Inhalt:
Nachdem die zweite Staffel damit endet, wie Jack, Kate und Sawyer gekidnappt werden, schließt dort die Handlung wieder an. Man sieht die drei Entführten in ihren unterschiedlichen Orten aufwachen. Kate wird dazu aufgefordert zu duschen – währenddessen werden ihre Kleider entwendet und sie wird dazu gezwungen, ein Kleid zu tragen. Was sie nicht weiß: Es ist für einen ganz besonderen Anlass...
Jack wacht in einem Raum auf, in dem nur ein Tisch steht und an der Decke Ketten hängen. Er versucht zu einer offen stehenden Tür zu gelangen, wird aber von einem Hindernis schmerzhaft davon abgehalten. In den Flashbacks sieht er seinen Vater wieder – beide befinden sich zusammen in einem Büro im Krankenhaus. Nachdem sich Sarah, Jacks Ehefrau, von ihm getrennt hat, entfacht ein gewaltiger Streit zwischen Jack und seinem Vater, der für Jack anders endet als er es sich wohl vorgestellt hat. Sawyer befindet sich nach seiner Entführung in einem Käfig – gegenüber von ihm ist ein weiterer Gefangener, der anfangs nicht redet. Doch er bringt Sawyer zu etwas, das ihm später zum Verhängnis wird.
Darsteller:
Matthew Fox («Rambo IV») ist Dr. Jack Shepard
Evangeline Lilly («Kingdom Hospital») ist Kate Austen
Josh Holloway («Dr. Benny») ist James “Sawyer” Ford
Elizabeth Mitchell («Santa Clause 2») ist Juliet Burke
Michael Emerson («Saw») ist Benjamin „Ben“ Linus
John Terry («Full Metal jacket») ist Dr. Christian Shephard
Julie Bowen («Boston Legal»)ist Sarah Shephard
Kritik:
Der Staffelauftakt zur dritten Staffel von «Lost» entschädigt den Zuschauer eher nicht für die lange Wartezeit, denn insgesamt ist er nicht sonderlich gut gelungen, vergleicht man ihn mit dem der zweiten Staffel. «Lost»-Fans dürften mehr erwartet haben. Nach dem Cliffhanger am Ende der zweiten Staffel ist der Zuschauer gespannt auf die Fortführung. Er dürfte erfreut sein, dass die drei Protagonisten viel Screentime zugestanden bekommen haben. Das war möglicherweise auch zu viel des Guten: Die erste Episode dreht sich ausschließlich und Jack, Kate und Sawyer. Von der eigentlichen und den Zuschauern bislang bekannten Insel sieht man nichts. Das macht die Folge sehr eintönig – einzig die Flashbacks bringen ein wenig Schwung hinein und sind besser gelungen als die Haupthandlung.
Der Staffelauftakt ist eine „Jack-Folge“. Man sieht ihn und seinen Vater – als Thema haben sich die Macher das Thema rund um Jacks Trennung von seiner Frau ausgedacht. Der emotionalste Moment der Folge spielt sich nicht auf der Insel und damit auch nicht während der Haupthandlung ab, sondern in den Flashbacks. Man bekommt zeitweise das Gefühl, dass einen die Geschehnisse der drei Entführten eher weniger interessieren, viel mehr wartet man auf die nächste Rückblende, weil sich dort der große Spannungsbogen abspielt. Am Ende der Folge gibt es dann aber doch noch einen Höhepunkt, der sich bei den Entführten ereignet – Die Szenen wurden sehr gut umgesetzt und dargestellt.
Ein weiteres Plus erhält der Start der Folge: Man sieht den Flugzeugabsturz, den man im Pilotfilm aus Sicht der „Losties“ miterlebte, aus dem Augenwinkel der „Anderen“. Vor allem die Szenerie wird dem geneigten «Lost»-Fan zusagen und verblüffen. Als sehr gut ist die erste Szene überhaupt zu bezeichnen – man sieht eine Dame, wie sie vor dem Spiegel steht und sich selbst eher pessimistisch betrachtet – im Hintergrund hört man „Downtown“ von Petrula Clark. So viel sei verraten: Wer sich diesen Song im Hinterkopf behält, wird wenig später schmunzeln müssen. Zu bemängeln ist allerdings, dass erst einige Zeit vergeht, bis die Handlung voranschreitet. Man wartet einige Minuten, bis der Cliffhanger der zuletzt gesehenen Folge aufgelöst bzw. fortgeführt wird.
Insgesamt verliert der Staffelauftakt zur dritten Season im Duell mit dem von Staffel Zwei – allerdings auf hohem Niveau. Die Schauspieler machen ihre Sache wie immer sehr gut, Schnitt und Musik überzeugen ebenfalls. Die Synchronisation ist auch gelungen – alles in allem ein durchschnittlicher Staffelauftakt, von dem die hart gesottenen Fans vielleicht etwas enttäuscht sein dürfen, denn viele ihrer Lieblinge sind nicht zu sehen.
Betrachtet man die Staffel insgesamt, ist zu sagen, dass sie in keinem Fall mit Staffel zwei mithalten kann. Es ist sehr gut zu verstehen, warum sich US-Fans nach der Ausstrahlung der ersten sechs Episoden durchaus beschwert haben. Keine der ersten sechs Episoden kann wirklich überzeugen – einzig der Cliffhanger nach Folge sechs hat es in sich. Das war allerdings zu erwarten, schließlich läutete er in den Vereinigten Staaten eine monatelange Pause ein. Erst gegen Mitte der Staffel bessert sich das Niveau der dritten Runde dann doch, sodass man sagen kann, dass es nicht gänzlich umsonst ist, zu Beginn der dritten Staffel dranzubleiben. Zum Ende hin wird man in jedem Fall entschädigt. Schade, dass die dritte Season nicht so anfängt, wie sie aufhört.
ProSieben zeigt die dritte Staffel der US-Serie «Lost» ab Montag, 15. Oktober 2007, jeweils um 21.15 Uhr.