ARD-Moderatorin Anne Will betrachtet die Kritik an ihrer Talkshow als typisch deutsch. "Jeden, der aufs Denkmal gehoben wird, den sammeln die Deutschen, ganz schnell wieder ein. Das ist typisch deutsch", sagte die 42-Jährige in der RBB-Talkshow «Thadeusz», die am Dienstagabend ausgestrahlt wird.
"Ich glaube, dass andere Völker die Menschen eher lassen können", so Will, die das Ausmaß der Kritik im Vorfeld erwartet hatte. "Ich war absolut gefasst darauf, dass es eine Phase kritischer Auseinandersetzung geben würde. Ich sage gerne, dass ich die Zeit lieber mochte, als ich die ganzen Vorschusslorbeeren und Hymnen las. Es hat mir auch damals schon ein kleines bisschen Angst gemacht, weil ich dachte, das kann nicht so bleiben, das wird nicht so bleiben, irgendwann kippt das."
Will räumte ein, dass die Kritik an ihrer Sendung teilweise allerdings durchaus berechtigt sei. "Ein paar Sachen, die zum Beispiel der 'Spiegel' geschrieben hat oder die ich auch anderswo gelesen habe, die sagen mir auch etwas. Ich kann schon durchaus Dinge besser machen, mein ganzes Team kann auch Dinge besser machen, so ist das ja gar nicht." Die Moderatorin warb um Geduld. "Wir sind im ersten Jahr, wir probieren viel aus und wir sind eindeutig in einer Phase, in der wir auch Fehler machen."