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Saisonrückblick: Sender der dritten Reihe gewinnen hinzu

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Das Fernsehjahr 2007/2008 ist nach neun Monaten vorüber. Erneut gab es zahlreiche Änderungen bei den einzelnen Fernsehstationen: Es gab große Gewinner - aber auch Verlierer, die ordentlich an die Konkurrenten abgeben mussten.

Bei den Zuschauern ab drei Jahren lagen in der vergangenen Fernsehsaison erwartungsgemäß die beiden großen öffentlich-rechtlichen Sender, ARD und ZDF, vorne. Doch beide mussten leichte Verluste hinnehmen. So verringert sich die Marktführung der ARD von 13,6 auf 13,2 Prozent. Das ZDF verlor nur 0,1 Prozentpunkte und steht nun bei durchschnittlich 12,8 Prozent. Die vergangenen Monate April und Mai haben gezeigt, dass dies kein sicherer zweiter Platz ist. In beiden Fällen lag RTL erst mit 12,5, dann noch 12,4 Prozent auf dem zweiten Rang bei allen Zuschauern und brachte selbst die ARD in Bedrängnis, die in ihrem Formtief über März und April auch jeweils nur 12,5 Prozent erzielte. Der vierte und letzte Sender, der in der vergangenen Saison einen zweistelligen Marktanteil aller Zuschauer einfahren konnte, ist Sat.1. Besonders ein herausragend starker April mit 11,5 Prozent konnte dem Sender zu einem Durchschnitt von 10,2 Prozent verhelfen.

Die anderen Privatsender folgten in der Gunst der Zuschauer ab drei Jahren erst mit großem Abstand. ProSieben verzeichnete durchschnittlich 6,6 Prozent und zeigte bereits in den Monaten März und April einen deutlichen Aufwärtstrend, der dann im Mai zu herausragenden 7,2 Prozent Gesamtmarktanteil anwuchs. VOX verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht von 5,4 auf 5,7 Prozent. Für die Zukunft zeichnet sich jedoch ein deutlicher Abwärtstrend voraus. Von Werten oberhalb der sechs Prozent Marke wie im September bis November ist man in Köln weit entfernt. Bis in den Mai hinein setzt sich ein stetiger Zuschauerschwund fort, der mit nun 5,2 Prozent einen Jahrestiefststand bedeutet. RTL II und kabel eins weisen dagegen eher stagnierenden Werte auf: RTL II kommt 3,9 Prozent und kabel eins bleibt das Schlusslicht mit 3,5 Prozent.

Kleinere Sender steigern Marktanteile
Unterdessen konnte arte bereits im zweiten Jahr seinen Marktanteil um 0,1 Prozentpunkte ausbauen und verzeichnet nun 0,7 Prozent. Auch 3sat gewinnt 0,1 Prozentpunkte hinzu und kann mit 1,1 Prozent zufrieden sein. Den gleichen Sprung können auch NICK (0,7 Prozent), Das Vierte (0,8 Prozent), Tele 5 (0,8 Prozent) und DMAX (0,5 Prozent) vorweisen. Weil das DSF 0,1 Prozentpunkte verliert, kommen dieser und Eurosport auf 1,0 Prozent Marktanteil. Der Kinderkanal steigert sich von 1,2 auf 1,3 Prozent, Super RTL verringert den Marktanteil unterdessen von 2,6 auf 2,5 Prozent.

Bei den Nachrichtensendern liegen N24 und Phoenix mit 0,9 Prozent Marktanteil gleichauf, n-tv verzeichnete im Fernsehjahr 0,8 Prozentpunkte. Die Sender der Viacom-Gruppe legen um 0,1 Prozentpunkte zu und verbuchen nun 0,6 Prozent (VIVA), 0,5 Prozent (MTV) und 0,4 Prozent (Comedy Central).

WDR ist größer Verlierer
Ein Minus von 0,3 Prozentpunkten muss der Westdeutsche Rundfunk hinnehmen, darf sich aber nicht über 2,5 Prozent Marktanteil beklagen. Für die anderen acht anderen Programme gab es keine oder nur geringfügige Veränderungen: Der NDR unterhielt 2,8 Prozent, der hr rund 1,0 Prozent (+0,1 Prozentpunkte), das SWR kommt auf 1,9 Prozent (+0,1 Prozentpunkte), das Bayerische Fernsehen verliert 0,2 Prozentpunkte und liegt bei zwei Prozent und der rbb gewinnt leicht hinzu (0,9 Prozent). Der Mitteldeutsche Rundfunk kann mit 2,2 Prozent zufrieden sein.




Die großen Acht relativ stabil
In der Gruppe der werberelevanten Zuseher gab es ebenfalls keine überraschenden Sprünge bei den Platzierungen. Der Marktführer hieß auch in der vergangenen Saison wieder: RTL. Mit 16 Prozent haben die Kölner sogar 0,2 Punkte zum Vorjahreswert hinzugewonnen – und das trotz eines extrem schwachen Dezembers, der den Schnitt mit seinen gerade mal 14,8 Prozent deutlich nach unten zieht. ProSieben hat den Mai mit seinem eng gepackten Eventshowkalender dagegen zu einem glänzenden Finale einer mäßigen Saison aufgewertet. Der letzte Monat konnte starke 12,5 Prozent einbringen. Der Saisonschnitt liegt allerdings bei 11,8 Prozent, gegenüber 12,1 Prozent im Vorjahr.

Gemessen an dem großen Lärm den es bei Sat.1 letzte Saison um etliche erst gepriesene und dann blitzschnell fallen gelassene Flopprojekte gab, bewegen sich die Werte überraschend stabil. Ohne große Ausreißer noch oben oder unten bleibt Sat.1 auf dem Vorjahreswert von 10,8 Prozent. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF spielen bei den werberelevanten Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren wie gewohnt nicht in der ersten Liga mit. Die ARD verlor deutlich zum Vorjahr von 7,8 auf 7,2 Prozent. Das ZDF bleibt mit seinen 6,7 Prozent der jungen Zuschauer relativ konstant.

Die kleineren Privatsender VOX und RTL II bewegen sich in ähnlichen Reichweitengrößen. VOX konnte sich in der vergangenen Saison erneut verbessern. Nach 7,6 Prozent lautet der neue Wert für den Senderdurchschnitt nun 7,9. Doch seit den Höchstwerten im Herbst gab es herbe Verluste und einen tiefen Abrutsch auf im Mai zuletzt nur noch 7,2 Prozent Marktanteil. RTL II konnte kein ganz so starkes Wachstum verzeichnen, doch mit einer Verbesserung auf 6,3 Prozent um 0,2 Punkte zulegen. Außerdem scheint RTL II den Höhepunkt seiner Zuwachsphase noch nicht erreicht zu haben. Der Mai enthielt den bisherigen Höchstwert von 6,9 Prozent und eine Fortsetzung dieses Aufwärtstrends erscheint möglich.

Wie gewohnt Schlusslicht bei den großen Sendern ist auch bei den Werberelevanten noch kabel eins. Unter die fünf Prozent Marke rutscht er nie, über die sechs kommt er aber auch nicht. Mit einem leichten Verlust auf 5,3 von vormals 5,5 geht kabel eins aus der letzten Fernsehsaison.

Nur 3sat bleibt bei den jungen Zuschauern stabil
Wie auch in den zwei Jahren zuvor schnitt 3sat mit 0,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ab. Für arte ging es um 0,1 Prozent nach oben (0,6 Prozent), das Vierte kann den selben Anstieg verzeichnen (0,8 Prozent). Ein Plus von 0,2 Prozentpunkten erzielten Nick, DMAX und Tele 5, die auf 0,8 beziehungsweise 1,0 Prozent sowie 0,9 Prozent Marktanteil kommen. Einmal mehr zeigt sich, dass das Interesse nach Alternativen sehr hoch ist.

Das DSF verliert leicht und unterhielt 1,2 Prozent der Werberelevanten, unterdessen gewann Eurosport dazu (0,9 Prozent). Die Kindersender Kinderkanal (1,0 Prozent) und Super RTL (2,7 Prozent) hielten ihre Zuschauer, bei den Nachrichtensender ging N24 als Gewinner hervor (+0,1 Prozentpunkte). Der Informationssender der ProSiebenSat.1-Gruppe erzielte 1,2 Prozent Marktanteil, n-tv wie Phoenix verbuchte 0,8 Prozent.

Dritte Programme recht stabil
Mit Ausnahme von BR und WDR gab es bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern keine Änderung. Um jeweils 0,1 Prozentpunkte bauten die zwei TV-Stationen ab. So erzielte der in München ansässige Sender nur noch 0,9 Prozent, der WDR begeisterte 1,5 Prozent Marktanteil. Der NDR ist mit 1,4 Prozentpunkten der zweistärkste Sender der Dritten, Nummer eins ist allerdings der WDR (1,5 Prozent).

Mit der nun laufenden Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen werden die Marktanteile noch einmal so richtig durchgewirbelt. Auf die Marktanteile der Fernsehsaison werden die sportlichen Highlights aber keine Auswirkungen haben, da sich das Jahr vom 1. September bis 31. Mai erstreckt.

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