Dass Comedyformate momentan in Deutschland keinen leichten Stand haben, beweist Sat.1 derzeit Woche für Woche eindrucksvoll. Doch auch bei RTL stellt man seit Jahren das Ende des Comedy-Booms am Freitagabend fest - dennoch setzt man unbeirrt weiter auf dieses Genre.
Die Konsequenzen dafür muss man nun wieder tragen, denn in dieser Woche fielen zwei weitere Formate durch. Um 21:15 Uhr startete Mirja Boes als «Angie» in die neue Staffel, doch mit nur 2,87 Millionen Zuschauern und 9,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum verlief der Auftakt alles andere als nach Plan - da half es auch nicht, dass zuvor «Wer wird Millionär?» mit mehr als sechs Millionen Zuschauern den Tagessieg holte. Schlecht lief es auch in der Zielgruppe, wo 1,61 Millionen 14- bis 49-Jährige gerade einmal 12,9 Prozent Marktanteil entsprachen.
Dass es noch schlechter gehen kann, bewies im Anschluss die neue Anwalts-Comedy «Herzog» mit Niels Ruf, die von lediglich 1,37 Millionen Werberelevanten gesehen wurde. Entsprechend schwach fiel der Marktanteil aus: Nur 11,3 Prozent konnte die neue Serie für sich verbuchen. Beim Gesamtpublikum legte «Herzog» übrigens mit 2,27 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 7,7 Prozent ebenfalls einen klassischen Fehlstart hin. Nach «Post Mortem» und «Die Anwälte» musste RTL damit innerhalb von 24 Stunden gleich vier Flops verdauen.
Angesichts dessen bleibt die Frage, wie lange die Kölner am Freitagabend noch verkrampft lustig sein wollen, wenn doch schon seit längerer Zeit klar ist, dass das Publikum keine Lust mehr darauf hat? Wie viele Menschen man freitags erreichen kann, hat die Dschungelshow «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» bewiesen, die um 22:15 Uhr wieder auf 4,68 Millionen Zuschauer sowie 21,2 Prozent Marktanteil beim gesamten Publikum kam. In der Zielgruppe sicherten sich Sonja Zietlow und Dirk Bach mit 3,16 Millionen Werberelevanten und 31,4 Prozent Marktanteil erneut den Tagessieg.
Dadurch konnten auch die Tagesmarktanteile nach oben gezogen werden: Mit 13,3 Prozent bei allen sowie 17,4 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern konnten die beiden Comedy-Flops gut kompensiert werden.