Story
Acht Monate, nachdem Anna Landsbergs Sohn das heimische Weingut verlassen hat, um in Indien als Arzt eine neue Existenz aufzubauen, erhält die Mutter einen Brief, indem er schreibt, sie solle ihn doch bitte besuchen kommen. Nach einigen Bedenken trifft sie die Entscheidung, tatsächlich zu reisen. Dort angekommen, wird sie sofort damit konfrontiert, dass ihr Sohn seine Traumfrau gefunden hat und zudem noch vorhat, sie in Kürze zu heiraten. Noch total geplättet von den neuen Impressionen des exotischen Landes, steht sie kurz davor, in Ohnmacht zu fallen.
Zudem macht sie auch noch Bekanntschaft mit ihrer zukünftigen Familie, die zum Teil noch stark in indischer Tradition verankert ist. In der neuen Stadt lernt sie außerdem Ferdinand Weißenberger kennen, der ganz offensichtlich Gefallen an der Witwe findet. Als dann aber Savitas Nebenbuhler auftaucht, der meint, sie sei ihm versprochen, kollidiert die Situation. Wird die Hochzeit trotzdem mit allen Angehörigen stattfinden?
Darsteller
Ruth Maria Kubitschek («Das Wunder der Liebe», «das Traumhotel») ist Anna Landsberg
Florian Fitz («SOKO Kitzbühel», «Ein Starkes Team») ist Andreas Landsberg
Franz Buchrieser («Die Rosenheim-Cops», «Ruf der Berge») ist Ferdinand Weißenberger
Richa Saraswat ist Savita
Uttara Baorkar ist Kemaya
Gargi Patel ist Draupati
Mohan Bhandari ist Krishna
Monika Hirschle ist Hedi
Kritik
«Der indische Ring» ist bereits der zweite Roman von Ruth Maria Kubitscheks, der mit ihr in der Hauptrolle als emotionaler Film umgesetzt wird. Die Produktionsfirma Ziegler Film gab sich alle Mühe, den Roman fachgerecht umzusetzen, was man bis zu einem gewissen Teil auch als gelungen bezeichnen kann. Denn die Bilder sind natürlich fantastisch. Kameramann Gero Lasnig gelang es in einigen Szenen, zum Beispiel dem Ritt auf dem Elefanten, wunderschöne Bilder der indischen Landschaft einzufangen.
Doch der optische Schauwert ist nicht alles. Natürlich verliert der Film erst einmal an Authentizität, wenn plötzlich alle Menschen in Indien der deutschen Sprache mächtig sind. Für einen Fernsehfilm wäre eine andere Lösung zwar kaum denkbar, dennoch schmälert diese Tatsache das Vergnügen und vor allem die Nachvollziehbarkeit. Doch dies sind natürlich nur Peanuts im Gegensatz zu einigen Entscheidungen der Autorin (und da sie gleichzeitig die Hauptrolle spielt, gehört es auch in die Kritik zum Film).
Etwa 20 Minuten vor dem Finale des Films nimmt die Mutter durch einen geschenkten Ring eine spirituelle Verbindung zu ihrem Sohn auf. Mit Hilfe des Ringes gelingt es ihr, ihn genau zu orten. Ob man nun an indische Spiritualität glaubt oder nicht – diese Szenen kommen gänzlich albern daher. Auch Annas Traumsequenz, die sich später als Vision herausstellt, ist nicht wirklich glaubwürdig gelungen.
Die Mutter, die einfach nicht wahrhaben will, dass ihr Sohn in Indien weiterleben will, versteht erst in der 40. Filmminute durch Aussprechen des Wunsches ihres Sohns, dass er nicht mit zurückkommt. Natürlich soll damit das Nicht-Loslassen wollen der Mutter dargestellt werden, doch hier wurde wie an vielen anderen Stellen etwas zu dick aufgetragen.
Fazit: Wer noch nicht weiß, was passiert, wenn verschiedene Kulturen aufeinander prallen und generell Fan von emotionalen Familienauseinandersetzungen ist, darf den Film nicht verpassen. Alle anderen können dank der einigen überzogenen Szenen ruhig abschalten.
Die ARD zeigt den «indischen Ring» am Freitag, den 25. April um 20.15 Uhr als Erstausstrahlung