«Kreis runde Sache»: Quoten-Verbot

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Fußball-Chaos.

Thomas Kausch ist weg, zwei Magazine ebenfalls – und bald auch einige Mitarbeiter. Würde man Sat.1 mit einem Ehepaar gleichsetzen, käme man zu dem Schluss: Der Haussegen hängt mächtig schief, getrennte Schlafzimmer müssen her. Doch ganz so einfach ist das alles nicht. Immerhin ist Sat.1 wieder im Besitz der Champions League-Rechte. Fast zumindest.

Die sympathischen Berliner werden in der anstehenden Saison an jedem Spieltag ein Spiel zeigen, ohne selbst eine eigene Sportredaktion zu besitzen. Wie das aussehen wird, durfte man in der vergangenen Woche bereits beim von Premiere produzierten Ligapokal sehen. Sat.1 sendet und sendet und sendet – und die anderen dürfen arbeiten. Preiswerte Produktion und hohe Quoten sind garantiert. Bleibt nur die Frage, welche Seite stärker von der televisionären Symbiose profitiert.

An wenigen Tagen im Jahr finden dennoch einige Sport-Experten Arbeit bei Sat.1 – dann nämlich, wenn Sat.1 den Uefa-Cup überträgt. Das kommt allerdings wirklich nicht so häufig vor. Ab dem Viertelfinale – und auch nur für den Fall, dass sich ein deutscher Verein qualifizieren konnte oder Sat.1 noch sendet. Der leidende Sat.1-Chef hätte angesichts der miesen Tour am liebsten entweder den Sendebetrieb eingestellt oder die Quotenmessung verboten.

Doch zurück zum Fußball. Der rollt übrigens nicht mehr ausschließlich bei Sat.1. Denn ProSiebenSat.1 wäre nicht ProSiebenSat.1, hätte man nicht immer wieder eine sagenhafte Überraschung parat. ProSieben wird nämlich Uefa-Cup-Heimspiele von Bayern München zeigen. Passt aber zum eigenen Unternehmen: Häufig auf Sparflamme gespielt, aber trotzdem erfolgreich.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.