Vermischtes

Grüne gegen CDU: Wirbel um neue ARD-Soap

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Die Pläne der baden-württembergischen Landesregierung die neue tägliche Serien zu fördern, stößt bei der Opposition auf Kritik.

Für die neue tägliche ARD-Serie „Biggi ist der Boss“ ist noch nicht einmal die erste Szene gedreht worden, da ist sie bereits Gegenstand einer heißen politischen Diskussion. Grund für die Auseinandersetzungen ist die Ankündigung des in der Landesregierung für Medienthemen zuständige Staatsminister Wolfgang Reinhart (CDU) die in Ludwigsburg geplante Serie mit Fördermitteln des Landes Baden Württembergs unterstützen zu wollen. „ Wenn diese Serie allabendlich um 18.50 Uhr aus Baden-Württemberg kommt, ist das beste Werbung fürs Land und damit für seine Produktionsfirmen", rechtfertigt Reinhardt die Unterstützung.




Diese Förderung ist hingegen den Grünen ein Dorn im Auge. Sie befürchten die Förderung einer reinen Indoor-Produktion, die bis auf das Verwenden von einigen Bildern aus der Region keine große Werbewirksamkeit für das Land haben werde. Das hierfür verwendete Geld würde dann aber anderen hochwertigen Produktionen fehlen. Um diese Fragestellung zu klären, reichte die Partei am 05.08.2008 durch den Abgeordneten Jürgen Walter ein Ersuchen bei der Landesregierung ein, um den Status der Produktion anhand zehn Fragen klären zu können.

Quotenmeter.de liegt dieses Schreiben vor.

„Kenntnisstand der Landesregierung über die Produktion der Telenovela «Biggi ist der Boss»

Der Landtag wolle beschließen,
die Landesregierung zu ersuchen

zu berichten,

1.) ob es zutrifft, dass die vom SWR geplante Produktion der Telenovela-Serie „Biggi ist der Boss“ in Ludwigsburg als reine sogenannte „Indoor“-Produktion hergestellt wird;

2.) falls ja, wie sie sich die von Staatsminister Prof. Reinhart in den Stuttgarter Nachrichten vom 23.07.2008 gemachten Aussagen erklärt: „Wenn diese Sendung allabendlich um 18:50 Uhr aus Baden-Württemberg kommt, ist das beste Werbung fürs Land“;

3.) ob sie die Auffassung teilt, dass reine „Indoor“-Produktionen zwar für die ausgewählten Studios von wirtschaftlichem Interesse sind, aber für das Image des Landes keinen messbaren Gewinn darstellen;

4.) ob es außerdem zutrifft, dass für die Produktion die Bavaria Studios München zuständig sein werden und diese sowohl einen Teil des notwendigen Equipments sowie das dazugehörige Personal mitbringen werden, und falls ja, wie hoch der Anteil bei Personen und Equipment, der aus Baden-Württemberg stammt, ist;

5.) falls ja, wie sie diesen Umstand vor dem Hintergrund bewertet, dass es das ihr erklärtes Ziel ist, die im Lande ansässigen Produzenten zu stärken, insbesondere in der Zusammenarbeit mit dem SWR;

6.) ob die Serie durch Gelder der Landesregierung bzw. der Filmförderung Baden-Württemberg unterstützt wird und falls ja, in welcher Höhe;

7.) falls ja, wie sie die finanzielle Unterstützung dieser kommerziellen Industrieproduktion vor dem Hintergrund rechtfertigt, dass der Etat für Filmförderung auch nach eigenem Ermessen der Landesregierung zu klein ist;

8.) ob die angekündigte Erhöhung des Filmförderantrags in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit der Produktion der Telenovela „Biggi ist der Boss“ steht;

9.) ob sie Kenntnis von weiteren Serien hat, die zukünftig in Baden-Württemberg gedreht werden sollen und falls ja, um welche es sich dabei handelt und in wessen Auftrag sie erstellt werden sollen;

10.)ob sie die im Antrag der Fraktion GRÜNE zur Filmkonzeption des Landes (Drucksache 14/2828) angekündigten Gespräche mit verschiedenen Sendern über Produktionen in Baden-Württemberg bereits aufgenommen hat und falls ja, mit welchen Zielen und Ergebnissen.

[…}

Begründung:
Die Aussagen von Staatsminister Reinhart zur Produktion der Telenovela «Biggi ist der Boss» (Stuttgarter Nachrichten vom 23.07.2008) ließen darauf schließen, es handle sich um eine Serie, die auch Bilder von Baden-Württemberg produzieren und in der ARD senden wird. Wie der Mannheimer Morgen dann aber am 02.08.2008 berichtete, wird die Serie in Ludwigsburg in einem Fernseh-Studio produziert. Wegen der widersprüchlichen Meldungen sollte die Landesregierung klären, welchen Charakter die Serie besitzt.

Sollte diese Produktion teilweise mit Geldern aus der Filmförderung des Landes finanziert werden, hätte das zur Folge, dass andere möglicherweise hochwertige Produktionen aus Baden-Württemberg im Gegenzug leer ausgehen würden. Es ist zwar wichtig und richtig, Serienproduktion im Lande zu unterstützen, allerdings bringen reine „Indoor“-Produktionen für Imagewerbung und Tourismus in Baden-Württemberg wenig Vorteile.“

Kurz-URL: qmde.de/29098
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