Juwelen

Juwelen des Fernsehens: «Live Earth»

von  |  Quelle: Wikipedia, Livearth.msn, N24.de
Formate, die polarisierten, früher unbeschreiblich große Erfolge feiern konnten oder seit Ewigkeiten im deutschen Fernsehprogramm zu finden sind – Auf diese Sendungen wirft das Online-Fernsehmagazin einen besonderen Blick und schildert die Geschichte des Formates.



Ein Datum wie kein anderes: Der 07. Juli 2007 ging wohl in die Konzertgeschichte ein, denn an diesem Tag fand das größte Benefiz-Konzert der Welt statt. Ausgelegt für Konzerte auf allen sieben Kontinenten, flimmerte an diesem Samstag ein 24-stündiges Konzert über die Bildschirme. Angefangen um 05.00 Uhr unserer Zeit in Australien, wird sich der Marathon bis zum Abend erstrecken, wenn in Rio de Janeiro um 21.00 Uhr das letzte Konzert eingeläutet wird.



Ins Leben gerufen wurde die Benefiz-Aktion vom Ex-Präsidentschaftskandidaten und Ex-Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Al Gore, und dem Musikproduzent Kevin Wall. Ihre Intention: Die Weltbevölkerung soll noch mehr auf die Klimaerwärmung aufmerksam werden. Zudem soll die Klimaschutz-Stiftung „Save Our Souls“ (SOS) mehr Bekanntheit erlangen. SOS wurde von Wall gegründet und steht bei «Live Earth» als Dachorganisation über den Konzertveranstaltungen. "Damit wir die Klimakrise lösen können, müssen wir Milliarden von Menschen erreichen. Wir starten SOS und Live Earth, um einen Kommunikationsprozess einzuleiten, der Menschen auf der ganzen Welt mobilisieren wird, damit sie Maßnahmen ergreifen können. Die Klimakrise kann nur durch eine beispiellose und kontinuierliche globale Entwicklung aufgehalten werden. Wir hoffen, diese Entwicklung genau hier und jetzt in Gang zu setzen und sie am 7. Juli 2007 auf ein neues Niveau zu heben", sagte Al Gore in einer Pressemitteilung vom «Live Earth»-Partner MSN.







Insgesamt acht Konzertstätten wurden von vielen Zuschauern besucht – auf jedem Kontinent wird mindestens ein Musikereignis stattfinden. Den Anfang macht Australien: Im „Aussie Stadium“ in Sydney startete das Event. In dem 1988 erbauten Stadion trat unter anderem Jack Johnson auf. Das Stadion besitzt eine Kapazität von zirka 45.000 Sitzplätzen. Drei Stunden später fiel der Vorhang in Japan – Im Tokio Dome gaben Rihanna, Xzibit, Linkin Park und viele weitere Künstler ihre Hits zum Besten. Auf dem Kontinent Asien gab es ein zweites Programm: In Shanghai fanden sich viele Zuschauer auf den Treppen des Oriental Pearl Towers wieder. Unter anderem trat hier Sarah Brightman auf.



Um 14.00 Uhr wurde es dann ernst für den deutschen Vertreter von «Live Earth»: Hamburg durfte sich ebenfalls als Austragungsort des Spektakels freuen. In der HSH Nordbank Arena (ehemals Volksparkstadion und AOL Arena) musizierten Stars wie Roger Cicero, Enrique Iglesias, Snoop Dogg, Yusuf Islam und Katie Melua. Eröffnet wurde das Hamburger Konzert von Shakira. In dem Stadion ist Platz für mehr als 57.000 Zuschauer. Weiter ging es mit Afrika, denn um 15.00 Uhr startete in „the Cradle of Humankind“ bei Johannesburg der afrikanische Beitrag. Joss Stone trat unter anderem dort auf.



Eine halbe Stunde später war dann schließlich London dran. Im Wembley-Stadion engagierten sich zahlreiche Künstler für den guten Zweck, unter anderem Madonna, die Black Eyed Peas, die Pussycat Dolls, Duran Duran, Genesis, James Blunt und viele weitere. Weiter ging um 17.00 Uhr in den USA, wenn im Giants Stadium in New Jersey der nordamerikanische Beitrag on Air geht. Über 80.000 Zuschauer fanden in der Arena einen Platz, unter anderem die Stars wie Bon Jovi, Kelly Clarkson, Kayne West, The Police, Sheryl Crow, Alicia Keys und Melissa Etheridge.



Damit es auch wirklich heißen darf, dass sich alle sieben Kontinente für ein Konzert verantwortlich zeichnen, fehlt noch die Antarktis. Und auch hier wurde gespielt: Al Gore machte den Vorschlag, einen Star, der auch international Erfolge feiern kann, in die Antarktis einfliegen lässt, um dort ein kleines Konzert abzuhalten. Doch aufgrund der Wetterbedingungen im Juli war das nicht möglich. Doch Rettung nahte, als eine Forschungsstation von «Live Earth» hörte: In der Rothera-Station befinden sich 22 Wissenschaftler, fünf von ihnen haben zufälligerweise einen Hausband gegründet. Und das war dann die Rettung - Nunatak spielten vor der restlichen Mannschaft, das Video wurde aufgezeichnet und weltweit ausgestrahlt - und damit hat man alle sieben Kontinente abgedeckt.



In Deutschland übertrug N24 mit ProSieben das gesamte Konzert. Schon in der Nacht begann «Live Earth» auf dem Nachrichtensender, seit 05.00 Uhr ist man live on Air. Am Abend gab man ab 17.30 Uhr an ProSieben. Pünktlich zur Primetime zeigte wieder N24 das Spektakel. Zudem richtete N24 eine Talkrunde ein, in der unter anderem die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth und Klimaforscher Professor Anders Levermann zu Gast waren. Durch TV- Radio- und Internetübertragungen in aller Welt rechneten die Veranstalter mit mehr als zwei Milliarden Zuschauern. Alle Künstler traten ohne Gage auf, der gesamte Erlös wurde gespendet.

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