In Unterföhring wird derzeit alles für das große Stühlerücken vorbereitet. Am Sonntag berichtete „Der Spiegel“, dass der derzeitige ProSieben-Geschäftsführer Andreas Bartl zum Deutschland-Chef des Konzerns aufsteigen soll und demnach einige Kompetenzen von Guillaume de Posch übernehmen wird. De Posch (Foto) selbst wird sich dem Artikel zufolge künftig um die Eingliederung der ProSiebenSat.1 Media AG in die SBS Group kümmern.
Eine offizielle Bestätigung dieser Personalie steht noch aus, doch am Montag wurden weitere Details der neuen Konzern-Spitze bekannt. Laut „Süddeutscher Zeitung“ soll Bartl nicht alleine die Verantwortung für die ProSiebenSat.1-Gruppe erhalten. Ihm zur Seite gestellt werden soll ein Kompetenz-Team, so wie es die SBS Group auch in den Niederlanden handhabt. Diese Gruppierung von Fernsehmanagern soll dem Bericht zufolge für alle Sender der Fernsehgruppe zuständig sein und sich um Inhalte und Ausrichtung der einzelnen Kanäle kümmern.
Im Einzelnen wären dies Thomas Zwiessler, der bislang bei ProSieben als Chefredakteur arbeitet und in neuer Funktion auch für Magazine und Infotainment verantwortlich wäre. Für die Koordination der Unterhaltungsprogramme soll Michael Schmidt berufen werden – Schmidt ist derzeit bei ProSieben für Comedy und Formatentwicklung zuständig. Auffallend: Die wichtigen Posten gehen somit an die bisherige ProSieben-Führungscrew. Sat.1 erhält damit wohl nur eine untergeordnete Rolle, was den Berlinern nicht wirklich schmecken dürfte. Aus den Reihen von Sat.1 wird derzeit nur Joachim Kosack gehandelt – er soll sich um Fiction kümmern.
Dies könnte darauf hindeuten, dass ProSieben in Zukunft ein bisschen weiter vorne im Boot sitzt als Schwestersender Sat.1. Und das, obwohl es der Berliner Sender derzeit dringend nötig hätte, renoviert zu werden. Nach der Einführung des neuen Vorabends konnten die Quoten dort nachhaltig gesteigert werden, Probleme gibt es noch an einigen Abenden in der Primetime. Vielleicht haben einige der ProSieben-Macher, die dann künftig auch bei Sat.1 mitreden dürften, eine gute Idee um den Donnerstag oder Freitag aufzupeppen.