Nachdem Thomas Hermanns (Bild) das Publikum begrüßte, zeigten drei Damen den Zuschauern, wie man beim Grand Prix gewinnt: Ruslana, Gewinnerin aus dem Jahre 2004, performte ihren Siegersong „Wild Dances“. Direkt nach ihrem Auftritt stand die schwedische Sängerin Charlotte Nilsson auf der Bühne, die mit dem Titel „Take Me To Your Heaven“ im Jahr 1999 gewann. Höhepunkt des Hattricks war Marija Serifovic, die mit „Molitva“ den Grand Prix nach Belgrad holte.
Beim diesjährigen Vorentscheid standen den Teilnehmern auch prominente Paten zur Seite – Katja Ebstein, die selbst schon mehrere Male beim Grand Prix teilnahm, nahm für Carolin Fortenbacher Platz, «Tagesschau»-Sprecher Marc Bator drückte den No Angels die Daumen und Oliver Pocher unterstützte Marquess. Für Cinema Bizarre fieberte Tetje Mierendorf mit und Tommy Reeve durfte Kim Fisher als Patin begrüßen. Jeder der Paten konnte seinen Lieblingssong aus den sämtlichen Grand Prix-Jahren vortragen – Katja Ebstein hatte bei „Waterloo“ von ABBA Textprobleme und Oliver Pocher fiel durch seine Parodie auf Max Mutzkes „Can’t Wait Until Tonight“ auf.
Startnummer 01 hatte Marquess (Bild), die mit „La Histeria“ antraten. Der solide Live-Auftritt wurde mit viel Applaus belohnt. Direkt danach versuchte Tommy Reeve mit „Just One Woman“ zu überzeugen. Der Sänger mit der Startnummer 02 konnte ebenfalls problemlos seinen Song performen. Thomas Hermanns hatte Cinema Bizarre „versprochen“, dass er alle Namen der Bandmitglieder auswendig kann – hat er auch gemacht, denn die Aufzählung war fehlerfrei.
Mit der Endziffer 03 traten die „Glamrocker“ an und gaben „Forever Or Never“ zum Besten. Der emotionslose Auftritt war gespickt mit schiefen Tönen. Der berühmte Funke ist nicht übergesprungen. Da halfen auch die Nebelsäulen am Ende nichts. Im Talk verrät der Sänger, dass er unter einer Stimmbandentzündung leidet. In Verbindung mit dem Alter der Jungs darf man das als Entschuldigung werten.
Mit der 04 am Ende trat Carolin Fortenbacher (Bild) an und war damit die personifizierte Deutschquote, denn kein anderer Teilnehmer außer Fortenbacher traute sich, mit einer deutschen Nummer sein Glück zu versuchen. Mit einer unglaublich klaren und starken Stimme wusste die Sängerin zu überzeugen. Mimik und Gestik passten ebenfalls. Standing Ovations im Publikum unterstrichen noch einmal ihr Können. „Die drei Minuten hier sind schlimmer als eine Musical-Premiere mit Hauptrolle“, so die Sängerin im Anschluss an ihren Auftritt.
Der von der "Bild"-Zeitung als „alles entscheidend“ betitelte Auftritt der No Angels stand nun mit Endziffer 05 im Mittelpunkt. Das Boulevard-Blatt berichtete im Vorfeld darüber, dass die Karriere der Band ohne einen Erfolg beim Vorentscheid vorbei sei. Die Bühnenshow mit Tüchern, Wind und Pastellfarben war sehr schön anzuschauen, stimmlich waren die vier Engel aber nicht in bester Verfassung. „Dafür, dass sie keine Engel sein wollen, war der Auftritt himmlisch“, kommentierte Pate Marc Bator. Nach den fünf Teilnehmern scheint klar zu sein: Carolin Fortenbacher war stimmlich gesehen der Superlativ am Abend.
Um 21.30 Uhr wurden während Roger Ciceros Auftritt die Leitungen geschlossen. Die beiden Teilnehmer für das Finale sind also gefunden. Carolin Fortenbacher und die No Angels – überraschenderweise sind Cinema Bizarre raus. War wohl nix mit großen Fan-Support.
Nach der Bekanntgabe der Finalteilnehmer zollten die Paten der dreifachen Grand Prix-Teilnehmerin Katja Ebstein ihren Respekt und sangen ein Medley ihrer drei Songs. Kim Fisher, Tetje Mierendorf und Marc Bator sangen „Diese Welt“ (1971), „Wunder gibt es immer wieder“ (1970) und „Theater“ (1980). Während des Auftrittes wurden die Leitungen geschlossen.
Der deutsche Beitrag für den «Eurovision Song Contest» 2008 in Belgrad ist: No Angels – Disappear. Nadja Benaissa, Sandy Mölling, Lucy Diakovska und Jessica Wahls werden am 24. Mai 2008 in Belgrad versuchen, den Grand Prix nach Deutschland zu holen.