Luft anhalten: «Verdammt lange her» floppt

Auch der renovierte Vorabend mit Nachrichten und Magazin läuft kein Stück erfolgreicher als zuvor.

Es ist verdammt lange her, dass Sat.1 einen funktionieren Vorabend im Programm hatte. Man könnte sagen, die guten Zeiten sind mit dem Weggang von Alexandra Neldel zu Ende gegangen. Am Montag betete man daher bei Sat.1, dass die neue Doku-Soap «Verdammt lange her» gut startet und so möglicherweise auch die zuvor laufenden und restaurierten Informationssendungen mit in die Höhe zieht.

Aber nichts dergleichen geschah. «Verdammt lange her – Das Wiedersehen» startete auf schwachem Niveau – prinzipiell hat sich gegenüber den Zahlen von «Verliebt in Berlin» nicht sonderlich viel geändert. Nur eines ist festzustellen: Die Doku-Soap läuft beim Gesamtpublikum noch einen Tick schlechter. Dort holte sie nur äußerst schwache 6,8 Prozent Marktanteil. Insgesamt sahen durchschnittlich 1,77 Millionen Zuschauer die neue Sendung.

In der Zielgruppe lag man ganz klar auf «Verliebt in Berlin»-Niveau. Mit 9,1 Prozent Marktanteil konnte der Bällchensender seinen Stand nicht verbessern. Und auch die Infoschiene ab 18.30 Uhr hat von den Veränderungen keineswegs profitiert. Erstmals liefen die neuen «Sat.1 News» mit Katja Losch als Hauptanchor. Trotzdem sahen nur 1,82 Millionen Bundesbürger zu. In der Zielgruppe kam man auf schwache 8,7 Prozent Marktanteil.



Auf 8,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen kann auch Mareile Höppner mit ihrem «Sat.1 – Das Magazin»-Team nicht stolz sein. Auch hier sind kaum Veränderungen zum früheren Magazin «blitz» messbar gewesen. Im Vergleich zu den Nachrichten verlor die 30-minütige Sendung leicht – nur noch 1,74 Millionen Menschen sahen die Premiere des neuen Magazins.

Eine Tatsache dürfte aber noch weitaus mehr schmerzen. Offenbar war die Telenovela «Verliebt in Berlin» überaus wichtig für den Erfolg der Ermittler-Reihe «K 11 - Kommissare im Einsatz». Diese fuhr nämlich am Montag ebenfalls miese Werte ein. Nur 9,1 Prozent Marktanteil holte die Ermittler-Doku. Zum Vergleich: In der vergangenen Woche schalteten trotz ähnlich schwachem Lead-In konstant mehr als elf Prozent der Werberelevanten ein. Am Montag vergangener Woche wurden sogar 13,5 Prozent Marktanteil gemessen.

Sat.1 steht nun also vor einem Problem: Der Vorabend lässt sich nicht auf die Schnelle gänzlich umändern. Noch immer steht nicht fest, welche Telenovela man im Frühjahr 2008 zeigen will und es gibt wohl auch keinen Plan B, der eine Lösung vorsieht, wenn die neue Doku-Soap «Verdammt lange her» quotentechnisch noch abrutscht. Darüber sollte man sich in Berlin aber in jedem Fall Gedanken machen. Es dürfte schon eine Zeit her sein, dass man in der Zeit zwischen 18.30 Uhr und 20.15 Uhr durchgehend einstellige Marktanteile erzielt hat.