Der erste Tag der 35. Woche des aktuellen Fernsehjahres verlief recht unspektakulär: «Wer wird Millionär» krallte sich natürlich mit 6,17 Millionen Zuschauern den Tagessieg, doch wirklich zufrieden konnte man nicht sein: Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte man nur 14,4 Prozent Marktanteil. Bei kabel eins startete um 21.15 Uhr die neue US-Serie «Damages» mit Glenn Close in der Hauptrolle. Mit 3,7 Prozent in der Zielgruppe konnte man sich aber nicht glücklich schätzen. Am Dienstag setzte sich «In aller Freundschaft» an die Spitze (5,58 Millionen), gefolgt von «Dr. House» bei RTL (5,44 Millionen). Dass Bully derweil bei ProSieben die starken Männer für seinen neuen Film suchte, interessierte lediglich 12,1 Prozent der Werberelevanten. Beim Gesamtpublikum ging man mit sechs Prozent unter.
Am Mittwoch dann der weitaus größere Schock für den ProSieben-Vorstand: Die zweite Folge von «Unschuldig» (Bild) legte nach dem guten Start vor einer Woche eine klassische Bauchlandung hin. Der Marktanteil bei den jungen Zuschauern sank auf 9,5 Prozent. Der Übeltäter war vielleicht sogar in der eigenen Senderfamilie vertreten, denn Sat.1 sendete zeitgleich das Champions League-Spiel zwischen dem FC Chelsea und FC Liverpool, welches von rund vier Millionen Menschen gesehen wurde. Der Donnerstag war schließlich ein Feiertag, so setzte die ARD auf das «32. internationale Zirkusfestival von Monte Carlo», das sich mit 4,72 Millionen Zuschauern an die Spitze katapultierte. ProSieben sendete wie gewohnt «Germany's Next Topmodels», doch in dieser Woche sank man zum ersten Mal unter die 20-Prozent-Hürde bei den 14- bis 49-Jährigen in der laufenden Staffel.
Am letzten Werktag der Woche gab es wenige Überraschungen. «Der Alte» überzeugte 4,77 Millionen Menschen, gefolgt von «Wer wird Millionär?» bei RTL. Der Start der neuen Staffel «KDD – Kriminaldauerdienst» (Bild) interessierte nur 6,4 Prozent der Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren. 12,8 Prozent wurden beim Gesamtpublikum eingefahren. Das Finale von «Ich Tarzan, Du Jane!» hievte sich schlussendlich doch noch über die Zehn-Prozent-Hürde. Die «Superstars» hatten am Samstag das Zepter in der Hand. 29 Prozent Marktanteil wurden in der Zielgruppe gemessen. Und wer hätte es gedacht: kabel eins konnte der Live-Show am Samstagabend am ehesten Paroli bieten. Eine erneute Ausstrahlung des James Bond-Films «Feuerball» brachte wunderbare zehn Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Der «Tatort» war am Sonntag am beliebtesten. 7,15 Millionen Menschen sahen „Exitus“, was zum ersten Platz der ganzen Woche reichte. Bei den Privaten hatte RTL das meiste Glück mit der Wahl des Spielfilms: «James Bond 007: Stirb an einem anderen Tag» sehr beliebt und lockte 4,10 Millionen Menschen vor die Fernsehgeräte. «Dick und Jane» holte nur 15,2 Prozent Marktanteil bei ProSieben.
... ist «Big Brother – Die Entscheidung». 107 – 98 – 95 – 94. Um was könnte es sich bei dieser Zahlenreihe wohl handeln? Ganz eindeutig: Die Platzierungen der Entscheidungsshows von «Big Brother» im Wochenranking. Lag man Anfang April noch bei 8,9 Prozent in der Zielgruppe, was sicher auch keine schlechten Werte sind, erlangte man in der letzten Woche unglaubliche 11,8 Prozent. Auch beim Gesamtpublikum lief es hervorragend: 1,63 Millionen Zuschauer sorgten für einen hervorragenden Marktanteil von 6,6 Prozent. So braucht man sich mittlerweile nicht einmal vor den nur etwas stärkeren ProSieben-Mystery-Serien scheuen.
... ist der ProSieben-Serienhoffnung «Unschuldig» gelungen. Hatten die Menschen einen Tag vor dem 01. Mai besseres zu tun oder waren sie nicht mehr an der Serie interessiert? Auf jeden Fall verlor die teamworX-Produktion binnen einer Woche 1,17 Millionen Zuschauer. Nur noch 1,58 Millionen Menschen waren an den Ereignissen der zweiten Episode interessiert. Aus diesem Grund enttäuschten auch die Marktanteile auf ganzer Linie: 5,8 Prozent wurden bei den Zuschauern ab drei Jahren erreicht, in der werberelevanten Gruppe fiel man von guten 14,8 Prozent auf weit unterdurchschnittliche 9,5 Prozent. Mit einem solch großen Abfall der Werte hätten wohl die wenigsten gerechnet.
... ist die 10,4. Denn so einen Marktanteil erreichte Sat.1 mit dem Finale der Castingshow «Ich Tarzan, Du Jane!» bei den 14- bis 49-Jährigen. In den zehn Gesamtfolgenist dies nicht einziges Mal gelungen, weswegen diese „Errungenschaft“ auch besonders hervorgehoben werden muss. Andererseits: Hätte man nicht wenigsten im Finale ansatzweise akzeptable Quoten errungen, wäre man in Berlin ein solches Wagnis sicher nie mehr eingegangen.
... ist die US-Serie «Damages». Von Kritikern wurde sie gelobt, von den Zuschauern bisher nur gemieden. 790.000 Menschen wollten den Pilot sehen, wobei nur 2,6 Prozent Marktanteil verbucht werden konnten. In der Zielgruppe lief es mit 3,7 Prozent nicht besser. Die direkt danach gesendete zweite Episode musste sogar noch 250.000 Zuschauer an die Konkurrenz, die montags um diese Uhrzeit nicht sonderlich hart ist, abgeben. So blieb nur ein Marktanteil von 3,2 Prozent übrig. Viel zu wenig für die Ansprüche des „kleinen“ Münchener Senders, gerade wenn man bedenkt, dass die Mystery-Serien am Freitag nicht selten die Zehn-Prozent-Marke überschreiten.
In dieser Woche hat sich der Stand der Saison nur geringfügig verändert. Das «Musikantenstadl» liegt nach wie vor knapp vor RTLs Quotenbringer «Dr. House», der auf durchschnittlich 28,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kommt. Da «Tierärztin Dr. Mertens» diese Woche leicht schwächer lief (5,42 Millionen), rutschte man vom 17. auf den 18. Platz und machte so Platz für Carmen Nebel.