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VMAs: Noch schneller und greller

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Die Award-Verleihung war anderen übrigen Fernsehsendungen vom Stil her mal wieder einen Schritt voraus.

Dass nicht alles, was neu ist, auch zwingend gut sein muss, bewies die Übertragung der diesjährigen MTV Video Music Awards. Wie in den letzten Jahren hießen die strahlenden großen Sieger des Abends im Übrigen Rihanna und Justin Timberlake. Und wie in den letzten Jahren haben die Macher einen neuen Standard in Sachen Show-Übertragung gesetzt. In diesem Jahr könnte man diesen unter das Motto „Noch schneller und noch greller“ stellen.

Erstmals übertrug der amerikanische Musiksender die Verleihung aus Las Vegas. In einem eigens angemieteten Casino, in dem sich dann auch der rote Teppich befand, fand die einstündige Pre-Show statt. Aus allen Ecken melden sich die Reporter mit Interviewgästen und Rückblicken. Unterbrochen wurde die gesamte Übertragung von etlichen Werbeblöcken – etwa alle acht Minuten ging die Show in eine Pause.

Die eigentliche Übertragung begann mit einer Überraschung – und zwar im negativen Sinne. Da war sie wieder – die Britney Spears – mit erstaunlich schönem Bauch und vor allem mit strahlend blondem Haar. Und dennoch wirkte die Performance in jeglichem Hinblick seltsam. Eine Erklärung wurde dafür am Montag geliefert. Der Sender habe Britney ihre eigentliche Performance verboten – zu provokant heiß es angeblich. Die Übertragung selbst setzte auch anderweitig neue Maßstäbe.

Immer wieder wurde diese durch Schalten zu kleinen Privatparties unterbrochen. Die Too Fghters traten beispielsweise in einem der vielen leuchtenden Hochhäuser der Casino-Metropole auf. Dass der Zuschauer deswegen im eigentlichen Festsaal nie heimisch war ist wohl die dunkle Seite der Medaille. Diese war im Übrigen recht grell eingerichtet. Tische, an denen die geladenen Gäste saßen wurden kurzerhand mitunter zur ebenfalls blinkenden Tanzfläche erklärt und auch die Bühne hatte bei Weiten nicht die Größe, die man eigentlich kannte.

Besonders nervraubend waren dann aber die Einspieler, die die Nominierten präsentierten. Im typischen Regieraum-Look, mit rund 16 Bildern im Bild und mit abrupt stockender „Auskunfts-Telefonansage-Stimme“ stellte man die Künstler vor. Das jedem Nominierten dabei nur zirka fünf Sekunden blieben, erschwerte es gerade bei kleineren Kategorien einen genauen Blick auf unbekannte Künstler und ihre Songs zu werfen. Alles war an diesem Abend etwas zu schnell und zu grell. Eben so, wie es sich für Las Vegas gehört.

Im Herbst 2007 findet die europäische Ausgabe der Awards in Deutschland statt. In der Münchner Olympiahalle sollen diese ausgetragen werden. Und dann dürfte auch wieder etwas mehr „bayrische Gemütlichkeit“ einkehren. Zu wünschen wäre es.

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