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Neue Sat.1-Doku: Zickenterror nach 15 Jahren

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Am Montag feierte die neue Sat.1-Dokusoap «Verdammt lange her» Premiere. Gleich am ersten Tag ging es zur Sache, hartes Verhör inklusive. Doch wo bleibt das Dinner? Fragen und Antworten von Quotenmeter.de-Redakteur Alexander Krei.



Einst waren sie beste Freunde, haben alles geteilt oder zumindest viel Zeit miteinander verbracht, doch irgendwann haben sie sich aus den Augen verloren. Was auch immer sie getrennt hat – Sat.1 bringt sie jetzt wieder zusammen. Das Spektakel nennt sich „Verdammt lange her“ und feierte am Montag auf dem einstigen Sendeplatz von „Verliebt in Berlin“ Premiere.



Logo: Sat.1Ein wenig erinnert das Konzept auf den ersten Blick an „Das perfekte Dinner“, das seit Monaten am Vorabend die Marktführerschaft inne hat und nun ausgerechnet von diesem neuen Sat.1-Format in Bedrängnis gebracht werden soll. „Verdammt lange her“ entpuppt sich jedoch schnell als mäßig spannende Doku-Reihe, die in manchen Punkten einfach zu stark dem offensichtlichen Vorbild gleicht, allerdings im direkten Vergleich klar den Kürzeren zieht. Wie auch beim „Dinner“ sollen die Kommentare der Stimme aus dem Off die Reihe aufwerten, doch mit kurzen und knappen Sätzen im Stile von „Ah ja“ und „So so“ musste der Versuch einfach misslingen.



Doch wer will oder muss sich in dieser Woche via Sat.1 überhaupt wiedersehen? Da wäre zum Beispiel „Klassenclown“ Reiner, der sich für die Neue Deutsche Welle begeistern konnte. Oder Sabine, die als angriffslustige und natürliche Schönheit in Erinnerung geblieben ist. Tanja wiederum hat den Ruf eines Bücherwurms und ist heute passenderweise im Besitz einer Buchhandlung. Thomas war früher der Frauenschwarm in der Clique und hatte eine Beziehung zu Steffi, die einst immer sagte, was ihr gerade in den Sinn kam.







Sie organisiert den ersten von fünf Tagen, an denen sich die Freunde wieder kennenlernen möchten, ehe am Ende der Woche eine Entscheidung auf dem Programm steht: Geben sich die fünf eine zweite Chance und fahren gemeinsam in Urlaub - oder eben nicht? Sagt nur einer von ihnen „Nein“, war’s das. Schluss, Aus, keine Diskussion. Doch so weit sind wir noch nicht, schließlich ist ja erst Montag. Steffi gibt ihr Bestes und bereitet schon mal den Kaffee „zum Beruhigen“ vor, wie sie sagt.



Dann kommen sie endlich, die vier ehemaligen Freunde. Nette Worte, freundliche Umarmungen – und gleich die erste Frage hinter vorgehaltener Hand. Ob Steffi hübsch sei oder nicht, wollen Sabine und Tanja von Thomas wissen. Der überlegt kurz und sagt „attraktiv“. Irgendwie charmant, der Thomas. Nach diesem Austausch der Nettigkeiten werden Bilder aus den 80ern bewundert. Wie man damals doch ausgesehen hat. Lustig. Haha. Was haben wir gelacht.



Der Clou bei „Verdammt lange her“: Jeder Gastgeber darf sich an seinem Tag eine Aufgabe für den Rest ausdenken. Und die hat es in sich: Sabine darf gemeinsam mit den Jungs die Auffahrt fegen, während Tanja sich um die Badewanne von Steffi kümmert. Tolle Sache: Da trifft man nach 15 Jahren wieder auf seine alten Schulfreunde und prompt steht man mit Besen und Lappen bepackt vor der Haustür, um Klarschiff zu machen. Schließlich geht das Stöbern in der Wohnung weiter. Schnell kommt die Frage auf, wieso es im Ehebett der Gastgeberin zwei unterschiedliche Bettbezüge gibt. „Möglicherweise ist er auf Montage“, spekuliert Thomas. „Oder die schlafen getrennt“, mutmaßt gar Reiner.



Es folgt das pompöse Verhör im Esszimmer. Am großen Holztisch sitzen die vier Freunde der Gastgeberin gegenüber. Steffi muss nun harte Fragen beantworten – ob sie etwa ein Vergangenheitsmensch sei, was sie bestreitet, oder warum sie Schmuck aus den 80ern in einem Karton aufbewahrt, was Thomas wiederum als „komisch“ empfindet. Böse Blicke, dramatische Musik. Und es kommt sogar noch schlimmer: „Warst du eigentlich immer schon so `ne Zicke?“, will Sabine wissen. „Ja, du kennst mich doch seit 20 Jahren.“ – „Und du hast dich nie geändert?“ – „Ne.“ – „Mmmh.“ Das hat gesessen. Und dank Thomas’ Nachfragen erfährt der geneigte Zuschauer dann auch noch, dass Steffis Mann schnarcht und deshalb in einem Nebenzimmer die Nächte verbringt. Die Bettbezug-Frage wurde damit Gott sei Dank doch noch beantwortet.



So neigt sich der erste Tag des Wiedersehens seinem Ende entgegen und die Clique macht schließlich doch noch gute Miene zum bösen Spiel. Erste Spannungen sind nicht von der Hand zu weisen. Wann es Essen gibt? Niemand weiß es so recht. Da muss man schon rüber zu den Kollegen von VOX schalten. Wie es weitergeht? Wird schon, ging ja schließlich die vergangenen 15 Jahre auch. Hauptsache, die Auffahrt ist wieder sauber.

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