Ende Juli 2007 war kabel eins-Chef Bolten von der Reihe «Männer allein Daheim» derart angetan, dass er bereits eine zweite Staffel bestellte. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass der Quotentrend sehr deutlich nach unten zeigen wird. Gestartet war «Männer allein Daheim» - der Inhalt lässt sich leicht erschließen – mit sensationellen 1,83 Millionen Zuschauern. In der Zielgruppe holte die Premierenfolge 11,5 Prozent Marktanteil und damit Werte, die fast doppelt so hoch wie der aktuelle Senderschnitt sind.
Auch die zweite Folge musste kaum Einbußen hinnehmen: Am zweiten Montag waren erneut mehr als 1,80 Millionen Bundesbürger dabei und verfolgten, wie sich die Männer so ganz alleine schlagen. Mit 10,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag man noch immer im ganz klar grünen Bereich.
Etwas wirklich seltsames passierte dann in der folgenden Woche. Ohne nennenswerte Konkurrenz halbierte sich die Zuschauerzahl. Innerhalb von sieben Tagen verlor das Format mehr als 800.000 Zuschauer. Was war passiert? Wie erwähnt – kein Fußball, kein Sport, kein Eventfilm im Gegenprogramm. Dennoch sahen nur noch 0,93 Millionen Menschen zu. Die Quote brach auf 7,3 Prozent Marktanteil (Zielgruppe) ein, hielt sich aber wacker oberhalb des Senderschnitts. Während kabel eins wohl noch nach Gründen für die herben Einbußen suchte, ging es in Woche vier wieder bergauf. 1,20 Millionen Bundesbürger sahen zu und bescherten dem Sender 8,2 Prozent Marktanteil.
In Woche fünf würde sich entschieden. War der Absturz der dritten Woche ein einmaliger Ausrutscher oder muss man sich doch größere Sorgen um die alleingelassenen Männer machen? Eher Zweiteres war der Fall. Am 30. Juli 2007 – eine Woche nach Bekanntgabe der Verlängerungen für eine zweite Staffel – sanken die Reichweiten erneut. Exakt eine Million Bundesbürger interessierten sich für das Geschehen. Mit nur noch 6,1 Prozent Marktanteil lag man inzwischen fast auf Senderschnitt. Und es sollte noch weiter nach unten gehen. In der ersten Augustwoche 2007 wurde mit 820.000 Zuschauern im Schnitt die niedrigste Reichweite der gesamten Staffel gemessen. Erstmals lag die Doku-Soap auf dem kabel eins-Schnitts, bei 5,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Auch an den beiden kommenden Ausstrahlungstagen tat sich nicht viel. Die Reichweite kletterte minimal – das Finale sahen letztlich 0,90 Millionen Menschen. Die Quote erholte sich leicht und zuletzt bei sechs Prozent. Innerhalb von zwei Monaten hat das Format also die Hälfte der anfangs vorhandenen Zuschauer verloren. Kein gutes Vorzeichen für eine zweite Staffel. Die Bilanz der ersten Staffel: Knapp 1,20 Millionen Zuschauer und durchschnittlich 7,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Ein Erfolg für den Sender, wenn da nicht nur der äußerst negative Verlauf wäre.