Warum läuft bei den «Simpsons» meistens nur die kurze Version des Vorspanns? Markus Ruoff erklärt es.
Sven: Mir ist jetzt schon öfters aufgefallen, dass der Vorspann bei den «Simpsons» ganz selten komplett gezeigt wird. Warum ist das so?
Markus Ruoff: Ob der lange oder kurz Vorspann läuft, hängt von der Länge der jeweiligen Folge ab. In den USA haben die Produzenten immer bestimmte Vorgaben, wie lang die Episoden sein müssen. Teilweise ist es so, dass in bestimmten Monaten im Jahr die Folgen kürzer sein müssen, wenn mehr Werbung gezeigt werden soll. Mittlerweile müssen die Folgen aber so kurz sein, damit der verkürzte Vorspann eher die Regel, als die Ausnahme ist. Meistens ist in werbeschwachen Zeiten oder wenn die Episode nicht so richtig inhaltlich gefüllt werden konnte, der volle Vorspann noch dabei. Die Brutto-Länge einer durchschnittlichen «Simpsons»-Folge beträgt 21 Minuten. In fast allen neuen US-Serien wird sogar der Vorspann ganz weggelassen, um noch mehr Werbung zeigen zu können, weil die Brutto-Länge von Halbstunden – und Stundenserien immer gleich bleibt. Paradebeispiel ist dafür «Lost», wo nur der Titel kurz eingeblendet wird. Viele Serien haben sich seither daran angeglichen.
Alexander: Ich bin ein großer Fan von «Grey’s Anatomy» und freue mich schon auf die neue Staffel, die am Mittwoch startet. Da ich die Serie in der Woche nicht sehen kann, würde mich interessieren, ob ProSieben auch weiterhin die Folgen am Samstag wiederholt.
Markus Ruoff: Leider muss ich Sie enttäuschen, Alexander. ProSieben wird «Grey’s Anatomy» diesmal nicht am Samstag wiederholen. Die US-Sitcoms «Freddie» und «Scrubs» sind noch bis mindestens Ende März 2008 auf dem 16.00 Uhr-Sendeplatz zu sehen. Die «Desperate Housewives»-Folgen vom Mittwoch sollte anfänglich ebenfalls nicht erneut samstags gezeigt werden. Da aber «Doctor Who» gerade rechtzeitig aus dem Programm flog, wurde der Slot um 17.00 Uhr wieder frei.
Marian: Werden eigentlich auch die Quoten von Pay-TV-Sendern berechnet?
Markus Ruoff: Premiere und auch die anderen digitalen Spartenkanäle im Premiere-Paket lassen ihre Einschaltquoten messen. Allerdings ist dafür nicht wie bei den Free-TV-Sendern die GfK zuständig. Die Berliner Modata GmbH, ein Tochterunternehmen der schweizerischen IHA-GfK AG, misst in 500 repräsentativ ausgewählten Premiere-Haushalten die Zuschauernutzung. Das Meßsystem wird von der Telecontrol AG geliefert, die auch das AGF-GfK-Panel ausstattet. Die Quoten kann man jedoch nicht kaufen.
Volker: Mit Erstaunen habe ich festgestellt, dass am Samstag zum letzten Mal «Doctor Who» lief. Waren die Quoten so schlecht oder war die Serie nur ein Pausenfüller für «Desperate Housewives»?
Markus Ruoff: Die Quoten waren in der Tat zu schlecht. Ein „Pausenfüller“ war «Doctor Who» mit Sicherheit von Anfang an nicht gewesen, da man ursprünglich gar nicht plante, die «Desperate Housewives» wieder samstags zu bringen (siehe oben).
Sebastian: Wann geht es endlich mit «Jericho» bei ProSieben weiter?
Markus Ruoff: ProSieben wird zunächst abwarten, bis in den USA die zweite Staffel gelaufen ist. Diese startet mit sieben neuen Folgen am 12. Februar 2008 bei CBS. Im Sommer 2008 sollen dann diese und die fehlenden acht Episoden der ersten Staffel in Deutschland folgen.
Michael: Als großer Fan der Serie «The Closer» würde mich interessieren, ob VOX schon bekannt gegeben hat, wann die neue Staffel startet und ob der Sendeplatz beibehalten wird.
Markus Ruoff: Meinen Informationen zufolge plant VOX die Ausstrahlung der dritten Staffel von «The Closer» ab dem 02. April 2008. Die Folgen sind erneut mittwochs um 21.10 Uhr zu sehen. Dies wollte VOX allerdings nicht bestätigen.
Simon: Welche Quoten erzielt zurzeit die bei RTL II am Nachmittag laufende Serie «Der Prinz von Bel Air». Und aus welchem Grund wurde die Serie eingestellt?
Markus Ruoff: «Der Prinz von Bel Air» kann einmal mehr, einmal weniger überzeugen. Die Quoten bewegten sich in der letzten Woche zwischen 4,5 und 6,9 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. «The Fresh Prince of Bel-Air» war eine der erfolgreichsten afroamerikanischen in den USA. Der Grund für die Einstellung im Jahre 1996 war, dass Hauptdarsteller Will Smith sich mehr auf seine Kinokarriere konzentrieren wollte, die gerade zu dieser Zeit begann. Außerdem wollte er weitere Musikalben aufnehmen und die Serie stand ihm dabei im Weg.
Chrisi: Wurde «Reba» nach der Absetzung durch den Sender The CW von Liefetime weiterproduziert oder war nach sechs Jahren wirklich Schluss?
Markus Ruoff: «Reba» ist wirklich nach sechs Jahren beendet worden. Es gab zwar Gerüchte, dass der Frauensender Lifetime – weil dort die Wiederholungen erfolgreich laufen/liefen – die Serie übernimmt, aber bestätigt hat sich dies nicht. Auch aus einem Spin-Off mit den jungen Eheleuten Van und Cheyenne wurde nichts.
Patrick: Werden die Quoten von Spartensendern gemessen?
Markus Ruoff: Ja, die Quoten von Spartensendern werden gemessen, aber nicht veröffentlicht. Zwischen September 2007 und Dezember 2007 erreichten die 32 Programme, von denen die Einschaltquoten gemessen wurden, einen durchschnittlichen Marktanteil von 95,9 Prozent. Die verbleibenden 4,1 Prozent entfallen auf alle anderen Fernsehsender.
Marius: Hat sich schon ein deutscher Sender die Rechte an der Showtime-Serie «The Tudors» gesichert?
Markus Ruoff: Ja. Bisher ist aber weder ein Ausstrahlungstermin noch der Sender bekannt, der «The Tudors» ins Programm nimmt.
Mathias: Gibt es die RTL Group eigentlich nur in Europa oder gibt es die weltweit? Ist sie ein deutsches Unternehmen oder im Ausland entstanden?
Markus Ruoff: Die RTL Group ist ein europäisches Unternehmen mit Sitz in der luxemburgischen Hauptstadt Luxemburg. In Europa betreibt das Unternehmen 42 Fernseh- und 32 Radiosender – allerdings die meisten nicht mit hundertprozentigen Beteiligungen. Die Tochtergesellschaft FremantleMedia produziert jedoch auch viele Formate für den nordamerikanischen, lateinamerikanischen sowie australischen Fernsehmarkt. Dazu gehören «American Idol» (und alle anderen lokalen Versionen), «Got Talent» («Das Supertalent») und die australische Erfolgssoap «Neighbours». Weitere Informationen zur RTL Group finden Sie auf deren englischsprachiger Internetseite.
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