Biorhythmus für Fußballfans
Die "Sportschau" bestimmte mit dem Start der Bundesliga den Biorhythmus der Fußballfreunde. Die erste Sendung im Jahre 1963 moderierte der legendäre Ernst Hubert (76), der später zum Abonnentensender Premiere ging. Dieter Adler sowie die inzwischen gestorbenen Günter Siefarth und Adolf ("Addi") Furler gehörten zu den Männern der ersten Stunde. Auch der 62- jährige, nicht immer unumstrittene Heribert Faßbender ("Guten Abend allerseits!") prägte das Bild der "Sportschau". 1999 durchbrach mit Anne Will eine Frau die Mänerdomäne in der ARD.
Kurz, knapp, kompetent und ohne großen Firlefanz - so lautete das Erfolgskonzept der "Sportschau". Es bescherte den Machern Quoten von mehr als zehn Millionen Zuschauern und Marktanteile von mehr als 60 Prozent. Das "Tor des Monats" ist als Markenzeichen bis heute erhalten geblieben.
Anfangs durfte nur über drei Partien berichtet werden. Gestrickt wurden die Beiträge mit der heissen Nadel. Erste Spielhälfte gelaufen, zur Halbzeit rein in den Hubschrauber und ab nach Köln. Mit dem Reporter im Cockpit. Oft bei Regen und Nebel. Mancher Pilot verlor die Orientierung und musste vorzeitig runter.
1988 gingen die Bundesliga-Rechte erstmals an RTL und damit an einen Privatsender. Zunächst zeigten beide Sender parallel Fußball. Danach musste die "Sportschau" am frühen Samstagabend auf bewegte Bilder verzichten. In den Schubladen blieben die Konzepte für die Bundesligae-Erstverwertung jedoch liegen. Jetzt dürfen sie wieder hervorgeholt werden. (fabs)