Eine interessante Entwicklung zeichnet sich derzeit im Drama um die Rechtevergabe der Fußball-Bundesliga ab. Für die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und deren Partner Sirius geht es um nicht weniger als ums nackte Überleben. Das Kartellamt hatte den Abmachungen der beiden eng miteinander verbandelten Unternehmen aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem man vorgab, Spielberichte müssten vor 20.00 Uhr auch für nicht zahlende Bundesbürger zu sehen sein. In dieser Woche lehnte man auch einen Vorschlag ab, diese Berichte im unverschlüsselten Digital-TV zu senden.
Bei der DFL macht sich Verzweiflung breit – die Zeit drängt, bis Jahresende soll die Rechtefrage geklärt sein. Einem Spiegelbericht zufolge hat die DFL nun den nächsten – allerdings wenig genialen – Plan. Angeblich wollen sich die Ligabosse um Geschäftsführer Christian Seifert einfach über das Kartellamt hinwegsetzen und deren Empfehlung ignorieren. So könnte man die Rechte gegen den Willen der Behörde ausschreiben. Die Behörde widerrum müsste dann eine Untersagung aussprechen, gegen die die Liga letztlich klagen könnte.
Ob das Kartellamt dies allerdings in der Kürze der Zeit tun würde, ist unklar. Die DFL sieht in dem Vorgehen wohl die letzte Chance, den Deal mit Vermarktungspartner Sirius aufrecht zu erhalten. Dort werden die Stimmen, die Zusammenarbeit zu beenden, offenbar wieder lauter.