Weißt du noch?

Weißt du noch? Als RTL im Dschungel für Schlagzeilen sorgte

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Über drei Jahre liegt die letzte Staffel von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» inzwischen zurück. Kurz vor dem Start der neuen Folgen erinnert Quotenmeter.de an den Quoten-Hit von RTL – und die an der Show geäußerte Kritik.



Als am 9. Januar 2009 das Dschungelcamp wieder seine Pforten öffnete, handelte es sich dabei bereits um die vierte Staffel von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» – also jener Show, die im Jahr 2004 bereits für viel Wirbel in der Medienlandschaft gesorgt hatte.



Foto: RTLDie Sendung wurde insbesondere während der ersten Staffel heftig kritisiert, da in den Augen von Kritikern die Menschenrechte der Kandidaten – die wohl gemerkt freiwillig teilnahmen - verletzt wurden, als diese nach Meinung der Kritiker menschenunwürdige Aufgaben erfüllen mussten. Auch Tierschützer protestierten gegen die Sendung, da auch die Tiere unnötigerweise getötet oder in Stresssituationen versetzt würden.



Anlass zur Kritik bot bereits die erste Folge – als sich die B- und C-Promis noch gar nicht im Dschungel, sondern im Konferenzsaal eines Hotels befanden. Auf dem kreisrunden Esstisch: Holzteller, Holzbesteck und hölzerne Essenshauben für zehn Personen. Platz für die hungrigen und übermüdeten Prominenten, die sich schon auf kulinarische Besonderheiten freuten. Großer Schock jedoch, als die ersten Hauben von den Tellern genommen wurden: Jeder „Star“ hatte seine ganz eigene Überraschung auf dem Teller: Hirschkäfer, Mehlwürmer, Heuschrecken, Naturpflaumen und Maden zierten den Tisch.



Daniel Küblböck fand einige zappelnde Skorpione auf seinem Teller und sprang gleich vom Stuhl. Kabarettistin Lisa Fitz machte den Anfang und nahm einige Ameisen in den Mund. Gar nicht mehr zu stoppen: Costa Cordalis, der später vom Publikum zum „König des Dschungels“ gewählt wurde. Was die Anderen verschmähten, schob er sich genüsslich in den Mund. Selbst vor einem lebendigen Hirschkäfer schrak er nicht zurück, biss ihm den Kopf ab und reichte den zappelnden Rest an Werner Böhm weiter.







In Deutschland brach bereits die erste Staffel alle Quotenrekorde – wohl auch dank der tatkräftigen Hilfe der „Bild“-Zeitung. Bis zu zehn Millionen Zuschauer sahen zu, der durchschnittliche Marktanteil in der Zielgruppe lag bei nahezu unglaublichen 41,5 Prozent. Neben Cordalis, Böhm, Fitz und Küblböck – er sorgte für die meisten Schlagzeilen -, hielten sich auch noch Astrologin Antonia Langsdorf, Carlo Thränhardt, Caroline Beil, Dustin Semmelrogge, Mariella Ahrens und Susan Stahnke im Dschungel aus.



Auch die zweite deutsche Staffel im Herbst 2004 war ein voller Erfolg und brachte es beim jungen Publikum im Schnitt auf 39,3 Prozent Marktanteil. Als Siegerin ging hier Désirée Nick. Die Kabarettistin teilte das Camp im australischen Urwald mit Carsten Spengemann, Nadja Abd El Farrag, Willi Herren, Dolly Buster, Jimmy Hartwig, Isabel Varell, Harry Wijnvoord, Heydi Nunez-Gomez und Fabrice Morvan.



Doch die Kritik an der Sendung ließ nicht nach: RTL prahlte werbewirksam damit, dass Daniel Küblböck, Lisa Fitz und Co. zwei Wochen lang im „realen und echten australischen Dschungel“ waren. Dieser sei „der gefährlichste der Welt. Denn im australischen Dschungel sind weltweit die giftigsten Pflanzen und gefährlichsten Tiere zu Hause. Deshalb steht bei Bedarf ein Arzt und ein Psychologe ständig zur Verfügung". Dort seien die Promis den Gefahren der Wildnis ausgeliefert. „Nur wer sich an die Regeln des Urwalds hält, kommt weiter.“



Foto: RTLUm die Frage der Echtheit zu klären, flog ein ZDF-Team nach Brisbane/Australien, um mit Einheimischen zu sprechen. „Wir haben auch ein künstliches Schwimmloch angelegt, so eine Art Teich. Morgens wollten sie Nebel im Camp haben, damit es authentisch aussieht.“ Dafür seien Nebelmaschinen verwendet worden, erklärte einer von ihnen. Darüber hinaus wurde auch mit einem Arbeiter der örtlichen Handelskammer gesprochen. „Das war eine einfache Farm. Sie haben ein riesiges Camp gebaut mit Elektrizität, Hubschrauberlandeplätzen. Im Camp haben sie gewaltige Baumhäuser, wo die Kameracrews arbeiten.“



Die lokale Wirtschaft war und ist vom TV-Disneyland entsprechend angetan. Granada TV investierte Millionenbeträge für Unterkunft, Essen, Ausrüstung der Mitarbeiter. Die Regeln des Urwalds gelten also offensichtlich auch im australischen Dschungel nicht – eher schon die Regeln der Marktwirtschaft. Und dennoch werden auch im kommenden Januar wieder Millionen Zuschauer einschalten, wenn Sonja Zietlow und Dirk Bach zum nächsten Dschungelabenteuer laden.

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