«Editorial»: Der geheime Plan des Leo Kirch

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Der ehemalige Medienmogul ist zurück - und möchte nun bei seinem ehemaligen Baby Premiere einsteigen.

Der 80-jährige Leo Kirch, der am 21. Oktober 1926 nur unweit von Würzburg geboren wurde, ist als größter deutscher Medienmogul bekannt. In den 60er Jahren fungierte er zunächst als Filmrechtehändler, ehe er 1985 beim Axel Springer-Verlag einstieg. Danach beteiligte er sich an Sat.1, gründete ProSieben sowie Premiere und startete mit DF1 die zweite deutsche Pay-TV-Plattform. Nach der Pleite von KirchMedia im Jahr 2002 fiel das Imperium zusammen und fünf Jahre später sicherte sich der Geschäftsmann die Bundesliga-Rechte ab der Season 2009/2010 für sechs Jahre.

Die DFL freut sich unterdessen, denn ihr wurden mindestens drei Milliarden Euro an Lizenzgebühren zugesichert. Sollte Kirch mit seiner Firma Sirius mehr erwirtschaften, kann sich die Fußballliga zudem über Mehreinnahmen freuen.




Doch wie sich nun heraus herausstellte, verfolgt Leo Kirch ein völlig anderes Ziel: Er möchte mit seinem Unternehmen wieder bei seinem Baby Premiere einsteigen. Deshalb unternimmt er derzeit alles, um den Kurs der Aktiengesellschaft zu verringern. Premiere soll nicht mehr an der Produktion der Bundesliga beteiligt sein, denn eine Firma von der DFL und Kirch wird den Auftrag bekommen.

Wer den Lebenslauf des einstigen Medienmoguls kennt, der weiß, dass er in wenigen Jahren seine Ziele in die Tat umgesetzt hat. Sollte er sich wie mit dem Börsengang von KirchMedia verkalkulieren, dann müssen andere die Scherben wegräumen. So hatte der Konzern ein völlig verschuldetes Premiere zurückgelassen, das Georg Kofler rettete. Der Privatsender ProSieben hatte alle Filmdeals über Kirch abgewickelt und konnte somit keine aktuellen Serien- und Film-Hits vorweisen. Auch die übrigen Tochterfirmen wie Janus, Taurus und Kirch Intermedia hatten zu kämpfen.

Erstaunlich, dass man so einem Menschen die Rechte an dem wichtigsten deutschen Sportereignis überlässt.

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