Er ist ein „Big Player“ – und eine der schillernsten Figuren im Kabinett der Fernsehmacher: Endemol-Chef Borris Brandt – nie um eine deftige Aussage verlegen und immer präsent. Das könnte sich schon sehr bald ändern. Gleich mehrere Branchendienste berichteten in den vergangenen Stunden und Tagen, dass seine Zeit beim Konzern Endemol gezählt sein könnte.
Angeblich ist sein Verhältnis zu den neuen Eigentümern leicht gestört. Ohnehin war seit je her bekannt, dass Brandt und John de Mol selbst nicht die allerbesten Freunde sind. Brandt war bei seinem Amtsantritt nicht der Wunschkandidat des Firmengründers John de Mol für den deutschen Chefposten. Und auch bei der Zusammenarbeit mit den anderen Eigentümern Goldman Sachs, Mediaset, scheint nicht ganz so reibungslos zu verlaufen wie ursprünglich angenommen.
Brandt selbst schweigt was seine persönliche Zukunft angeht. Es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass er sich aus seinem noch bis 2011 gültigen Vertrag entlassen lässt. Viel eher würde er wohl selbst das Handtuch werfen – ob das aber überhaupt passiert, steht derzeit wohl noch in den Sternen. Brandt arbeitete vor seiner Zeit bei Endemol beim Münchner Fernsehsender ProSieben als Geschäftsführer. Weil er für die rote Sieben das Format «Big Brother» kaufen wollte, musste er diesen Posten verlassen, wie er vor einiger Zeit im Quotenmeter.de-Interview verriet. Seit März 2001 steht er nun in Diensten von Endemol.