000 Zuschauern, die zwischen 14 und 49 Jahren alt waren, lief es sogar noch schlechter als für die ZDF-Primetime-Sendung «Melodien für Millionen». Der Marktanteil bei den Werberelevanten lag bei 2,7 Prozent.

Die Tagesmarktanteile:
Bei den Zuschauern ab drei Jahren konnte sich die ARD mit 12,7 Prozent gegen das ZDF mit 12,4 Prozent durchsetzen. Eine waschechte Überraschung gab es auf dem dritten Platz: Nicht etwa RTL, sondern ProSieben konnte die Bronze-Medaille ergattern. Mit 10,4 Prozent Marktanteil lief der Sonntag für den Münchner Sender wirklich stark. RTL holte nur einstellige Werte und muss sich mit Position vier zufrieden geben (9,1 %). Sat.1 kam auf Platz fünf mit nur 7,5 Prozent. Dahinter: VOX (5,4 %), RTL II (4,8 %) und kabel eins (3,1 %).

Auch bei den Werberelevanten hieß der Gewinner ausnahmsweise nicht RTL. ProSieben hatte den ganzen Sonntag über starke Quoten und so kamen unter dem Strich 17,4 Prozent Marktanteil heraus. RTL musste sich unterdessen mit 11,8 Prozent und einem zweiten Platz zufrieden geben. Sat.1 kam auf gute 10,6 Prozent. ARD und VOX teilen sich den vierten Rang mit jeweils 7,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Mit guten 6,9 Prozent belegt RTL II den sechsten Platz. Das ZDF kam am Sonntag auf durchschnittlich 5,1 Prozent, kabel eins auf 4,3 Prozent.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/17512
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