Person der Woche

Ein B-Promi geht zur ARD

von  |  Quelle: Fotos: ProSieben
Oliver Pocher moderiert ab Herbst mit Harald Schmidt gemeinsam im Ersten Deutschen Fernsehen. Grund genug ihn zur Person der Woche zu erklären.

Oliver Pocher – 1978 in Hannover geboren – hat eine ungewöhnliche Karriere hinter sich. Innerhalb von acht Jahren im Fernsehen mauserte er sich immerhin zum B-Promi, wie er sich selbst nennt. Dabei begann seine Bühnenpräsenz recht unspektakulär. In der RTL-Talkshow gewann er eine einwöchige Gastmoderation beim Musiksender Viva. Da sich der freche Jungspund in der Liveshow «Interaktiv» aber derart gut schlug, stellten ihn die Senderchefs fest an und ließen ihn in Folge diverse Sendungen moderieren. Mit «Alles Pocher…, oder was?» hatte er schon relativ kurze Zeit später sein eigenes Format auf dem Bildschirm.

Im neuen Jahrtausend wechselte er dann zum Münchner Sender ProSieben und war somit am TV-Himmel endgültig angekommen. Lange Zeit moderierte er die wöchentliche Comedy-Show «Rent a Pocher», in der man den Moderator für alle möglichen Dinge mieten konnte. Nebenzu spielte er auch eine Hauptrolle in der ARD-Serie «Sternenfänger». «Rent a Pocher» wurde im weiteren Verlaufe auch von seiner eigenen Firma Pocher TV produziert.

Im vergangenen Jahr, nach dem Sender der Mietshow, moderierte der 29-Jährige eine WM-Show bei ProSieben und war in diversen Beiträgen von «TV Total» zu sehen. Hinter vorgehaltener Hand wurde er sogar als Nachfolger von Stefan Raab in der Late Night-Show gehandelt. Vor der WM war Pocher zudem auch Nationaltrainer der Nationalmannschaft von Sansibar. Das Multitalent schreib 2006 zudem mit „Schwarz und Weiß“ einen der großen WM-Songs, war wochenlang in den Top Ten vertreten.

Seit kurzem ist er auch in einer ersten Kinohauptrolle zu sehen – in der Verfilmung des Buches „Vollidiot“. Im Herbst 2007 folgt nun der Ritterschlag: Der B-Promi steigt zum A-Promi auf und witzelt künftig mit Harald Schmidt in einer neuen Late-Night-Show. Details über das Konzept sind noch nicht klar, witzig werden dürfte es in jedem Fall. Dem Sender ProSieben kehrt er hierzu den Rücken, zukünftig ist Pocher exklusiv in der ARD zu sehen, denn die nahm den Titel seiner damaligen Show «Rent a Pocher» wörtlich, wie ARD-Programmdirektor Struve witzelte.




„Ich nehme die sportliche Herausforderung an, mit Herrn Schmidt und neben Herrn Silbereisen den Jugendwahn bei der ARD weiter voranzutreiben,“ ließ sich der 29-Jährige selbst zitieren – in gewohnt lapidarer Form. Oliver Pocher hat demnach das geschafft, was viele Menschen überhaupt nicht erreichen – der ist wohl das künftige Zugpferd der ARD was die junge Generation betrifft. Ob er diese Hürde nehmen kann, ist zwar fraglich, angesichts der bisherigen Sprünge aber auch nicht unwahrscheinlich.

Dennoch sorgte der smarte Entertainer nicht nur für positive Schlagzeilen: Im vergangenen Jahr beleidigte er eine Zuschauerin der Sendung «Wetten, dass…» und wurde daraufhin zur Zahlung von Schmerzensgeld verklagt. Die Zahlung dürfte allerdings wohl kein allzu großes Loch in seinen Geldbeutel gerissen haben.

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