Die in Dubai lebende Schriftstellerin des Romans «Deadline» verfasste einen offenen Brief.
Sehr geehrter Herr Riedner,
das Titelschutzrecht differenziert zwischen Buch und Film jeweils als separates, voneinander unabhängiges Genre. Daher sagt es aus, es liegt keine Verwechslungsgefahr zwischen meinem Buch DEADLINE und der TV-Serie DEADLINE vor. Aus meiner Sicht ist diese Gesetzeslage jedoch nicht länger haltbar. Viele Bücher wurden und werden verfilmt und aus TV-Serien produzieren die jeweiligen Sender mittlerweile Bücher. Der Gesetzgeber ist meines Erachtens hier dringend gefordert das Titelschutz- sowie das Urheberrecht entsprechend zu ändern. Ein Buch und Film mit dem gleichen Titel sind - gerade in diesem Fall - nicht voneinander zu trennen. Vielleicht hat der Gesetzgeber eine Antwort auf meine Frage, wie die Verfilmung meines Buches denn nun heißen darf?!
Ein zusätzlicher Untertitel wie beispielsweise „jede Sekunde zählt“ oder „es gibt Entdeckungen, über die man ewig schweigen sollte“ ändert aus meiner Sicht am Titel selbst nichts. Die Gefahr der Verwechslung bleibt. Niemand geht in einen Buchladen und sagt: „Ich hätte gerne das Buch DEADLINE – Es gibt Entdeckungen über die man ewig schweigen sollte“ oder kein Zuschauer sagt: „Ich sehe gerade DEADLINE – Jede Sekunde zählt.“
Für mich bleibt allerdings nach wie vor die Frage offen, weshalb der preisgekrönte Autor Johannes W. Betz und Drehbuchautor der Serie DEADLINE, nicht an mich herangetreten ist und gefragt hat: „Liebe Katharina Bachman, Ihr Buchtitel DEADLINE gefällt mir so gut, haben Sie etwas dagegen, wenn ich den Titel auch für meine neue Serie benutze?“ Die Frage wäre eine Geste der Fairness unter Autoren-Kollegen gewesen. "Lieber Herr Betz, wir hätten ganz bestimmt eine Lösung gefunden."
Bleibt zu hoffen, dass die gleiche Versalien-Schreibweise von "DEADLINE" als Buch, wie auch im Vorspann der TV-Serie, nur reiner Zufall ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Katharina Bachman