Das ZDF bietet bereits seit längerer Zeit eine Mediathek an und hatte diese zur Internationalen Funkausstellung (IFA) sogar noch ausgebaut. Die Kollegen der ARD wollen nun nachziehen. Die Intendanten und die Gremienvorsitzenden der Landesrundfunkanstalten haben sich in Köln darauf verständigt, für die "ARD-Mediathek" probeweise ein dreistufiges Genehmigungsverfahren durchzuführen.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff zu dem Vorhaben: "Damit machen wir deutlich, dass sich die ARD freiwillig und vor Inkrafttreten einer gesetzlichen Regelung an die Zusagen hält, die Bund und Länder der EU-Kommission im Zusammenhang mit dem EU-Beihilfeverfahren gemacht haben." Der Testlauf biete eine "gute Chance, mögliche Varianten des Genehmigungsverfahrens praktisch zu erproben", fügte der Vorsitzende der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK), Volker Giersch, hinzu.
Giersch weiter: "Es ist unser Ziel, dass wir anschließend der Politik einen gemeinsamen Vorschlag für die Ausgestaltung des künftigen Verfahrens unterbreiten können. Außerdem kann der Pilot dazu beitragen, dass bei der ARD frühzeitig Erfahrungen mit der Durchführung solcher Drei-Stufen-Tests gewonnen werden." Das Genehmigungsverfahren solle aus Sicht der GVK insbesondere sicherstellen, dass neue oder grundlegend veränderte digitale Angebote einen Mehrwert für die Gesellschaft im Sinne des öffentlich-rechtlichen Auftrags bringen.
Peter Boudgoust wies als Intendant der in Sachen Mediathek federführenden Anstalt auf den Mehrwert für alle Nutzer hin: "Die ARD Mediathek soll den Nutzern den einfachen Zugriff auf alle im Internet verfügbaren Fernseh- und Radioinhalte der ARD ermöglichen." Die Programme der einzelnen Anstalten und Sender würden thematisch aufgeschlüsselt zusammengestellt und zugänglich gemacht. Boudgoust: "Das Konzept trägt der föderalen Struktur der ARD Rechnung, wir treiben keinen nennenswerten zusätzlichen Aufwand, denn die Inhalte selbst bleiben auf den Servern der einzelnen Landesrundfunkanstalten. Die ARD Mediathek bündelt und vereinfacht den Zugriff darauf."