Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences gab eine Liste mit 105 Namen bekannt, die eingeladen sind, der wohl wichtigsten Vereinigung Hollywoods beizutreten. Nur diejenigen, die der Einladung folgen, dürfen dieses Jahr den Kreis der über 6.000 Filmschaffenden erweitern und mit über die nächsten Oscar-Gewinner abstimmen. Seit 2004 ist bei der Academy eine neue Mitgliederregelung in Kraft, die den Zuwach der Organisation kontrollieren soll. Demnach hätten 2008 maximal 137 neue Mitglieder aufgenommen werden dürfen, womit die Zahl von 6.000 Stimmberechtigten weitgehend konstant bleibt.
Academy-Präsident Sid Ganis über die geladenen Filmemacher: „Diese Individuen sind alle außerordentlich talentiert und eine Bereicherung für die Filmwelt. Sie illustrieren die hohen Standards der Academy und ich heiße jeden einzelnen von ihnen in unseren Rängen willkommen.“ Ob der Rest der Academy ebenfalls jeden einzelnen freundlich empfangen wird, darf bezweifelt werden. Vor allem ein Name auf der Liste dürfte für Missgunst und Ärger sorgen: Diablo Cody. Die ehemalige Stripperin und Sextelefonistin hat mit «Juno» gerade erst ihr oscarprämiertes Debüt abgelegt. Dass sie jene „hohen Standards“ erfüllen soll, dürfte nicht nur der konservativen Ältestenriege der Academy missfallen. Viele weit länger etablierte Drehbuchautoren mit mehr als nur einem veröffentlichten Film werden sich wohl umso mehr übergangen fühlen.
Weitere bemerkenswerte Namen auf der Liste sind «Borat»-Darsteller Sascha Baron Cohen, Actionstar Jet Li und Ruby Dee, die wohl dank ihrer Oscarnominierung für «American Gangster» eingeladen wurde und mit 83 Jahren und nach 99 Rollen in Kino und TV als echte Späteinsteigerin in die Academy bezeichnet werden darf. Auch der deutsch-österreichische Regisseur Michael Haneke erlangte nach seinem US-Remake von «Funny Games» ebenso die Aufmerksamkeit der Academy wie Doug Liman («Bourne Identität», «Jumper»), Komponist Michael Giacchino («Lost», «Alias»), Komödienautor Judd Aptow («Beim ersten Mal», «Jungfrau (40), männlich sucht»), «Fluch der Karibik»-Regisseur Gore Verbinski, Jason Reitman (Regie bei «Juno», «Thank You For Smoking») und Autor Jeff Nathanson, der für Spielberg nach «The Terminal» und «Catch Me If You Can» zuletzt die Story für den jüngsten «Indiana Jones»-Film schrieb.
Hier die vollständige Liste:
Schauspieler
Sacha Baron Cohen
Josh Brolin
Marion Cotillard
Ruby Dee
Allison Janney
Jet Li
Ray Winstone
Animatoren
David Bowers
Ash Brannon
Doug Cooper
Jeremy Lasky
Caroline Leaf
David Schaub
David Silverman
Suzie Templeton
Technik
Jim Houston
Neil Machlis
Sheila Nevins
Casting
Ronna Kress
Kamera
Jonathan W. Brown
Clark Mathis
Kramer Morgenthau
J. Michael Muro
Tim Orr
Tom Richmond
Kostüm-Designer
Isis Mussenden
Regisseure
Sergei Bodrov
James Gray
Michael Haneke
Doug Liman
Kimberly Peirce
Peyton Reed
Jason Reitman
Walter Salles
Gore Verbinski
Dokumentarfilm
Nanette Burstein
Heidi Ewing
Liz Garbus
Michele Ohayon
Deborah Shaffer
Ausführende Produzenten
Alan Bergman
Dana Goldberg
Sidney Kimmel
Chris S. LeRoy
Andrew Rona
Jeff Skoll
Cutter
Barry Alexander Brown
John Carnochan
John Gilroy
Mark Livolsi
Dylan Tichenor
Juliette Welfling
Kurzfilm
Philippe Pollet-Villard
Maske
Jan Archibald
Kate Biscoe
Didier Lavergne
Christien Tinsley
Musik
Glen Ballard
J. J. George
Michael Giacchino
Produzenten
Armyan Bernstein
Jennifer Fox
Lianne Halfon
Hal Lieberman
Andrew Macdonald
Karen Murphy
Peter R. Newman
JoAnne Sellar
Production Designers
Jack Fisk
Clayton R. Hartley
PR-Redakteure
Stephanie Allen
Suzanne Fritz
Kevin Goetz
Stephanie Kluft
Tim Palen
Marc Weinstock
Set-Dekorateure
Larry Dias
Katie Spencer
Sandy Reynolds Wasco
Sound
Craig Berkey
Fernando Camara
David Giammarco
Mike Hopkins
Robert J. Kizer
Alyson Dee Moore
Mark Onks
Jon Taylor
Stunt-Koordinatoren
Melissa R. Stubbs
Visuelle Effekte
Nick Davis
Brian Gernand
Dan Glass
Bryan Grill
Edward T. Hirsh
Helena Packer
Kelly Port
Ted Rae
Doug Roble
Carey Villegas
Autoren
Judd Apatow
David Benioff
Jean-Claude Carriere
Diablo Cody
Tamara Jenkins
Jeff Nathanson
Nancy Oliver