Seit er vor sechs Jahren seine Schauspiel-Karriere beendet hat, hat es Manfred Krug "nicht ein einziges Mal gejuckt", noch einmal ein Rolle anzunehmen. Dies bekannte Krug im Interview mit dem Hamburger Magazin "stern". "Ich hatte als Schauspieler eine bewegte und schöne Zeit, ich wollte nicht mit ansehen, wie ich meines geliebten Berufs überdrüssig und müde werde, wie ich die Texte nicht mehr schaffe, wie ich das Filmteam durch Stottern und Hängen vom Feierabend abhalte."
Die Lust auf TV-Krimis ist Krug, von 1984 bis 2001 Kommissar Stoever im Hamburger «Tatort», inzwischen vergangen: "Ich beneide keinen «Tatort»-Kommissar, weil ich weiß, dass die meisten von ihnen leiden. Unter dem Mangel an plausiblen Drehbüchern. Mangelnde Logik fällt nirgends so unangenehm auf wie im Krimi." Krug, der am 8. Februar 70 Jahre alt wird, verbringt seine Zeit heute mit "lecker essen, ohne Wecker schlafen, Freunde treffen, Damen treffen, rumschlaubergern, die Enkel treffen, mit Ärzten gutstellen, hier und da öffentlich was vorlesen oder singen."
Im "stern"-Interview übte Krug zudem auch Selbstkritik: "Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei allen Mitmenschen, die eine von mir empfohlene Aktie gekauft haben und enttäuscht worden sind." Seine Werbespots für die T-Aktie bezeichnete er als seinen größten beruflichen Fehler. Seine Telekom-Aktien besitze er immer noch: "Ich betrachte es als eine Art Selbstbestrafung. Es sind bis heute die einzigen Aktien, die ich selbst gekauft habe."