ARD-Studie sieht «Tagesschau» auch bei jungen Zuschauern vorne

Die blanken Zahlen belegten in der Vergangenheit aber häufig, dass RTL II die Nase vor dem Ersten hatte.

Für das Erste ist es ein schwer erträglicher Zustand. Die «Tagesschau», das Mutterschiff der deutschen Fernsehnachrichten, hat ernsthafte Konkurrenz bekommen. Noch härter trifft es die Macher, wenn sie sich die Konkurrenz genau ansehen: Es handelt sich hierbei um die Boulevard-Nachrichten des Münchener Senders RTL II, der es hin und wieder schafft, bei den 14- bis 49-Jährigen höhere Marktanteile zu genieren als Das Erste.

Weil das mit dem Image als Infosender Nummer Eins aber so rein gar nicht zusammen passt, muss die ARD immer wieder betonen, selbstverständlich führend zu sein. Dafür rechnet man gerne neben den Zuschauern des Ersten Deutschen Fernsehens auch alle der dritten Programme, die die «Tagesschau» sehen, zusammen. Beim Gesamtpublikum kommt man ARD-Angaben zufolge so auf mehr als 31 Prozent Marktanteil.




Beim jungen Publikum kommt man so auf etwas mehr als 1,70 Millionen Zuschauer - «RTL aktuell» erreiche laut einer Pressmitteilung nur 1,39 Millionen 14- bis 49-Jährige. „Die kommerziellen Sender weisen immer darauf hin, dass sie in der so genannten werberelevanten Zielgruppe Marktführer seien. Bei den Nachrichtenformaten ist dies definitiv nicht der Fall,“ wirbt der ARD-Vorsitzende Raff für die Sendung. „Die «Tagesschau» im Ersten erreicht in dieser Zielgruppe nachweislich die meisten Zuschauer und ist damit auch für junge Menschen ein verlässlicher Partner im Meer der Angebote." Dass gerade jüngere die Inhalte der Sendung gar nicht verstehen, verschweigt er allerdings.

Voll des Lobes ist auch Programmdirektor Struve: "Die 20.00-Uhr-«Tagesschau» bietet seit Jahrzehnten eine Qualität, die Maßstäbe setzt. Deshalb bleibt die «Tagesschau» auch für jede Altersgruppe das meist genutzte Infoangebot im Fernsehen. Darauf sind wir stolz und wir werden dafür sorgen, dass das auch so bleibt."