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Geschichten vom roten Teppich

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Am Freitag vergab die Deutsche Filmakademie erneut die goldene Lola, somit wurden zum 57. Mal herausragende Filme aus der Bundesrepublik mit dem Deutschen Filmpreis geehrt. Quotenmeter.de-Chefredakteur Fabian Riedner war im Palais in Berlin und konnte die Show und die Ankunft der Prominenten direkt verfolgen. Er berichtet vom großen Schaulaufen und den Dingen, die die Zuschauer nicht mitbekommen.

Während die Fernsehzuschauer den Eindruck bekamen, auf dem roten Teppich ging es turbulent zu und ein Star kam nach dem anderen, sah die Realität anders aus. Ab 17.00 Uhr folgte die 90-minütige Ankunft der Prominenten und Filmschaffenden. Zwar jubelten Fans vor dem Palais ihren Idolen zu, doch mehr als einhundert Schaulustige waren nicht vorhanden.

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Als eine der ersten Personen betrat Tele 5-Moderatorin Miriam Pielhau den roten Teppich. Die ehemalige «taff.»-Moderatorin war die einzige Journalistin, die vor den Kameras posierte. Die Gala selbst verfolgte Pielhau im Pressezentrum, ehe sie im Anschluss für ihre Sendung «Wir lieben Kino - Das Magazin» auf die After-Show-Party ging.

Obwohl die großen Stars erst für 17.45 Uhr angekündigt waren, kamen Oscar-Gewinner Florian Henckel von Donnersmarck und seine Ehefrau Christiane bereits um halb sechs an die Masurenallee, die Fotografen rissen sich eine lange Zeit um den Regisseur und Drehbuchautor des deutschen Erfolgsfilms. Dieser bekam von Christiane zwischendurch noch die Fliege zurechtgerückt, anschließend wurde ein großer Scheck hervorgeholt und für die Rückzahlung des Medienboard-Kredites posiert.




Zum Klimaschutz trug Markus Krojer, Hauptdarsteller bei «Wer früher stirbt, ist länger tot», bei: Der 13-Jährige wurde nicht wie die anderen Prominenten mit teuren Autos vorgefahren, sondern radelte zum Veranstaltungsort.

Thomas Kausch, seines Zeichens Informationsdirektor und Nachrichtenmoderator beim Berliner Fernsehsender Sat.1, nahm sich am Freitagabend frei und besuchte ebenfalls den Filmpreis. Die Fotografen beachteten ihn nicht, dafür knipste der «Sat.1 News»-Moderator selbst ein paar Bilder mit seiner Digitalkamera von seinen zwei weiblichen Begleitern.

Richtig beliebt war Christoph Maria Herbst, der in Begleitung seiner Lebensgefährtin Marie Zielecke erschien. Der Vegetarier und Penicillin-Allergiker spielte gekonnt mit den Lichtbildnern, sodass herausragende Fotos entstanden.

Einen ungewohnten Aufritt legte der Regisseur Rosa von Praunheim dar, denn dieser setzte sich eine Maske auf und überraschte die anderen Gäste und die Presse.

Alle paar Minuten drehte ein Kamerateam am roten Teppich, doch die Crew machte sich durchgehend bei den Fotojournalisten unbeliebt. Die Fotografen buhten die Kameramänner aus und forderten sie auf, den roten Teppich umgehend zu verlassen.

Im Fernsehen bekommt der Zuschauer eine perfekte Preshow vorgefühlt, doch die Realität sieht anders aus: So kam es am Freitag vor, dass einigen Gästen Dinge auf den Boden fielen oder den Fotografen ihre Namen sagen mussten.

Beim Deutschen Filmpreis gab es zwei Arten von Gästen: Zum einen die, die vorwiegend zum posieren kamen wie Produzent Bernd Eichinger mit Tochter Nina und Lebensgefährtin Katja Hoffmann. Auf der anderen Seite kamen unzählige Gäste unbemerkt ins Palais wie Claudia Roth. Die Abgeordnete fiel der Presse sofort ins Auge und stoppte ihren schnellen Gang in die Veranstaltungshalle.

Als eine der letzten Gäste betrat Uschi Glas den Palais am Funkturm, wenige Minuten später startete der formelle Teil des Deutschen Filmpreises, der nicht im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Dort sagte Bernd Neumann, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien: „Wer eine Lola gewinnt, ist Oscarpreis verdächtig“. Dann drücken wir «Vier Minuten» schon einmal die Daumen für die Vorauswahl der 80. Academy Awards.

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