Mit Spannung hat die Fernsehwelt auf die Quoten der neuen US-Serie «Prison Break» gewartet. Bisher kannte man von Serien mit fortlaufender Geschichte nur ein Bild: Das des quotenschwachen Formats, das eine treue TV-Fangemeinde hat, die aber leider zu klein ist. So manche spekulierten, dass die Quoten besser wären, wenn die Formate bei einem richtig großen Sender laufen würden.
Jetzt ist es geschehen – und die Spekulanten hatten nur teilweise Recht. Die US-Serie «Prison Break», ebenfalls ein Serial (also mit fortlaufender Geschichte), startete am Donnerstag im Programm des Marktführers der jungen Zielgruppe. Von Anfang an war klar: Nicht jeder, der zuvor «CSI» sah, wollte sich auf die Handlung einlassen. Kam «CSI» im Schnitt auf 3,47 Millionen Zuseher, begeisterte die erste Episode von «Prison Break» nur 2,45 Millionen Bundesbürger und kam auf 11,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Davon waren 1,32 Millionen Menschen zwischen 14 und 49 Jahren alt. Etwas zu wenig für den ambitionierten Sender – die Quote lag bei enttäuschenden 13,5 Prozent Marktanteil.
Zu späterer Stunde hatte das Format dann bessere Chancen. Der Großteil der Zuschauer blieb vor dem Fernseher, im Schnitt sahen 1,73 Millionen Menschen die zweite Episode mit dem Titel „Lügt Lincoln?“. Der Marktanteil bei allen Zuschauern stieg auf 13,5 Prozent. Nach 23.15 Uhr wurden 17,3 Prozent Marktanteil (1,05 Millionen Zuschauer) beim "jungen" Publikum gemessen, ein zufrieden stellender Wert, der sogar besser ist als in den Vorwochen. Bislang liefen auf diesem Sendeplatz Wiederholungen der Serie «Die Cleveren». Fraglich ist nun, ob die Serie am kommenden Donnerstag überhaupt noch einmal auf knapp 2,50 Millionen Zuseher kommen kann, oder ob diejenigen, die im Verlauf der Sendung abgeschaltet haben, auch wirklich außen vor bleiben.
Fest steht in jedem Fall: Serials haben es nicht leicht – auch in den USA sorgt deren Programmierung mehr und mehr für Probleme. Dort laufen die Wiederholungen dieser Formate unter aller Kanone. Möglicherweise ist dies einer der Hauptgründe dafür, dass in den letzten beiden Jahren kaum neue Serials auf den Markt geworfen wurden.