Mitte September 2007 startete Sat.1 zu seinem Crime-Sonntag eine kreative und umfassende Kampagne, die es in sich hatte. An Bushaltestellen wurden unter dem Claim „Neue Folgen. Neue Täter.“ Motive der Hauptdarsteller aus «Navy CIS» aufgehängt. Die Ermittler beugten sich um den bekannten weißen Kreideumriss, der den Fundort einer Leiche markiert. Das Ungewöhnliche: Der Umriss überschreitet dabei die Werbeflächen und wird an den Innenwänden der Wartehallen fortgeführt.
Um die Serien weiter zu stärken, wurden Anzeigen in reichweitenstarken Zeitschriften wie TV Movie, Hörzu, Bunte, Brigitte, Computer Bild und Bild am Sonntag geschaltet. Jede Aktion hat seine Reaktion und so stellte Sat.1 fest, dass binnen zwei Wochen die Einschaltquoten von «Navy CIS» auf den zweithöchsten Stand kletterten und die Profiler-Serie «Criminal Minds» eine Million Zuschauer hinzugewinnen konnte. Mit knapp über vier Millionen Zuschauern hat sich die Werbemaßnahme gelohnt. Und das Schöne daran: Der Berliner Sender hat noch weitere zwanzig Episoden, die hohe Marktanteile einfahren können.
Dass sich große Werbemaßnahmen lohnen, denkt sich auch RTL II. Am 10. Oktober 2007 startet die neue Serie «Heroes», die für den Münchener Sender ein neues Aushängeschild werden soll. Denn sonst hat man mit Ausnahme von «Stargate: Atlantis» keine erfolgreiche Lizenz-Serie. Schon der Start von «Big Brother 5» wurde von der Fernsehstation stark beworben. So hingen beispielsweise in Mannheim nicht nur viele Plakate, sondern standen auch viele Werbeflächen direkt in der Fußgängerzone. Mit dieser Staffel der Reality-Show konnte RTL II erfreuliche Quoten einfahren, die letzten beiden Ausgaben waren jedoch eher schwach.
Vielleicht werden in Zukunft mehr Fernsehsender wieder auf Off-Air-Werbung setzen, denn die bisherigen Werbemaßnahmen erzielten immer mäßige bis gute Ergebnisse. Und Fernsehsender aufgepasst! Wenn man für eine neue Sendung nur einen Werbespot produziert und ihn ständig auf allen Sender der Sendergruppe laufen lässt, erhöht man die Erfolgschancen definitiv nicht.