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‚Nicht jeden Hustenreiz der Politiker kommentieren’

von  |  Quelle: Welt Online
In einem Interview sprach RTL II-Chefredakteur Jürgen Ohls über seine Philosophie, den Nachrichtentisch und das Wetter.

In der vergangenen Zeit sorgten die «RTL II News» immer einmal wieder für Schlagzeilen. Es kam es beispielsweise vor, dass die Nachrichten des Münchener Senders mehr junge Zuschauer hatten als die ARD-Nachrichteninstitution «Tagesschau». Wenn es nach RTL II-Chefredakteur Jürgen Ohls geht, kann das natürlich so weiter gehen. Deswegen hat er sich für das letzte Quartal 2007 ehrgeizige Ziele gesetzt. 1,50 Millionen Zuschauer wünsche er sich in der Zukunft. Um die Sendung noch weiter zu verbessern, wird man ab Oktober 2007 eine Veränderung vornehmen.

„Es wird bei uns keinen Moderatorentisch mehr geben, und wir werden mehr graphische Elemente wie beispielsweise Landkarten einbauen,“ erklärte Ohls im Gespräch mit Welt Online. Zudem möchte er mehr ältere Zuschauer gewinnen, so wie es beim sonntäglichen «Nachrichtenjournal» seit geraumer Zeit gut klappe. Der Wetterbericht bleibt weiterhin so kurz wie er aktuell ist. „Wenn unsere Zuschauer wissen wollen, wie das Wetter ist, schauen sie wohl einfach aus dem Fenster,“ scherzt der Journalist.



Die große Stärke der Sendung sieht er bei den Menschen, die von sich selbst behaupten, sich für Nachrichten eher nicht zu interessieren. „Das ist journalistisch eine große Chance, aber auch eine Herausforderung. Denn unser Publikum möchte nun mal nicht mit erhobenem Zeigefinger die Welt erklärt bekommen“, so Ohls in dem Interview. Alles, was für die Zuschauer Relevanz habe, habe auch für die Redaktion Relevanz. Dennoch werden die Nachrichten von der breiten Öffentlichkeit noch nicht so ganz ernst genommen. Die Redaktion hätte beispielsweise gerne ein Interview mit der Kanzlerin, verriet Ohls. Eine entsprechende Anfrage würde seit einem Jahr im Kanzleramt vorliegen. „Bislang ohne positive Antwort“.

An der Gewichtung der Themen – also am großen Anteil von Boulevard-Meldungen - will Ohls festhalten. Seine Devise lautet: Es sei nicht nötig, jeden politischen Hustenreiz zu kommentieren. Politik käme dennoch nicht zu kurz: „Besser 40 Sekunden Merkel als gar keine Merkel“, erklärte er gegenüber "Welt Online".

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