Mit dem Start ins neue Fernsehjahr kann man bei RTL sehr zufrieden sein. Am Montag überzeugte «Wer wird Millionär?», dienstags holte «Dr. House» mehr als 30 Prozent zu RTL, donnerstags punktete «CSI» – und auch am Mittwochabend waren die Kölner Marktführer beim jungen Publikum. Noch immer erfreut sich «Die Super Nanny» großer Beliebtheit, obgleich die Doku-Soap bereits ins vierte Jahr geht.
Katharina Saalfrank (Foto), die die «Super Nanny» von Beginn an verkörpert, wünscht ihrer Sendung mehr politische Nachhaltigkeit. In einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte die Diplom-Pädagogin in dieser Woche auf die Frage, warum sie ihre Sendung und ihre Prominenz nicht dazu nutzt, konkrete Forderungen an die Sozialpolitik zu stellen, dass dies das Format der RTL-Sendung nicht vorsehe. „Ich versuche im Rahmen meiner Möglichkeiten aktiv zu sein. Ich bin SPD-Mitglied und formuliere dort schon meine Beobachtungen und Meinung. Aber das tue ich nicht auf Versammlungen oder in der Öffentlichkeit“, so Saalfrank.
Die Kritik, die Erziehungswissenschaftler und Pädagogen an ihrer Sendung üben, könne sie nachvollziehen. „Ich finde sie sogar wichtig und stehe auch meiner Arbeit selber nicht unkritisch gegenüber. Andererseits finde ich die Kritik müßig und würde gerne zum wesentlichen Punkt kommen. Man muss die Dinge auch zeigen, die im Verborgenen passieren, damit sich etwas verändern kann: zum Beispiel Gewalt an Kindern, unter Eltern, alltägliche Situationen unter denen Kinder und Jugendliche aufwachsen.“
Saalfrank legte Wert auf die Feststellung, dass sie auf die Darstellung in der «Super Nanny» keinen Einfluss habe. „Ich würde da manchmal gerne andere Schwerpunkte setzen und mehr Zeit haben, die Zwischentöne anzusprechen, aber das ist nicht möglich in diesem kurzen Rahmen einer 45-minütigen Sendung.“ RTL hat angesichts der tollen Quoten aber wohl keinen Grund, große Veränderungen an dem Format vorzunehmen.