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Schräg und schrill: Das Grand Prix-Fieber kehrt zurück

von  |  Quelle: ARD
Kein Jahr ohne Grand Prix: Am Samstag wird der Musik-Wettstreit nun schon zum 53. Mal ausgetragen. Angriffsflächen gibt es ganz gewiss wieder zur Genüge. Über den Kult der Show und die Erfolgschancen der No Angels.

Kaum eine Fernsehshow spaltet wohl derart die Nation, wie es der «Eurovision Song Contest» alljährlich tut. Immer im Mai schicken zahlreiche Länder ihre Künstler ins Rennen, in der Hoffnung, einmal den Grand Prix zu gewinnen – so geht das nun bereits im 53. Jahr.

Man darf ganz gewiss darüber streiten, wie kulturell wertvoll die Veranstaltung heutzutage noch ist. Die Herkunft steht, so scheint es, kaum noch im Mittelpunkt des «Eurovision Song Contests» – die Teilnehmer gleichen sich immer weiter einander an. Und Siegchancen haben ohnehin nur noch jene Länder, die möglichst viele wohlwollende Nachbarn haben. Das führte nun so weit, dass in diesem Jahr erstmals zwei Halbfinals ausgetragen wurden, damit die Chancengleichheit in der großen Finalshow, die auch diesmal wieder dutzende Millionen Zuschauer weltweit verfolgen werden, wenigstens halbwegs gesichert ist.




Dennoch: Trotz aller Kritik geht seit jeher von diesem Spektakel ein besonderes Mysterium aus. Eine in zahlreichen Ländern übertragene Fernsehshow, letztlich doch Völker vereinend und wegen des fast schon betagten Alters eben nicht zuletzt auch einfach nur kultig. Schräge Outfits, schrille Sänger und zahlreiche Skandale – es gibt wohl keine vergleichbare Show auf der Welt, die derart viele Anhaltspunkte für endlose Diskussionen bietet. Dass die Gewinner schon seit Längerem dadurch in den Hintergrund und entsprechend schnell in Vergessenheit geraten, stört ganz offensichtlich niemanden.

Nicht mal die Verantwortlichen des größten Musik-Events der Welt sind bekümmert – weshalb auch? Das Grand Prix-Fieber hat mittlerweile nicht nur einen kleinen, elitären Nationen-Kreis infiziert, sondern setzt sich Jahr für Jahr fort. 43 Länder haben in diesem Jahr an beiden Halbfinals teilgenommen, letztlich konnten sich 20 Länder für die große Show am Samstag qualifizieren. Neben Vorjahressieger Serbien sind nur Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien – also die Hauptgeldgeber des «Song Contests» – sicher qualifiziert.

Für Deutschland gehen diesmal in Belgrad die „No Angels“ mit der Startnummer 04 ins Rennen. Ihr Popsong „Disappear“ soll nun also die ganze Welt erobern – jedenfalls für einen Abend. Leicht wird das ganz gewiss nicht, doch die Chancen, dass Deutschland diesmal besser abschneidet als beim Grand Prix im vergangenen Jahr, sind groß. Damals belegte Roger Cicero mit seinem Swing-Auftritt „Frauen regier’n die Welt“ nur den 19. Platz. Peter Urban, der wie schon in den vergangenen Jahren wieder das Spektakel für die deutschen Zuschauer kommentieren wird, sieht die No Angels immerhin auf einem Platz „um die Zehn“. Zu sagen hat das freilich nichts, schließlich hielt er auch Gracia vor drei Jahren für eine Top 10-Kandidatin. Sie wurde damals Letzte.

Doch zurück zum kommenden Samstag: Für Deutschland gibt Thomas Hermanns das Abstimmungsergebnis an vierter Stelle von der Hamburger Reeperbahn bekannt. Durch die Sendung führen Jovana Jankovic, die Präsentatorin einer täglichen Morgenshow im serbischen Fernsehen, und Zeljko Joksimovic, der beim Finale des «Eurovision Song Contests» 2004 in Istanbul für das damalige Serbien-Montenegro den zweiten Platz belegte. Wie das Rennen diesmal ausgeht, steht wohl in den Sternen. Dass es auch beim 53. Grand Prix wieder so manche Angriffsflächen bieten wird, ist allerdings so sicher wie der Käse-Igel in zahlreichen Wohnzimmern.

Wer den Grand Prix am Samstagabend nicht alleine verfolgen will, ist bei Quotenmeter.de übrigens genau richtig. Das Online-Fernsehmagazin tickert ab 21:00 Uhr live mit – parallel dazu können Fans des Wettbewerbs im großen Live-Chat miteinander über die Auftritte diskutieren.

Kurz-URL: qmde.de/27417
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