Die Kritiker

«Der Urknall – Die Entstehung des Universums»

von
Story
«Der Urknall – Entstehung des Universums» beschäftigt sich mit unseren Bemühungen, zu verstehen, wer wir sind und wie alles begann. Bereits die frühesten Kulturen der Menschheit forschten fieberhaft nach einer Struktur und Logik in dem Chaos und versuchten, die Rätsel des Universums zu lösen.

Seither machten Wissenschaftler und Philosophen zahlreiche spektakuläre Entdeckungen: So widerlegte Aristoteles die These von der Erde als Scheibe, Kopernikus entwickelte die Theorie, dass die Sonne das Zentrum unseres Sternensystems ist und schließlich folgt Hubbles Erkenntnis, dass der Beginn des Universums auf einer gigantischen Explosion beruht.

Die Sendung stellt Theorien verschiedenster Kulturen darüber vor, wie alles begann und wie und wann es enden könnte. Mit modernsten Computergraphiken wird die Geburt unseres Planeten nachgestellt und durch Interviews mit den weltweit führenden Physikern, Ingenieuren und Historikern sowie mit Nachbildungen und visuellen Darstellungen stellt die Sendung die komplexen und oft verwirrenden Theorien über die Entstehung der Galaxie und auch das Konzept paralleler Universen dar.

Kritik
Die Dokumentation über die Entstehung unseres Universums stellt die Sachverhalte so dar, dass auch Laien auf dem Gebiet der Physik und mathematische Analphabeten folgen können. Teilweise hätte man aber einige Dinge doch noch genauer erläutern müssen, da es Nicht-Physikern recht schwer fällt, sich die Gedankenexperimente von Albert Einstein im Detail vorzustellen. Doch im Großen und Ganzen kommt man gut mit, wenn man den Professoren in den Interviews aufmerksam zuhört.

Der Inhalt der Dokumentation ist fesselnd und man spürt förmlich die Leidenschaft der Macher, die sich voll und ganz für dieses Thema begeistern. Diese Begeisterung überträgt sich auf den Zuschauer, der den verschiedenen Theorien gespannt zuhört und sich interessiert die Computergraphiken ansieht. Die sind aber leider immer wieder die gleichen. Ein wenig mehr Abwechslung hätte hier vielleicht gut getan. Denn wenn einem in eineinhalb Stunden sechs Mal dieselbe Simulation des Big Bangs vorgeführt wird, trübt dies das Gesamtbild natürlich.

Trotzdem hat man versucht, durch die zahlreichen konkurrierenden Theorien einen Konflikt herzustellen und die Geschichte der Wissenschaft auf dem Gebiet der Astronomie zu veranschaulichen. Wir sind live dabei, wenn Galileo Galilei sein Teleskop bastelt oder Isaac Newton Fallobst aufsammelt. Das mag natürlich banal oder gar lächerlich wirken, aber dennoch ist es dem Verständnis der daraus resultierenden Überlegungen über physikalische Gesetzmäßigkeiten förderlich. Je plastischer, desto besser. Durch diese Inszenierungen (wenn sie sich auch in schauspielerischer Hinsicht – gelinde gesagt – nicht auf dem allerhöchsten Niveau bewegen) wird der wissenschaftliche Kontext aufgelockert, was auch durch den Sprachwitz des Narrators geschieht, der aber wohl nur schwer zu übersetzen sein und damit in der deutschen Version weitgehend verschwunden sein wird.

Insgesamt ist «Der Urknall – Die Entstehung des Universums» daher eine durchaus sehenswerte Dokumentation, die alle Hobby-Astronomen nicht verpassen sollten.

Der History Channel strahlt «Der Urknall – Die Entstehung des Universums» am Samstag, den 03. November 2007, um 20.00 Uhr aus.

Kurz-URL: qmde.de/23239
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