Die Academy of Motion Pictures and Sciences zelebriert in diesem Jahr bereits zum 80. Mal die legendäre Oscar-Verleihung. Während das Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de in den letzten vier Jahren die erfolgreichsten Filme und Schauspieler, die besten ausländischen Filme, die größten Regisseure und viele andere Details besprach, widmet sich Fabian Riedner in diesem Jahr den Produktionen, die jeweils den Preis für den besten Film bekamen.
1927/1928: «Wings», zwei Oscars (OT: «Wings»)
Regie: William A. Wellmann; Drehbuch: John Mark Saunders und Hope Loring; Darsteller: Clara Bow, Charles Rogers, Gary Cooper und Henry B. Walthall.
Im Jahr 1917 lebt der junge Mann Jack Powell, der schnelle Autos liebt und davon träumt, Pilot zu werden. Während seine Nachbarin in ihn verliebt ist, hat er sich in die reiche Mary Preston verguckt, die aber schon mit David Armstrong liiert ist. Die beiden jungen Männer melden sich freiwillig zum American Flying Corps, als die Vereinigten Staaten den Ersten Weltkrieg beitreten. Mary meldet sich unterdessen zum Woman Motor Corp, um über Jack hinwegzukommen.
Besonderes Merkmal: Einer der zwei Stummfilme, die jemals ein Oscar bekamen.
1928/1929: «Broadway Melody», ein Oscar (OT: «The Broadway Melody»)
Regie: Harry Beaumont; Drehbuch: Norman Houston, James Gleason und Edmund Goulding; Darsteller: Charles King, Anita Page, Bessie Love, Jed Prouty und Kenneth Thomson.
Drei amerikanische Menschen wollen ihr Glück am Broadway versuchen: Die beiden Schwestern Queenie und Hank Maloney sowie ihr Eddie Kearns. Zunächst verliebt sich Eddie in Hank, später in Queenie. Das löst natürlich Turbulenzen aus, die allerdings behoben werden können.
1929/1930: «Im Westen nichts Neues», zwei Oscars (OT: «All Quiet on the Western Front»)
Regie: Lewis Milestone; Drehbuch: Maxwell Anderson und George Abbott; Darsteller: Lew Ayres, Louis Wolheim, John Wray, Arnold Lucy und Ben Alexander.
Der deutsche Gymnasiast Paul Bäumer geht beim Ersten Weltkrieg freiwillig zur Armee. Nach einer harten Ausbildung werden die jungen Soldaten an die Front geschickt, wo Bäumer den Frontkämpfer und Ostpreußen Kaczinski kennen lernt. Bei einem Heimaturlaub besucht er seine alte Schule, wo er ungeschminkt die brutale Realität des Krieges darstellt. Als er wieder zurück an die Front muss, bringt ihn ein französischer Scharfschütze um.
Besonderes Merkmal: Sowohl als Ton- als auch als Stummfilm erschienen.
1930/1931: «Cimarron», drei Oscars (OT: «Cimarron»)
Regie: Wesley Ruggles; Drehbuch: Edna Ferber und Howard Estbrook; Darsteller: Richard Dix, Irene Dunne, Estelle Taylor, Nance O’Neil und William Collier Jr.
Als die Regierung das Gebiet um Oklahoma zum Besiedeln freigibt, fordert der rastlose Yancey Cravat ein Stück Land für sich und seine Familie. Cravat wird innerhalb kurzer Zeit zu einem der wichtigsten Bürger der Stadt Osage und verlässt darauf seine Familie. Dadurch muss seine Frau Sabrina lernen, sich um sich selbst zu kümmern und kann nicht mehr von ihren Mann versorgt werden.
1931/1932: «Menschen im Hotel», ein Oscar (OT: «Grand Hotel»)
Regie: Edmund Goulding; Drehbuch: Wicki Baum und William A. Drake; Darsteller: Greta Garbo, John Barrymore und Joan Crawford.
Berlin in den goldenen 20ern: In einem Luxushotel treffen ganz unterschiedliche Menschen aufeinander, die eine Beziehung miteinander aufbauen. Da wäre die alte Grusinskaya, eine weltberühmten Balletttänzerin, die keine Säle mehr füllen kann. Zum anderen sitzt in der Lobby der Kriegsveteran Dr. Otternschlag, der die Menschen von der Rezeption belästigt. Er fragt andauernd nach, ob für ihn Nachrichten eingegangen sind. Die attraktive Baron Gaigern ist verarmt und führt ein Doppelleben und Herr Kringelein gibt sich als Generaldirektor Preysing aus. Als dann noch der echte General das Hotel aufsucht, lässt sich eine Konfrontation nicht vermeiden.
1932/1933: «Kavalkade», 3 Oscars (OT: «Cavalcade»)
Regie: Frank Lloyd; Drehbuch: Reginald Berkeley und Noel Coward; Darsteller: Diana Wynyard, Clive Brook, Una O’Connor, Herbert Mundin und Frank Lawton.
Die Silvesterfeier 1899 verbringen Jane und Robert Marryot im Kreis der Familie. Bereits am nächsten Tag verlässt der Ehemann Robert seine Frau, um am Burenkrieg in Südafrika teilzunehmen. Während seine Ehefrau ihn an einer Abreise zu hindern versucht, bestärken ihn seine Kinder. Ein Stockwerk tiefer wohnen die Dienstboten der Marryots. Auch Alfred Bridges verlässt am Neujahrstag die britischen Inseln, um seinem Vaterland zu dienen.
1934: «Es geschah in der Nacht», fünf Oscars (OT: «It Happened One Night»)
Regie: Frank Capra; Drehbuch: Robert Riskin; Darsteller: Clark Gable, Claudette Colbert, Walter Connolly, Roscoe Karns, Jameson Thomas und Alan Hale.
Der reiche Vater von Ellie Andrews möchte die Ehe mit deren Mann auflösen, was ihr allerdings gar nicht passt. Aus diesem Grund befindet sie sich auf der Flucht und lernt unterwegs den arbeitslosen Zeitungsreporter Peter Warne kennen, beide fahren zusammen nach New York City fahren. Während Ellie am Anfang noch abgeneigt gegenüber Peter ist, entwickelt sich zunächst eine Freundschaft, dann Liebe.
1935: «Meuterei auf der Bounty», ein Oscar (OT: «Mutiny on the Bounty»)
Regie: Frank Lloyd; Drehbuch: Talbot Jennings, Jules Furtman und Carey Wilson; Darsteller: Clark Gable, Charles Laughton, Franchot Tone, Eddie Quillan und Dudley Digges.
Das Schiff Bounty sticht 1787 in Portsmouth in See, um die Karibikinsel Tahiti anzusteuern. An Bord befinden sich nicht nur der Kapitän Bligh, sondern auch mehrere Marineoffiziere. Schon vor der großen Fahrt macht sich der Kapitän unbeliebt, indem er einen toten Mann auspeitschen lässt. Auf der Überfahrt verstärkt sich der Zwist zwischen Mannschaft und Bligh noch, allerdings übernehmen die Matrosen erst auf der Rückfahrt die Kontrolle über die Bounty.
1936: «Der große Ziegfeld», drei Oscars (OT: «The Great Ziegfeld»)
Regie: Robert Z. Leonard; Drehbuch: William A. McGuire; Darsteller: William Powell, Luise Rainer, Myrna Loy, Frank Morgan und Virginia Bruce.
Florenz Ziegfeld Junior und Jack Billings sind jeweils Produzenten einer Fernsehshow, die beide erfolgreich sind. Während Ziegfeld auf starke Männer setzt, stehen bei Billings Musik, Tanz und schöne Frauen im Vordergrund. Wegen Manipulationen flieht Ziegfeld in britische Hauptstadt London, in die auch Billings möchte. Dort will er eine französische Sängerin verpflichten. Das Blatt wendet sich, denn Ziegfeld nimmt nicht nur die Sängerin unter Vertrag, sondern heiratet diese auch. Zurück in New York baut er ein großes Ensemble auf, jedoch lebt er über seine Verhältnisse und ist vom ständigen Bankrott bedroht.
1937: «Das Leben von Emilie Zola», drei Oscars (OT: «The Life of Emilie Zola»)
Regie: William Dieterle; Drehbuch: Norman Reilly Raine und Heinz Herald; Darsteller: Paul Muni, Gale Sondergaad, Joseph Schildkraut, Gloria Holden und Donald Crisp.
Èmilie Zola war nicht nur ein Journalist, sondern auch eine Leitfigur der gesamteuropäischen literarischen Strömung des Neutralismus. Der Franzose setzte sich für den zu unrecht verurteilten Hauptmann Alfred Dreyfuß ein, worauf er nicht nur von einigen Privatpersonen, sondern auch vom Kriegsminister verklagt wurde. Sein Tod durch eine Rauchvergiftung war womöglich ein Werk eines Gegners, der im Sommer den Ofen des Parisers repariert hatte.
Das waren die ersten zehn besten amerikanischen Filme, die mit einem und oder mehreren Oscars ausgezeichnet wurden. Bereits am Sonntag wirft Quotenmeter.de einen Blick auf die weiteren Spielfilme, die größtenteils in den 40er Jahren gedreht wurden.